Anzengruber, Ludwig - Der Sternsteinhof“
Der Sternsteinhof
von Ludwig Anzengruber
So arrangiert sie das Kennenlernen von Toni, dem Erben des Sternsteinhofs, dessen begehrlicher Blick auf Helene fällt. Ihr gelingt es Toni auf Distanz zu halten, was einmal nicht gelingt. Der unehelich schwanger gewordenen Helene droht der Absturz ins soziale Nichts.Jedoch nutzt sie die Liebe eines Jugendfreundes aus und lässt sich von ihm heiraten. Toni muss auf Geheiß seines Vaters eine reiche Bauerntochter ehelichen.
Helene hat Glück: Ihr Mann, ihre Schwiegermutter und Tonis Frau werden krank und sterben. Helene wird Sternsteinhofbäuerin und setzt sich wiederholt gegen den Schwiegervater durch. Toni kehrt aus einem Krieg nicht mehr zurück und Helene führt den Hof, von ihrem Schwiegervater unterstützt, mit großem Erfolg. Ihrem Sohn und der Tochter ihrer Vorgängerin wird sie eine gute Mutter.Spoileranfang: Aufgrund ihrer Wohltätigkeit wird Helene zu einer hochangesehenen Person, die auf weitere Männer „verzichtet“.Spoilerende
Zweifellos ist Helene ein skrupelloser Mensch, der seine Schönheit und seinen Körper einsetzt, um das Gewünschte zu bekommen. Allerdings begeht sie kein einziges Verbrechen und bewirkt mehr Gutes als die Sympathieträger der Romanhandlung. Das klassische Gut – Böse – Schema vieler Figurenkonstellationen wird relativiert. Zwei Einschränkungen: Die Dialoge sind nur schwer lesbar und die Welt dieses Romans ist graue Vergangenheit.