Blutiges - Unheimliches - Splatter (01. August)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
01. August 2009

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 
Banshee - Schrei der BestieBanshee - Der Schrei der Bestie
(Banshee!!!)
mit Ashley Bates, David McCarthy, Kevin Shea, Kerry McGann, Iris McQuillan-Grace, Troy Walcott, A. Mike Forgette, Leo Petry, Greg Nutcher, Ken LaMothe, Cristina Santiago, John Doolan, Nathan Pupillo, Jess Wakefield, Jesse Murphy
Regie: Colin Theys
Drehbuch: John Doolan / Gregory C. Parker
Kamera: Andrew Gernhard / Matthew Wauhkonen
Musik: Matthew Llewellyn
Keine Jugendfreigabe
USA / 2008

Eine Gruppe von College-Freunden freuen sich auf einen entspannten Camping-Ausflug. Doch alle skommt anders als sie denken: eine geheimnisvolle Kreatur beginnt eine brutale Hetzjagd auf sie, bei der einige von ihnen brutal getötet werden. Die Überlebenden verschanzen sich in einem abgelegenen Farmhaus und nehmen den scheinbar aussichtslosen Kampf gegen das blutige Monster auf.



Eines sollte man von vornherein festhalten, diesen Film darf man nicht zu ernst nehmen. Wer hier einen wirklich ernsthaften Genrebeitrag erwartet, der wird ziemlich schnell feststellen, das er sich auf der falschen Fährte befindet. Allerdings stellt "Banshee" einen herrlich trashigen Horrorfilm dar, der zwar nicht gerade hochklassig ist, aber über einen sehr hohen Unterhaltungsfaktor verfügt.

Die Geschichte ist hier eigentlich Nebensache und ehrlich gesagt nicht der Rede wert, aber der Film ist phasenweise so unfreiwillig komisch, das es eine helle Freude ist. Dafür sorgen allein schon die teils unbeholfenen Darsteller, die diese Bezeichnung allerdings nur bedingt verdienen, denn die dargebotenen Leistungen sind nicht gerade gut, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Hinzu kommen die meist schon sehr skurrilen Dialoge, bei denen man sich das Lachen nur schwerlich verkneifen kann. Doch am genialsten ist die schlimme deutsche Synchronisation, die dem Ganzen noch eine zusätzliche und sehr komische Note verleiht.

Das mag sich jetzt im ersten Moment alles ziemlich negativ anhören, ist aber keineswegs so gemeint, denn wer einen nicht ganz ernstzunehmenden Horrorfilm zu schätzen weiß, der einen hochgradig trashigen Anstrich hat, der wird mit "Banshee" allerbestens bedient. Hinzu kommt die Tatsache, das auch die Gorehounds auf ihre Kosten kommen werden, denn der Härtegrad ist sehr hoch angesiedelt und die vorhandenen SFX sind wirklich nicht schlecht geworden. Über mangelnde blutige Szenen braucht man sich also keineswegs beschweren, es gibt zerplatzende Köpfe, durchstochene Hälse und auch sonst noch Einiges zu sehen, was Freunden der härteren Welle das Herz vor Freude hüpfen lässt.

Die Formel, um sinnvoll an diesen Film heranzugehen ist also ziemlich einfach, Ansprüche herunterschrauben und einfach nur Spaß an diesem trashigen Horrorfilm haben. Ein Film, der sicherlich nicht höheren Ansprüchen genügt, aber jederzeit beste und kurzweilige Unterhaltung bietet, ich habe mich jedenfalls königlich amüsiert und die DVD wird nicht das letzte Mal in meinem Player gelandet sein.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0, DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1
Laufzeit: 81 Minuten
Extras: Trailershow

 

Carne ValeCarne Vale
(Carne Vale)
mit Andreas Birkner, Marco Bß, Olaf Ebling, Tobias Hofner, Alice Therese Krimmel, Heike Pulver, Frank Scherer, Patrick Schmitz, Jan Schuba, Tobias Schwarz, Paul Weninger
Regie: Sebastian Linke / Daniel Stümpfig
Drehbuch: Sebastian Linke / Daniel Stümpfig
Kamera: Dirk Bartsch
Musik: Jürgen Brunner / Budango / The Jelly Bellys / Motorkopp
Keine Jugendfreigabe
Deutschland / 2004

Eine Clique trifft sich am Rosenmontag bei Siggi, um sich auf den Umzug einzustimmen. Niemand bemerkt, dass Siggi - von einem Nudelsalat infiziert - zum Zombie mutiert. Das Trinkgelage verwandelt sich in ein derbes Blutbad. Schließlich hetzt die Zombie-Meute die eigenen Freunde über den Mainzer Karneval und lässt so manchen Jecken verrecken.

 

Das es extrem ungesund sein kann, abgelaufene Lebensmittel zu verzehren, muss auch Siggi in diesem witzigen deutschen Kurzfilm feststellen. Denn nach dem Verzehr seines Kartoffelsalates, der schon fast laufen kann, verwandelt er sich letztendlich in einen Zombie. Dumm an der Sache ist nur, das auch seine Freunde mit in Mitleidenschaft gezogen werden und anschließend immer mehr Leute auf der Straße infizieren.

Auf eine so durchgeknallte Idee wie hier muss man erst einmal kommen und wenn das Ganze dann noch so humorvoll wie in diesem Beitrag in Szene gesetzt wird, dann hat man als Zuschauer seine helle Freude an einem solchen Werk. Man sollte jetzt allerdings nicht etwas in der Art wie "Bagman: Operation Massenmord" erwarten, denn so hart und blutig ist "Carne Vale" nicht ansatzweise.

Und dennoch kommt der geneigte Genre-Fan hier voll auf seine Kosten, allein schon die drömmelig wirkenden Charaktere entbehren nicht einer gewissen Komik. Man sieht zum Beispiel auch, das Sex auch unter Zombies durchaus ein Thema ist, für mich persönlich ist diese Szene das absolute Highlight des Films, ganz besonders dann, wenn man auf den Gesichtausdruck der beiden Beteiligten achtet.

Die knapp 20 Minuten, die dieser Film dauert, vergehen wie im Flug, was selbst bei einem Kurzfilm nicht unbedingt immer der Fall ist. 20 Minuten, die sehr kurzweilig und witzig zu unterhalten wissen und auch einige blutige Szenen beinhalten. Auf jeden fall ist diese deutsche Produktion bedenkenlos weiterzuempfehlen.


Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo
Bild: 1,33:1
Laufzeit: 20 Minuten
Extras: Interview, Best of Olaf und Paule (TV-Kommentar),Trailershow

 

Die Stunde der grausamen LeichenDie Stunde der grausamen Leichen
(El Jorobado de la Morgue)
mit Paul Naschy, Rosanna Yanni, Victor Alcazar, Maria Elena Arpon, Manuel de Blas, Antonio Pica, Joaquin Rodriguez "Kinito", Adolfo Thous, Angel Menendez, Fernando Sotuela, Antonio Ramis, Alfonso de la Vega, Sofia Casares, Antonio Mayans, Susan Taff
Regie: Javier Aguirre
Drehbuch: Javier Aguirre / Alberto S. Insua
Kamera: Raul Perez Cubero
Musik: Carmelo A. Bermaola
FSK 16
Spanien / 1973

Der Bucklige Gotho arbeitet als Gehilfe in der Leichenhalle des örtlichen Krankenhauses von Feldkirch. Von den meisten verspottet und verachtet, kümmert er sich dennoch rührend um die todkranke Ilsa, die seine einzige Freundin ist. Als sie stirbt, ist er verzweifelt und tötet zwei Angestellte, die Ilsas Schmuck stehlen wollten. Er versteckt die Leiche Ilsas in den Gängen alter Katakomben, weil er in seiner Verzweiflung glaubt, dass sie irgendwann wieder aufwachen würde. Dies nutzt der skrupellose Dr. Orla aus, der seine Experimente mit künstlichen Leben nicht mehr offiziell weiterführen darf und nun sein Labor ebenfalls in den Katakomben einrichtet. Gotho soll ihn nun zuerst mit Leichen und später mit lebenden Menschen versorgen, im Versprechen dafür Ilsa wieder zum Leben zu erwecken.

 

Wenn man die Inhaltsangabe des Films liest und sich auf einen schönen spanischen Horrorfilm der 70er Jahre freut, dann ist man bei den ersten Bildern des Films und ihrer musikalischen Untermalung doch etwas überrascht. Denn die dort erklingenden Töne und die malerischen Bilder vermitteln einem vielmehr das Gefühl, das man sich in einem etwas älteren Heimatfilm befindet. Allein schon dieser erste und natürlich trügerische Eindruck verleiht dem Werk von Regisseur Javier Aguirre eine Menge Charme und etliche Sympathiepunkte.

Das es sich dann aber doch um einen Horrorfilm handelt, merkt man ziemlich schnell daran, wie sich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit entwickelt. Dabei entwickelt sich vor allem eine ganz ausgezeichnete Atmosphäre, die fast alle Horrorfilme dieser Zeit so auszeichnet. Sie ist besonders dicht und vermittelt einem auch ein starkes Gefühl der Bedrohlichkeit, das durch die farbenprächtigen Bilder noch zusätzlich unterstützt wird. Hierzu tragen ganz besonders die passagen des Films bei, die sich in den unterirdischen Katakomben des illegal eingerichteten Labors abspielen, in dem die verbotenen Experimente durchgeführt werden.

Was in diesem spanischen Film besonders auffällt, sind einige ziemlich harte und blutige Szenen, die man vor allem bei einer 16er Freigabe in dieser Form nicht unbedingt erwartet hätte. Da gibt es wirklich so einige Werke aus der heutigen Zeit, die wegen weitaus harmloseren Szenen geschnitten wurden, um eine FSK-Freigabe zu erhalten. Umso schöner ist es aber, das doch ab und zu einige Filme anscheinend bei der FSK durchrutschen, ohne das man genau auf den vorhandenen Härtegrad achtet, denn anders ist das nicht logisch zu erklären.

Auch die hier versammelte Darstellerriege liefert durch die Bank erstklassige Leistungen ab, wobei man das Schauspiel von Spaniens Schauspiel-Legende Paul Naschy in der Rolle des "Gotho" einfach nur als brillant bezeichnen kann. Die autenthische und ausdrucksstarke Darstellung des geistig zurückgebliebenen hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer.

In mehreren Passagen des Films kann man auch durchaus Vergleiche zur Thematik von mary Shelleys "Frankenstein" ziehen, denn auch hier geht es ja im Endeffekt um die Erschaffung künstlichen Lebens, so das sich gewisse Vergleiche förmlich aufdrängen. Lediglich werden hier auch lebende Opfer gebraucht, um den entstehenden Organismus zu füttern. Zum Ende hin erhält "Die Stunde der grausamen Leichen" dann auch noch eine etwas tragische Note, was aber auch durchaus angebracht ist, um dem Geschehen noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Letztendlich hat man es hier mit einem wirklich guten europäischen Horrorfilm der 70er Jahre zu tun, in denen Spanien eine absolute Hochburg für diese Art von Filmen war. Ich glaube, es ist keineswegs vermessen, wenn man diesen herrlichen Klassiker als einen der besten europäischen Horrorfilme bezeichnet, denn bis auf einige Logiklöcher in der Story, über die man aber großzügig hinwegsehen kann, ist hier alles sehr stimmig, so das der Betrachter insgesamt ein herrliches Filmerlebnis hat und jederzeit kurzweilig und spannend unterhalten wird.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Mono
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 79 Minuten

 

Boogeyman 3Boogeyman 3
(Boogeyman 3)
mit Erin Cahill, Chuck Hittinger, Mimi Michaels, Matt Rippy, Nikki Sanderson, W.B Alexander, Elyes Gabel, George Magguire, Jayne Wilsener, Kate Maberly, Todd Jensen, Nikolai Sotirov, Vladimir Yossifov, Richie Mantaliev, Galina Tlkington
Regie: Gary Jones
Drehbuch: Brian Sieve
Kamera: Lorenzo Senatore
Musik: Joseph LoDuca
FSK 16
USA / 2009

College-Studentin Sarah muss den angeblichen Selbstmord ihrer besten Freundin mit ansehen. Doch dieser eine Selbstmord setzt eine Kette von schrecklichen, übernatürlichen Geschehnissen in Gang, die Sarah in Angst und Schrecken versetzen. Sie weiß, das der Boogeyman dafür verantwortlich ist und kein Zufall. Während ihrer verzweifelten Versuche, ihre Mitstudenten zu warnen, holt der Boogeyman sich ein Opfer nach dem anderen...



Es ist ja kein Geheimnis, das die Boogeyman-Reihe nicht gerade auf große Begeisterung bei den Fans stößt und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, das auch dieser mittlerweile dritte Teil eher schlechte Kritiken erntet. Ich persönlich kann das nicht so ganz nachvollziehen, denn hier wird doch eigentlich recht kurzweilige Horror-Unterhaltung geboten. Sicherlich bietet auch der vorliegende Film nicht gerade etwas neues, aber die erzählte Geschichte ist durchaus spannend und verbreitet auch eine teilweise recht düstere und bedrohliche Grundstimmung.

Nachdem man mit dem zweiten Teil einen waschechten Slasher präsentierte, in dem der Mörder ein Mensch aus Fleisch und Blut war, greift man hier wieder auf die schon im ersten Teil vorhandene Geisterscheinung des Boogeymans zurück. Und die sorgt dafür, das so einige Studenten ihr Leben aushauchen müssen. Dabei ist der Härtegrad bei einer 16er Freigabe nicht gerade hoch, man bekommt zwar jede Menge Blut zu sehen, aber richtig harte Szenen sind doch eher Mangelware.

Diese Tatsache ist meiner Meinung nach nicht weiter schlimm, da der Film über einen recht gut gelungenen Spannungsaufbau und eine teilweise richtig unheilvolle Atmosphäre verfügt, die einen phasenweise so richtig fesseln und faszinieren kann. "Boogeyman 3" hat also eigentlich alles, was einen soliden Gruselfilm auszeichnet, er bietet lediglich keine Innovation, denn man hat alles schon einmal so, oder so ähnlich in anderen Filmen gesehen. Wer also großartige Neuerungen erwartet, der könnte sicher enttäuscht sein, wer aber auf Altbewärtes in einer guten Verpackung steht, der dürfte hier zufriedengestellt werden.

Die Darsteller-Riege besteht aus dem anscheinend schier unerschöpflichen Reservoir von amerikanischen Jungdarstellern, die zwar keineswegs herausragend agieren, aber doch einen ordentlichen und soliden Job abliefern. Dabei scheinen die Macher des Films wohl vor allem an die männlichen Zuscahuer gedacht, denn die weiblichen Schauspielerinnen sind ein optischer Leckerbissen.

Letztendlich hat man es hier mit einem soliden Gruselfilm zu tun, der auf jeden Fall kurzweilige und auch spannende Unterhaltung bietet und so jederzeit für einen gemütlichen Filmabend geeignet ist. Man sollte allerdings kein cineastisches Highlight erwarten und auch keinen Film, der das Genre unbedingt bereichert.


 

 

 

 

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