Fink, Torsten: Die Diebin - Die Tochter des Magiers 1

Fink, Torsten: Die Diebin - Die Tochter des Magiers 1Die Diebin
Die Tochter des Magiers 1
von Torsten Fink
Blanvalet Fantasy
erschienen: Frühjahr 2009 (Deutschland)
414 Seiten; 9,95 €
ISBN: 978-3-442-26631-9

Random House (Blanvalet)

Freunde der All-Age-Fantasy, aufgepasst: Hier kommt Nachschub! Mit »Die Diebin« startet der deutsche Autor Torsten Fink in seine dreiteilige Saga »Die Tochter des Magiers«. In dieser schildert er die Abenteuer der jungen Maru, die als Sklavin in den Wüsten des mächtigen Reichs Neu Akkesch aufwächst und unversehens in ein gefährliches Intrigenspiel gezogen wird.

Es ist kein schönes Schicksal, ein Sklave zu sein. Immer der Willkür seines Meisters unterworfen, ständig mit der Angst leben zu müssen, vollkommen grundlos verprügelt oder anderweitig misshandelt zu werden...
Doch das Mädchen Nehis kennt es nicht anders. Seit sie denken kann, ist sie eine Sklavin.

Eines Tages jedoch verändert sich ihr Leben dramatisch. Und zwar an jenem Tag, an dem der undurchschaubare Tasil sie kauft.

Nicht nur, dass Tasil sie „Maru“ nennt und ihr befiehlt, ihn mit „Onkel“ anzusprechen. Als die beiden in die Stadt Serkesch kommen, macht ihr neuer Meister sie zudem zu einer Schachfigur in einem gewagten Ränkespiel. Nach dem Tod des Fürsten von Serkesch herrscht Unruhe; seine beiden Söhne streiten um die Herrschaft über die Siedlung und das sie umgebene Land. In diesen Zwist mischt sich Tasil ein – und schmiedet ganz eigene Pläne, die nun wohl oder übel auch die Marus sind.

Doch Tasil ist nicht der Einzige, der Maru für seine Zwecke missbrauchen will. Auch ein Magier und ein uralter, mächtiger Dämon zeigen Interesse an dem Mädchen, in dem geheime Kräfte zu schlummern scheinen...

»Die Diebin« ist ein rundum gelungenes Buch, das Fans der All-Age-Fantasy einige höchst kurzweilige Stunden bescheren wird. Freunde tiefgründiger und komplexer Fantasy sollten das Abenteuer allerdings mit Vorsicht genießen; ihnen wird der Auftaktband zu Finks Trilogie nicht ganz so zusagen.

Was lässt sich über »Die Diebin« sagen? Nun, da hätten wir:

  • Die Story: Sie ist übersichtlich und ohne echte Tiefe, kann aber doch durch so manche unvorhersehbare Wendung und eine flotte Inszenierung punkten. Die Handlung ist für ein Fantasybuch überraschend „klein“ angelegt, große Schlachten und verschlungene Handlungsstränge sucht man also vergeblich. Nichtsdestotrotz ist es gerade diese Übersichtlichkeit, die einen gewissen Reiz ausmacht. Und interessant sind die diversen Storylines allemal – sofern man diverse Logiklöcher ignorieren kann.
  • Die Figuren: Sie sind die größte Schwachstelle des Romans. Zwar sind sie durchaus lebendig gezeichnet und mitunter sogar richtig sympathisch, doch wirkt ihre Charakterisierung oft inkonsequent. Man nehme nur das Verhalten Marus, das nicht dem eines Menschen entspricht, der sein Leben lang versklavt wurde. Auch fehlt es dem Werk an wirklich originellen Gestalten, und Tasils Eigenart, Maru als „Kröte“ oder „dumme Gans“ zu beschimpfen, geht einem irgendwann mächtig auf die Nerven.
  • In Hinblick auf die Protagonisten steigert sich die Serie in den kommenden Bänden hoffentlich noch.
  • Das Setting: Hier wiederum liegt die große Stärke des Romans. Fink bricht mit den üblichen Konventionen mittelalterlicher Schauplätze und verlegt seine Geschichte in die Wüste. Die hier herrschenden Gegebenheiten werden überzeugend geschildert, was es dem Leser leicht macht, sich geistig nach Neu Akkesch zu versetzen.
  • Die Atmosphäre: Sie ist, dank des überzeugenden Settings, dicht und stimmig, nimmt einen aufgrund der Mängel bezüglich der Figuren und der nicht immer fesselnden Story aber nicht hundertprozentig gefangen.
  • Die Extras: Zwei Karten und ein ausführliches Glossar – hier gibt es echt nix zu meckern.

Der Auftaktband zur Trilogie »Die Tochter des Magiers« ist mit Sicherheit kein Werk, das man unbedingt gelesen haben muss. Wer sich allerdings einfach mal entspannt zurücklehnen und einen Roman genießen möchte, der weder besonders gewalthaltig noch allzu kompliziert ist, der ist hier genau richtig. Fans, Jung und Alt zugleich, der Romane von Trudi Canavan oder Gail Martin werden ihren Spaß an »Die Diebin« haben.

Und eines muss ich zugeben: Auch wenn mich der Roman bei Weitem nicht so fesseln konnte wie viele andere, komplexere Fantasywerke: Gespannt auf die Fortsetzung bin ich dennoch.

Kommentare  

#1 Moni 2010-05-31 16:12
Also ich habe alle 3 Bücher gelesen, die Diebin, die Gefährtin und die Erwählte und mir haben diese Bücher sehr gut gefallen.
Es ist meiner Meinung nach eine ganz tolle Geschichte und das Maru als "Kröte" bezeichnet wird ist ja wohl klar, sie ist eine Sklavin und muss das tun was der Meister befielt. Ich finde es überhaupt eine sehr schöne Geschichte und man sollte sich auch die anderen beiden Teile kaufen um erstmal den Zusammenhang zu verstehen.
Ich finde sie sehr fantasievoll und sehr gut beschrieben! Meiner Meinung nach würde ich es weiterempfehlen.
Von mir bekommen alle 3 Bücher:
Note 1 für Spannung, Spass und Handlung

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