Das Siegel von Rapgar
Das Siegel von Rapgar
von Alexhev Pehov
Allerdings ist Rapgar keine Diktatur. Es gibt eine Pressefreiheit und ein gewähltes Parlament. Mich erinnert Rapgar an das georgianische Großbritannien + einer massiven Industrialisierung, die die Magie zurückdrängt. Dazu noch ein schreiender Gegensatz zwischen Arm und Reich und gegensätzliche extremistische Bewegungen und das Bild ist komplett.
All das erfährt der Leser nach und nach von dem Ich – Erzähler Till; Sympathieträger und Held der Geschichte. Er ist ein magisches Wesen, das sehr unter einem ungerechten Urteil und einer langen Gefängnisstrafe leidet. Durch eine Frau wird er in einen politischen Machtkampf und in die Fahndung nach einem Serienmörder verwickelt, der den Sicherheitsapparat zunehmend lächerlich macht. Spoileranfang:Natürlich gelingt es Till mit Hilfe treuer Freunde, den Serienmörder zu überführen und den Machtkampf für die richtige Seite zu entscheiden. Natürlich findet er auch die Liebe seines Lebens. Spoilerende.
Die Lösung des Kriminalfalls kommt etwas abrupt daher und hat mich nicht überzeugt. Innovativ ist die Handlung nicht.
Aber:Pehov lässt mit seiner Verschmelzung von ordentlichen Dialogen und Erlebter Rede (Schilderung der Gedanken und Gefühle Tills) kaum Langeweile zu. Dieser Roman ist ein kleiner Pageturner.