Blutiges - Unheimliches - Splatter (08. August)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
08. August 2009

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.


 Jack Brooks: Monster SlayerJack Brooks: Monster Slayer
(Jack Brooks: Monster Slayer)
mit Robert Englund, Trevor Matthews, Daniel Kash, David Fox, Dean Hawes, Rachel Skarsten, James A. Woods, Ashley Bryant, Stefanie Drummond, Chad Harber, Patrick Henry, Meghanne Kessels, Meg Charette, Kristyn Butcher, Andrew Butcher
Regie: Jon Knautz
Drehbuch: John Ainslie
Kamera: Joshua Allen
Musik: Ryan Shore
FSK 16
Kanada / 2007

Seit er als Kind mitansehen musste, wie ein grunzendes Ungeheuer seine Eltern und die kleine Schwester vernichtete, leidet Jack unter unkontrollierbaren Wutausbrüchen. Jetzt arbeitet er Klempner, geht in eine psychologische Beratung (beides ohne großen Erfolg) und besucht die Abendschule beim schrägen Professor Crowley, wo zumindest neben der attraktiven Eve sitzt. Als der Prof nach einer Begegnung mit einem dämonischen Artefakt zum Monster mutiert, erkennt Jack seine wahre Berufung.

Es stimmt einen immer wieder traurig, wenn man sieht, wieviel Potential die macher eines Films immer wieder auf der Strecke liegenlassen und nicht annähernd ausschöpfen. So geschehen auch beim vorliegenden Werk, das zwar insgesamt einen wirklich unterhaltsamen und recht gelungenen B-Horror-Movie darstellt, aus dem man aber weitaus mehr hätte herausholen können. Denn "Jack Brooks: Monster Slayer" ist ein phasenweise sehr witziger und auch interessanter Monsterfilm, der den Zuschauer aber trotzdem etwas zwiespältig zurücklässt.

Das liegt ganz einfach in der Tatsache begründet, das der Film eine doch äusserst lange Anlaufphase hat, bis er seinem Titel alle Ehre macht. Denn bis auf eine eher kurze Rückblende zu der Nacht, in der jack seine Eltern und seine jüngere Schwester an die Monster verliert, dauert es fast eine geschlagene Stunde, bis die Story so richtig an Fahrt aufnimmt. Zwar ist die Zeit bis dahin auch nicht gerade langweilig gestaltet, man bekommt einen etwas tieferen Einblick in Jack's Charakter gestattet und wird mit seinen ständigen Agressionen konfrontiert, doch so richtig will der Film in dieser Phase nicht wirklich zünden.

Dieser Umstand ändert sich erst, als Jack's Professor langsam anfängt, sich in ein Monster zu verwandeln. Der von Haus aus etwas kauzige Lehrer wird von Robert Englund absolut brillant dargestellt und hat den größten Anteil an der humorigen Seite des Films. Denn allein die langsam vonstatten gehende Mutation in ein ekelhaftes Monster entlockt einem doch so manchen Schmunzler und entschädigt so doch für einige kleinere auftretende Längen im Mittelteil des Films.

Nachdem sich die verwandlung dann vollends vollzogen hat, sind die restlichen gut 25 Minuten des Films endlich das, was man sich eventuell schon etwas früher gewünscht hätte, nämlich Action und Humor pur. Teilweise geht es auch recht blutig zur Sache und es gibt auch einige für eine 16er Freigabe ziemlich harte Szenen. Endlich kann Jack auch seine Agressionen an der richtigen Stelle ausleben und nimmt den Kampf mit dem Monster auf, den letztendlich nur einer überleben kann.

Letztendlich ist "Jack Brooks: Monster Slayer" ein durchaus kurzweilig unterhaltender Monster-Spaß, der seine echten Höhepunkte allerdings erst in den letzten 25 Minuten hat. Dennoch bin ich der Meinung, das hier ein insgesamt guter Beitrag des Genres entstanden ist, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Und für die geplante Fortsetzung bleibt nur zu hoffen, das die Macher des Films aus den Fehlern gelernt haben und den zweiten Teil ganzzeitig etwas actiongeladener gestalten, denn dann könnte es ein noch viel besserer Film werden, als es dieser hier schon eingeschränkt ist.

 

Hack!Hack! - Wer macht den letzten Schnitt?
(Hack!)
mit Danica McKellar, Jay Kenneth Johnson, William Forsythe, Sean Kanan, Juliet Landau, Justin Chon, Travis Schuldt, Adrienne Frantz, Tammy Felice, Gabrielle Richens, Noah Guy, Kane Hodder, Buer Young, Tony Burton, Won-G
Regie: Matt Flynn
Drehbuch: Matt Flynn
Kamera: Roger Chingirian
Musik: Scott Glasgow
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

Sieben College-Kids, darunter eine Sportskanone, ein Mauerblümchen, ein cooler Homeboy und ein schwuler Asiate, verbringen zu Studienzwecken an Mutter Naturs üppigem Busen das Wochenende auf einer der Küste vorgelagerten Insel. Vor Ort kommt man bei gastfreundlichen Kings unter, einem kulturbeflissenen Ehepaar mit Faible für blutige Horrorschocker und begeisterten Amateurfilmern. Als bald darauf ein Gast nach dem anderen Mordtaten nach Filmvorbild zum Opfer fällt, stehen alle vor einem großen Rätsel.


Das Slasher nicht oft ein hohes Maß an Innovation beinhalten, ist sicherlich keine Neuheit, auch dieser Film greift auf altbewährte Zutaten wie einige Teenager, etwas nackte Haut, mehrere Morde und teils recht unlogische Verhaltensweisen der Beteiligten zurück. Auch die Tatsache, das in Filmen dieser Art öfter Anspielungen auf Genre-Filme oder bestimmte Regisseure vorkommen, ist längst keine Neuheit mehr. Doch in "Hack!" geht man noch einen Schritt weiter, hier werden nicht nur etliche bekannte Filme genannt, es gibt auch Charaktere, die Namen von berühmten Regisseuren oder Autoren tragen (Argento, Mary Shelley). Doch damit nicht genug, im Laufe des Films werden sogar Mordszenen aus Genre-Klassikern nachgestellt, was den Film dann doch wieder von anderen Vertretern abhebt.

Ganz generell hat man es hier mit einem in meinen Augen wirklich guten Slasher zu tun, der auch teilweise recht hart und blutig geraten ist, was Genre-Fans ganz besonders freuen dürfte. Und natürlich ist auch dieser Film sehr klischeebehaftet, was aber keineswegs negativ gemeint ist, denn eigentlich erwartet man das doch auch bei einem Film dieser Art.

Auch die Geschichte ist durchaus interessant und enthält auch trotz aller vorkommender Härte einen sehr humoristischen Teil, phasenweise handelt es sich dabei wirklich um schwarzen Humor der feinsten Sorte. Regisseur Matt Flynn hat hier meiner Meinung nach genau die richtige Mischung für einen sehr unterhaltsamen, aber auch spannenden Horrorfilm gefunden, der dem Zuschauer einfach nur Spaß macht. Man sollte dabei natürlich nicht jede Passage nach Logik oder Realitätsgehalt beurteilen, sondern sich einfach bequem zurücklehnen und diesen Film genießen.

Auch bei der Darstellerauswahl hat man auf einige bekannte Gesichter zurückgegriffen (Burt Young, William Forsythe), auch wenn es sich dabei nicht unbedingt um die absoluten Superstars handelt. Die gezeigten Leistungen sind jedenfalls absolut passend und überzeugend, es wird im Prinzip das geboten, was man von einem Slasher erwartet erwartet. Auch der vorhandene Spannungsbogen zieht sich konstant durch den gesamten Film, langatmige Passagen sucht man vergebens und das ist doch schon ein tolles Kompliment für einen Film.

Insgesamt kann man festhalten, das "Hack!" ganz bestimmt kein Film für Leute ist, die Neues und Tiefsinniges erwarten, wer aber auf altbewährte Zutaten steht, die sehr gut und unterhaltsam verpackt wurden, für den ist dieses Werk genau richtig. Kurzweilige und teils harte Slasher-Unterhaltung, die sich echte Freunde des Genres keinesfalls entgehen lassen sollten.

Die DVD:
Vertrieb: MIG
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1, DD 2.0 Surround / Englisch DD 2.0 Surround
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9 Anamorph)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Trailershow

 

 Lost ColonyLost Colony
(Wraiths of Roanoke)
mit Adrian Paul, Frida Show, Rhett Giles, Michael Teh, Mari Mascaro, Alex McArthur, George Calil, Doug Dearth, Atanas Srebrev, Hristo Mitzkov, Velislav Pavlov, Rafael Jordan, Jonas Talkington, Suzette Kolaga, Terence H. Winkless
Regie: Matt Codd
Drehbuch: Rafael Jordan
Kamera: Anton Bakarski
Musik: John Dickson
FSK 16
Bulgarien / USA / 2007

Es ist das Jahr 1587. Englische Kolonisten machen sich auf, die Neue Welt zu erobern. Sie landen auf der Insel Roanoke und finden ein Fort vor, das vor Jahren erbaut wurde. Die dort stationierten Soldaten haben es verlassen. Nur einer blieb zurück, tot am Strick baumelnd. Die Kolonisten finden eine Botschaft, die in altnordischer Sprache verfasst wurde und die Siedler vor dem Bösen warnt, das in den Wäldern Roanokes haust. Die Angst geht um, doch die Siedler haben keine Wahl. Sie harren in dem Fort aus. Eine schwangere Frau durchlebt schreckliche Albträume und sieht Kreaturen, die ihre Baby entführen. Wenig später tauchen diese Kreaturen auf und die Siedler müssen ums nackte Überleben kämpfen. Diejenigen, die kamen, die Neue Welt zu zähmen, werden nun Opfer eines uralten Bösen...



Die Insel Roanoke gibt es wirklich und dort entstand auch die erste britische Kolonie. Da zur damaligen Zeit wohl wirklich einige Siedler auf ungeklärte Art und Weise verschwunden sind, sah man sich wohl beim SCI-FI Channel gemüßigt, einen Film über die Geschehnisse zu produzieren. Ob sich die Geschehnisse allerdings so zugetragen haben, wie es in "Lost Colony" dargestellt wird, darauf mag sich jeder seinen eigenen Reim machen.

Hier hat man jedenfalls einen Horrorfilm daraus gemacht, in dem böse Geister für das Verschwinden der Siedler verantwortlich gemacht werden. Auf solidem TV-Niveau wird hier eine recht interessante Story erzählt, die auch teilweise einen recht guten Spannungsbogen aufbaut, so das dem Zuschauer ein netter Horrorfilm geboten wird, an den man allerdings keine zu hohen Ansprüche stellen sollte. Es gibt keine hervorstechenden Schauspielleistungen der eher unbekannten Darsteller, bei denen lediglich Adrian Paul ein bekanntes Gesicht darstellt und auch ansonsten ist der Film kein cineastisches Highlight.

Wer sich aber an Filmkost auf gutem TV-Niveau erfreuen kann, der wird hier durchaus gut bedient. Es gibt sogar für eine 16er Freigabe einige blutige, aber keineswegs überharte Szenen zu begutachten, hinzu kommen reichlich vorhandene Computereffekte der Geisterscheinungen, die allerdings nicht gerade hochklassig und teilweise auch zu grell sind, so das sie doch manchmal sehr künstlich wirken.

Atmosphärisch ist "Lost Colony" gar nicht einmal schlecht gelungen, denn gerade die Passagen des Films, die in der Nacht spielen, vermitteln doch ein bedrohliches Ambiente, das phasenweise auch auf den Zuschauer überspringt. Von der Location her (die Festung und der naheliegende Wald) wird man manchmal sogar an "Ginger Snaps 3" erinnert und kann gewisse Ähnlichkeiten nicht übersehen.

So kann man letztendlich festhalten, das hier ein wirklich solider Film entstanden ist, der kurzweilig und teilweise auch spannend zu unterhalten weiss. Ein Film, den man sich ruhig einmal ansehen sollte, denn es gibt weitaus schlechtere Genre-Beiträge, die ein viel höheres Budget zur Verfügung hatten.

 

Büyü - Der FluchBüyü - Der Fluch
(Büyü)
mit Ece Uslu, Nihat Ileri, Özgü Namal, Suna Selen, Dilek Serbest, Serhat Tutumluer, Ipek Tuzcuoglu, Ebru Ürün, Okan Yalabik
Regie: Orhan Oguz
Drehbuch: Servet Aksoy / Safak Güclü
Kamera: Adnan Güler
Musik: Engin Duzyol
FSK 16
Türkei / 2004

Um das Jahr 1300 trieb eine böse Zauberin im alten Mesopotamien ihr Unwesen und sorgte dafür, dass die Einwohner kleine Mädchen lebendig begruben. Nun kommt ein Archäologenteam von Istanbul in die abgelegene Gegend in der heutigen Osttürkei, um nach einem als dort verschollen geltenden, heiligen Buch des Sultans Salih zu suchen. Vom Treiben der Hexe und dem Fluch Gottes, der über sie kam, wissen die Fachmänner dagegen gefährlich wenig. Bald werden die Teilnehmer nacheinander dezimiert.

"Büyü - Der Fluch" war für mich eine echte Premiere, denn ich hatte noch nie einen türkischen Film gesehen. Und ehrlich gesagt, ich bin wirklich positiv überrascht, denn hier wird einem ein sehr interessanter und spannender Horrorthriller präsentiert. Wer allerdings wegen des Filmtitels die Schlußfolgerung ziehen sollte, das man es hier mit einer türkischen Version von "The Grudge" zu tun hat, der sieht sich schnell getauscht, denn die beiden Filme haben rein gar nichts miteinander zu tun. "Büyü" erzählt eine vollkommen andere Geschichte, die von Anfang an sehr gut Spannung aufbaut, die sich im Laufe der Zeit immer mehr verdichtet und eine recht gruselige Grundstimmung erzeugt.

Passend dazu ist auch die sehr gelungene musikalische Untermalung des Geschehens, die die sich hier entfaltende unheilvoll wirkende Atmosphäre noch zusätzlich hervorhebt. Es gibt einige wirklich gut gelungene Schockmomente, die dafür sorgen, das man ganz unweigerlich zusammenzuckt und irgendwie richtig unter Spannung steht. In meinen Augen bietet dieses Werk eine schöne Abwechslung zu den ganzen Asia-Gruslern, die den Markt in den letzten Jahren richtiggehend überfluten und zeigt gleichzeitig auf, das auch in Europa anständige Horrorthriller produziert werden können.

Das hier keine Langeweile aufkommt, liegt auch in der recht guten Geschichte begründet, die sehr flüssig erzählt wird und zu jeder Zeit interessant und packend ist. Auch die Darsteller tragen ihren Teil dazu bei, das dieses Werk insgesamt gesehen absolut faszinierende und kurzweilige Unterhaltung bietet. Die Leistungen sind zwar nicht herausragend, bewegen sich aber durchaus in einem guten Bereich und können ohne Frage als überzeugend bewertet werden.

Eigentlich gibt es nur eine Sache, die mich etwas gestört hat und das sind einige der deutschen Synchronstimmen, die seltsam künstlich und etwas aufgesetzt wirkten. Ich weiss gar nicht richtig, wie ich es ausdrücken soll, doch einige Stimmen wirkten meiner Meinung nach richtiggehend deplaciert und verliehen dem dazugehörigen Charakter sogar eine unfreiwillig komische Note.

Ansonsten jedoch kann man "Büyü - Der Fluch" als gelungenen Beitrag des Genres ansehen, der ganzzeitig gute und teils gruselige Unterhaltung bietet, die sich jeder Genre-Fan ruhig einmal zu Gemüte führen sollte, denn der Film ist es allemal Wert, das man ihm etwas mehr Beachtung schenkt.

Die DVD:
Vertrieb: MIG
Sprache / Ton: Deutsch / Türkisch DD 2.0
Bild: 1,78:1 (16:9 Anamorph)
Laufzeit: 98 Minuten
Extras: Trailervorschau

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