Gordon Black (1) Der Spiegel des Grauens

Gordon Black (1) Der Spiegel des GrauensDer Spiegel des Grauens
Gordon Black (1)
mit Wolf Frass, Robert Missler, Tanja Dohse, Rainer Schmitt, Ilja Richter sowie Konrad Halver, Reinhild Schneider, Klaus-Dieter Klebsch, Sven M. Schreivogel, Daniel Welbat, Lea Kohns, Eva M. Balkenkohl, Franz Hofman, Stephan Schwartz, Matthias Brinck, Oliver Feld, Gerrit Reinecke, Alexandra Desoi, Helgo Liebig, Alexander Siebrecht, Anette Gunkel
Produktion und Regie: Sven Michael Schreivogel
Buch: Thomas Tippner nach Norman Thackery (Horst Hübner)
Musik und Titelsong: Thomas Körber (Text des Songs Andy Pearson)
Titelsong "The Breeze": gesungen von Frank Sauerbrey (Cornamusa)
Cover: Mark Freier
ca. 70 min.

Alive / Nocturna Entertainment /SDK Media

Das Urteil für Graf Girolamo lautete, auf dieselbe Art zu sterben wie seine Opfer – auf einen spitzen Pfahl gespießt und angesichts eines Spiegels, der ihm sein eigenes qualvolles Sterben bis zum Ende zeigte. Aber so einfach war seine schwarze Seele nicht zu vernichten. Girolamo fand einen Weg zurückzukehren, um weiter sein Unwesen zu treiben ...

ab Heute im Handel

 

Girolamos Weg zurückzukehren um Rache zu nehmen ist der Weg durch den Spiegel. Von hier aus kommend nimmt er üble Rache. Was mich an der an sich sehr spannenden Geschichte stört ist das Magie und Dämonen hier eine große Rolle spielen. Eine einfache Gruselgeschichte hätte mir gereicht - in der ein Geist zurückkehrt um Rache an den Nachfahren zu üben. Doch letztendlich wäre das wohl zu einfach zu gewesen.Denn es gibt ja noch die ultimativen Waffen, die Gordon Black bei sich trägt, und die er auch nutzen soll. Diese Waffen - ein Hexenmesser, das Atame, eine Dämonenpeitsche und ein magischer Strick sind nicht sehr neu, wenn man andere Gruselromanserien zum Vergleich nimmt.

Doch alle diese Klischees lassen sich unmöglich vermeiden, wenn man eine Horrorserie aus den 80er Jahren vertont. Was mir wiederum sehr gefällt ist, das diese Klischees sehr wohl gewollt sind. Ganz klar wollte man eine Hommage schaffen. Eine Hommage an Gruselheftromane und an andere bekannte Hörspielserien aus diesem Genre. Der Stil in dem dieses Hörspiel gemacht wurde erinnert ganz klar an LARRY BRENT und MACABROS. Der Witz ist dabei, und auch die spitzen und coolen Formulierungen im Dialogbuch. Das ist Thomas Tippner zu zuschreiben, der ein Fan der eben genannten Hörspielserien von EUROPA ist. Er hat diese Serie geschaffen und ein kleines Denkmal geschaffen. Nicht ganz ohne abzukupfern. Aber sehr nett abgekupfert.

Da ist zum Beispiel die Szene, in der Mr. Teeler Gordon Black anruft und ihn um Hilfe bittet. Dabei erinnert man sich sofort an die MACABROS-Folge 5.

Die Sprecher sind ein Gemisch aus Oldies und neuen frischen Stimmen. Wolf Frass ist der Erzähler und schon jetzt der neue Günther König der Gruselhörspiele. Wer dieses Hörspiel zum ersten Mal hört, dem wird sich dieser Eindruck auch sofort aufdrängen.

Robert Missler ist Gordon Black und liefert eine Routineleistung ab. Er ist zwar nicht mehr der Malcom Max aus den Gespenster-Geschichten, den einen kleinen Unterschied merkt man schon, aber irgendetwas fehlt. Als Held bleibt er noch nicht so richtig hängen. Tanja Dohses Figur wirkt etwas überzeichnet und ihr Spiel ist nicht immer ganz frei von Überspitzungen. Aber das mag durchaus gewollt sein und vielleicht ist es auch der typische Charakter dieser Figur. Rainer Schmitt bekommt als böser Geist nur kurze Gelegenheiten aufzufallen. Aber neben Konrad Halver und Reinhild Schneider gehört er ohne Zweifel zu den Veteranen unter den Hörspielsprechern in dieser Folge. Überraschenderweise hört man hier Daniel Welbat (Douglas Sohn) zum ersten Mal. Und auch Ilja Richter ist eine klasse Besetzung.

Das Cover ist schön düster und zum Glück an die Heftromane angelehnt. Mark Freier konnte den Stil jedoch deutlich aufwerten. Der Blauton und der Schriftzug GORDON BLACK mit der Fledermaus kann zu einem Markenzeichen der Hörspiele werden.

Mit Musik hat man eher gekleckert. Es gibt zwar sehr schöne Effekte und auch Sounds, bei denen man sich hörbar viel Mühe gegeben hat, aber etwas mehr Musik wäre sicher zuträglich gewesen für die Spannung und die Atmosphäre. Doch dies ist kein großer Makel, sondern eher ein Zeichen dafür, das man sich noch steigern kann. Im Intro hören wir einige Fakten zu der Figur Gordon Black - ähnlich wie früher bei Macabros.  Der Schlusssong ist ebenfalls gelungen und keinesfalls albern oder deplaziert. Er ist auch nicht zu lang, sondern sehr passend, wenn auch nicht unbedingt ein Ohrwurm.

Fazit: Ein sehr gelungener Einsteig, viel Unterhaltung, etwas Spannung sowie Charme und Witz. Ein Hörspiel bei dem Erinnerungen an längst vergangene Hörspielzeite aufkommen. Gänsehaut bleibt allerdings aus.

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