Butcher, Jim: Capatin's Fury - Book Four of the Codex Alera
Finstere Kräfte im Senat sehen die anhaltenden Unruhen als ideale Gelegenheit, den Ersten Lord zu stürzen und die Herrschaft über Alera an sich zu reißen. Um dies zu erreichen, sollen die Animositäten zwischen Canim und Aleranern weiter geschürt und so ein alles entscheidender Krieg vom Zaun gebrochen werden, der nicht nur mit der Vernichtung der Canim, sondern auch mit dem Fall von Gaius Sextus enden soll.
Tavi schmeckt das so gar nicht. Nicht nur, dass er dem Ersten Lord treu ergeben ist und dessen Fall um jeden Preis zu verhindern gedenkt. Er hasst es auch, als Schachfigur missbraucht zu werden und seine Männer aufgrund politischer Ränkespiele in unnützen Kampfhandlungen zu opfern. Und damit nicht genug: Tavi ahnt, dass die Canim nicht der wahre Feind sind, um den sich die Aleraner sorgen machen müssen. Der ist vielmehr in der Heimat der Hundeähnlichen zu suchen er ist der Grund, warum die Canim überhaupt eine Invasion auf Alera gestartet haben.
Schon bald ist es erneut an Tavi, über das Wohl und Wehe Aleras zu entscheiden. Dazu muss er einmal mehr alles auf eine Karte setzen. Doch noch nie zuvor war so unklar, wer nun Freund und wer Feind ist ...
Jim Butcher gelingt das nahezu Unmögliche: Sein »Codex Alera« wird mit jedem Band stärker. »Captain's Fury« ist der bislang mitreißendste Band der Reihe. Actionreich, voll lebendiger Protagonisten und spannender Storylines, fesselt einen der Plot von Beginn an an die Seiten und lässt einen bis zum dramatischen Finale nicht mehr los. Auffällig dabei ist vor allem, dass Butcher es diesmal ruhiger angehen lässt als in den Vorgängerromanen. Die erste Hälfte des Romans kommt weitestgehend ohne größere Actionszene aus. Den geneigten Fan des »Codex Alera« wird dies allerdings nicht stören; die packende Handlung weiß auch ohne Schlachtlärm zu überzeugen. Und ganz auf Action verzichten muss man nicht. Im zweiten Teil des Buchs lässt Butcher es nämlich wieder ordentlich krachen.
Zugegeben, mitunter macht es sich der Amerikaner zu einfach. Der ein oder andere Schurke (allen voran Senator Arnos, Tavis Hauptgegner im Roman) ist recht einfach gestrickt, und so manches Problem löst sich allzu schnell in Wohlgefallen auf. Das tut der Lesefreude aber keinen Abbruch. In gewohnt fantastischer Erzählweise, mit viel Tempo und einem Schuss wohlplatzierten Humors, schildert Butcher eine spannende Geschichte, die viel zu schnell zu einem (gelungenen) Ende findet. Die Andeutungen, die der Autor hier fallen lässt, machen jede Menge Lust auf die Fortsetzung.
»Captain's Fury« ist ein spannungsreiches High Fantasy-Spektakel, das Lesern actiongeladener Fantasy im Stile von Marcus Heitz wärmstens empfohlen werden kann. Mein Tipp: Unbedingt lesen!