Clare, Cassandra: City of Glass - Chroniken der Unterwelt 3
City of Glass
Es sind die dunkelsten Stunden in der Geschichte der Schattenjäger. Die Inquisitorin ist tot, ermordet von den Schergen Valentins. Der Rat ist zerstritten und droht zu zerbrechen. Und Valentin selbst hat nun endgültig jede Zurückhaltung aufgegeben. Mit unnachgiebiger Härte fordert er den Vorsitz in der Versammlung der Schattenjäger ein, sowie die bedingungslose Unterwerfung aller Nephilim. Andernfalls, so droht er, würde er es einem Heer blutgieriger Dämonen erlauben, die Schutzwälle von Alicante, der Hauptstadt von Idris, zu überrennen und die Stadt dem Erdboden gleichzumachen.
Gefangen in einem Netz aus eigenem Kummer und Problemen, die sie zu zerreißen drohen, müssen Clary und ihre Freunde alles geben, um Valentin zu stoppen. Eine schier unmögliche Aufgabe, denn nur ein Bündnis zwischen Schattenjägern und den Schattenwesen könnte Alicante noch retten. Doch eine solche Allianz scheint undenkbar, müssten hierzu doch innerhalb kürzester Zeit Jahrhunderte alter Hass und ebenso altes Misstrauen auf beiden Seiten überwunden werden.
Was niemand ahnt: Die Eroberung Alicantes macht nur einen Teil von Valentins Plan aus. Sein wahres Ziel ist ein ganz anderes. Eines, das Abertausende von Leben kosten könnte ...
Urban Fantasy-Werke gibt es viele. Gleiches gilt für Romane, die sich gleichermaßen an Jugendliche wie Erwachsene richten (All Age, wie es neudeutsch so schön heißt). Cassandra Clares »Chroniken der Unterwelt« ragen dabei deutlich aus der Masse der Romane hervor, die in diesem Genre zurzeit auf dem Buchmarkt zu finden sind. Was für die ersten beiden Bände galt, gilt dabei auch für den Abschluss der Trilogie: Wie schon »City of Bones« und »City of Ashes« ist auch »City of Glass« ein durchweg packender Roman, der junge wie ältere Leser in seinen Bann zu ziehen versteht.
Letzteres liegt vor allem an einer Tatsache: Clare nimmt ihre Leser ernst. Wo viele andere All Age-Romane schlicht und übersichtlich gehalten sind (was gerade Leser im Alter 15 plus mitunter auf die Nerven gehen dürfte), erzählt die Amerikanerin eine durchweg glaubhafte und komplexe Geschichte, die Jugendliche genauso wie Erwachsene überzeugen kann. Übertrieben vereinfachte Darstellungen finden sich in »City of Glass« dankenswerterweise nicht. Stattdessen darf man sich auf eine durchdachte, allerdings niemals unübersichtliche Story mit glaubwürdigen Figuren und fesselnden Handlungsbögen freuen.
In Sachen Handlung gibt es eigentlich nur eines zu bemängeln, und das ist die übermäßige Konzentration auf die komplizierten Liebesgeschichten im ersten Teil des Romans. Die ungewöhnlichen und teilweise hochgradig brisanten romantischen Verstrickungen sind zweifelsohne eines der großen Highlights der Saga. In der ersten Hälfte von »City of Glass« kommt den verschiedenen Beziehungen bzw. Nicht-Beziehungen und den damit verbundenen Probleme jedoch deutlich zu viel Aufmerksamkeit zu, ohne dass sich hierbei wirklich etwas tut. Während die Handlung im Hinblick auf die Pläne Valentins in ordentlichem Tempo voranschreitet, drehen sich die Storylines um Liebesleid und Liebeskummer weitestgehend im Kreis. Clare, die sich allzu lang und breit mit den verschiedenen Beziehungen auseinandersetzt, verliert dabei die eigentliche Handlung ein wenig aus den Augen. Glücklicherweise fängt sich die Geschichte im zweiten Teil noch einmal, und der Autorin gelingt es, erneut ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Elementen der Handlung herzustellen. In der zweiten Hälfte weiß »City of Glass« handlungstechnisch dann wieder vollauf zu überzeugen und bleibt bis zum erstklassigen Finale spannend und abwechslungsreich.
Hinsichtlich der Protagonisten gibt es nichts auszusetzen. »City of Glass« verfügt über ein erstklassig besetztes Figurenensemble. Die einzelnen Charaktere sind durchweg gut gezeichnet, ihre Stärken und Schwächen ebenso glaubhaft dargestellt wie ihre Entwicklungen. An der fantastischen Darstellerriege, die Clare konzipiert hat, könnte sich so manch anderer Schriftsteller ein Beispiel nehmen.
Was Setting und Atmosphäre angeht, so muss sich der Leser auf einige Veränderungen gegenüber den ersten beiden Romanen einstellen. »City of Glass« spielt nicht mehr in New York, sondern fast ausschließlich in Idris, der Heimat der Schattenjäger. Dem Flair der Saga tut dies aber keinen Abbruch. Clare verstand es schon vorzüglich, aus dem Schauplatz New York eine Menge herauszuholen. Gleiches gilt für den Schauplatz Idris. Mühelos erschafft die Autorin mit Worten eine farbenfrohe (zumindest in dem Sinne, dass sie lebendig und glaubhaft gestaltet ist) Welt, in der sich Leser schnell zurechtfinden. New York und damit das klassische Urban Fantasy-Setting vermisst man nach wenigen Seiten nicht mehr. Schön, wenn ein Szenenwechsel derart glückt.
»City of Glass« ist, trotz der kleinen Schwächen in Sachen Handlung im ersten Teil des Buchs, ein äußerst spannender, sehr gut geschriebener und in jedem Falle empfehlenswerter Roman, den sich alte wie junge, männliche wie weibliche Fantasyfans nicht entgehen lassen sollten. Insbesondere Freunde der Urban Fantasy werden ihre Freude an dem Roman sowie an den »Chroniken der Unterwelt« überhaupt haben. Ein fesselndes phantastisches Abenteuer allererster Güte, das ganz zweifellos das Zeug dazu hat, Kultstatus zu erlangen.
Gefangen in einem Netz aus eigenem Kummer und Problemen, die sie zu zerreißen drohen, müssen Clary und ihre Freunde alles geben, um Valentin zu stoppen. Eine schier unmögliche Aufgabe, denn nur ein Bündnis zwischen Schattenjägern und den Schattenwesen könnte Alicante noch retten. Doch eine solche Allianz scheint undenkbar, müssten hierzu doch innerhalb kürzester Zeit Jahrhunderte alter Hass und ebenso altes Misstrauen auf beiden Seiten überwunden werden.
Was niemand ahnt: Die Eroberung Alicantes macht nur einen Teil von Valentins Plan aus. Sein wahres Ziel ist ein ganz anderes. Eines, das Abertausende von Leben kosten könnte ...
Urban Fantasy-Werke gibt es viele. Gleiches gilt für Romane, die sich gleichermaßen an Jugendliche wie Erwachsene richten (All Age, wie es neudeutsch so schön heißt). Cassandra Clares »Chroniken der Unterwelt« ragen dabei deutlich aus der Masse der Romane hervor, die in diesem Genre zurzeit auf dem Buchmarkt zu finden sind. Was für die ersten beiden Bände galt, gilt dabei auch für den Abschluss der Trilogie: Wie schon »City of Bones« und »City of Ashes« ist auch »City of Glass« ein durchweg packender Roman, der junge wie ältere Leser in seinen Bann zu ziehen versteht.
Letzteres liegt vor allem an einer Tatsache: Clare nimmt ihre Leser ernst. Wo viele andere All Age-Romane schlicht und übersichtlich gehalten sind (was gerade Leser im Alter 15 plus mitunter auf die Nerven gehen dürfte), erzählt die Amerikanerin eine durchweg glaubhafte und komplexe Geschichte, die Jugendliche genauso wie Erwachsene überzeugen kann. Übertrieben vereinfachte Darstellungen finden sich in »City of Glass« dankenswerterweise nicht. Stattdessen darf man sich auf eine durchdachte, allerdings niemals unübersichtliche Story mit glaubwürdigen Figuren und fesselnden Handlungsbögen freuen.
In Sachen Handlung gibt es eigentlich nur eines zu bemängeln, und das ist die übermäßige Konzentration auf die komplizierten Liebesgeschichten im ersten Teil des Romans. Die ungewöhnlichen und teilweise hochgradig brisanten romantischen Verstrickungen sind zweifelsohne eines der großen Highlights der Saga. In der ersten Hälfte von »City of Glass« kommt den verschiedenen Beziehungen bzw. Nicht-Beziehungen und den damit verbundenen Probleme jedoch deutlich zu viel Aufmerksamkeit zu, ohne dass sich hierbei wirklich etwas tut. Während die Handlung im Hinblick auf die Pläne Valentins in ordentlichem Tempo voranschreitet, drehen sich die Storylines um Liebesleid und Liebeskummer weitestgehend im Kreis. Clare, die sich allzu lang und breit mit den verschiedenen Beziehungen auseinandersetzt, verliert dabei die eigentliche Handlung ein wenig aus den Augen. Glücklicherweise fängt sich die Geschichte im zweiten Teil noch einmal, und der Autorin gelingt es, erneut ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Elementen der Handlung herzustellen. In der zweiten Hälfte weiß »City of Glass« handlungstechnisch dann wieder vollauf zu überzeugen und bleibt bis zum erstklassigen Finale spannend und abwechslungsreich.
Hinsichtlich der Protagonisten gibt es nichts auszusetzen. »City of Glass« verfügt über ein erstklassig besetztes Figurenensemble. Die einzelnen Charaktere sind durchweg gut gezeichnet, ihre Stärken und Schwächen ebenso glaubhaft dargestellt wie ihre Entwicklungen. An der fantastischen Darstellerriege, die Clare konzipiert hat, könnte sich so manch anderer Schriftsteller ein Beispiel nehmen.
Was Setting und Atmosphäre angeht, so muss sich der Leser auf einige Veränderungen gegenüber den ersten beiden Romanen einstellen. »City of Glass« spielt nicht mehr in New York, sondern fast ausschließlich in Idris, der Heimat der Schattenjäger. Dem Flair der Saga tut dies aber keinen Abbruch. Clare verstand es schon vorzüglich, aus dem Schauplatz New York eine Menge herauszuholen. Gleiches gilt für den Schauplatz Idris. Mühelos erschafft die Autorin mit Worten eine farbenfrohe (zumindest in dem Sinne, dass sie lebendig und glaubhaft gestaltet ist) Welt, in der sich Leser schnell zurechtfinden. New York und damit das klassische Urban Fantasy-Setting vermisst man nach wenigen Seiten nicht mehr. Schön, wenn ein Szenenwechsel derart glückt.
»City of Glass« ist, trotz der kleinen Schwächen in Sachen Handlung im ersten Teil des Buchs, ein äußerst spannender, sehr gut geschriebener und in jedem Falle empfehlenswerter Roman, den sich alte wie junge, männliche wie weibliche Fantasyfans nicht entgehen lassen sollten. Insbesondere Freunde der Urban Fantasy werden ihre Freude an dem Roman sowie an den »Chroniken der Unterwelt« überhaupt haben. Ein fesselndes phantastisches Abenteuer allererster Güte, das ganz zweifellos das Zeug dazu hat, Kultstatus zu erlangen.