Blutiges - Unheimliches - Splatter (17. Oktober 2009)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
17. Oktober 2009

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Brennende Rache
(The Burning)
mit Brian Matthews, Leah Ayres, Brian Backer, Larry Joshua, Jason Alexander, Ned Eisenberg, Carrick Glenn, Carolyn Houlihan, Fisher Stevens, Lou David, Shelley Bruce, Sarah Chodoff
Regie: Tony Maylam
Drehbuch: Harvey Weinstein / Tony Maylam
Kamera: Harvey Harrison
Musik: Rick Wakeman
Ungeprüft
Kanada / USA / 1981

In einer Vollmondnacht vor einigen Jahren wollte eine Gruppe jugendlicher Camper ihrem Aufseher Crospy für seine Unfreundlichkeit eine Lektion erteilen. Doch der Streich ging schief. Crospy fing Feuer und brannte. Er überlebte zwar, erlitt aber schwerste Verbrennungen und sah fortan aus wie ein Monstrum. Jahre später kehrt der entstellte Crospy ins Camp zurück, um blutige Rache zu nehmen: Mit einer Gartenschere bewaffnet beginnt er, einen Camper nach dem anderen blutig abzuschlachten. Können die Camper den Killer aufhalten oder fallen alle seiner blutigen Rache zum Opfer?



The Burning ist einer der Teenie Slasher aus den 80ern, die sich alle um ein Jugend-Camp drehen. Diese Filme waren damals im Sog von Freitag der 13. total angesagt. Nicht alle waren toll, aber dieser hier zählt eindeutig zu den besseren dieser Art. Es handelt sich hier zwar um eine ganz simple Rache - Story, die aber sehr gut und interessant umgesetzt wurde. Von der Story her ähneln sich ja die meisten Filme diieser Art, man darf also nichts Innovatives erwarten.

Doch das braucht es hier auch gar nicht, denn der Film versteht es in allen belangen, vollkommen zu überzeugen und bietet dem Zuschauer eigentlich genau das, was man sich von einem solchen Film erwartet. Vor allem die sehr dichte und bedrohliche Atmosphäre zeichnet dieses Werk aus, es wird das typische 80er Jahre-Feeling entfacht, das alle Slasher dieser Dekade so besonders markant macht.

Doch auch in Sachen Spannung braucht sich "The Burning" keineswegs hinter Klassikern wie "Halloween" oder "Freitag der 13." zu verstecken, in meinen Augen sind kaum Qualitätsunterschiede zu erkennen. Die Geschichte wird von Beginn an sehr flüssig und interessant erzählt, wobei sich mit der Zeit immer mehr an Spannung aufbaut, was sich automatisch auch auf das Sehverhalten des Betrachters auswirkt, das zunehmend angespannter wird und für eine Art innere Unruhe sorgt. Man kann sich der Faszination, die von dieser Geschichte ausgeht einfach nicht entziehen und fiebert richtiggehend mit den Protagonisten mit.

So kann man ohne Übertreibung sagen, das es sich hier um einen der besten Slasher der damaligen Zeit handelt, der aber auch nach mittlerweile fast 30 Jahren nichts von seinem Reiz und seiner Ausstrahlung verloren hat. Auch nach mehrmaliger Sichtung ist es immer wieder eine Freude, sich diesen tollen Film anzusehen, kurzweilige und spannende Unterhaltung ist jederzeit garantiert.

 

 Chicago Massacre - Richard Speck
(Chicago Massacre: Richard Speck)
mit Corin Nemec, Andrew Divoff, Tony Todd, Debbie Rochon, Joanne Chew, Amy Lyndon, Cherish Lee, Kelsey McCann, Caia Coley, Daniel Bonjour, Cameo Cara Martine, Mitchell Welch, Samm Enman, Deborah Flora, Alexis Adkins, Coley Feifer, Brent Fidler
Regie: Michael Feifer
Drehbuch: Michael Feifer
Kamera: Matt Steinauer
Musik: Andres Boulton
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

Er hatte kein Motiv. Nur den Spaß an der Qual anderer. 1966 ermordete er auf brutalste Art und Weise acht Menschen. Dies ist seine Geschichte: Richard Speck.

Am 13. Juli 1966 brach er in ein Schwesternwohnheim in Chicago ein. Er fand neun junge, hübsche Frauen, nur eine konnte sich verstecken. Die acht anderen schlachtete er ab Warum? Es machte ihm Spaß. Und später sagte er über das Schicksal der acht: "Es war wohl nicht ihre Nacht." Das Monster Richard Speck bringt Sie an den Rand des Wahnsinns - und manchmal auch darüber hinaus.



Mittlerweile hat Michael Feifer schon genügend Erfahrungen bei der Verfilmung der Geschichten realer Serienkiller gesammelt. Nahm er sich schon der Geschichten von zum Beispiel Ed Gein oder Albert Henry DeSalvo (Boston Strangler) an, so dreht sich die hier erzählte Geschichte um den Serienmörder Richard F. Speck, der ohne jegliches Motiv 8 Schwesternschülerinnen quälte und auf unterschiedlichste Art und Weise grausam ermordete.

Wie schon bei seinen vorherigen Regiearbeiten hält sich auch hier der Härtegrad durchaus in einem überschaubaren Rahmen, die Morde und sadistischen Quälereien werden vielmehr nur angedeutet, was aber dennoch vollkommen ausreicht, um ein großes maß an Härte im Kopf des Zuschauers entstehen zu lassen. Allein die Vorstellung, was Speck seinen Opfern antut, reicht aus, um einem kalte Schauer über den Rücken zu jagen. Dazu trägt allein schon seine Art bei, denn der Psychophat redet teilweise eher beruhigend auf seine Opfer ein und versucht sie so in Sicherheit zu wiegen, um sie später umso brutaler eines Besseren zu belehren. Das ihm dieses perfide Spiel eine Menge Spaß bereitet, kann man in jedem Moment des Filmes spüren.

Meiner Meinung nach ist es vor allem der guten schauspielerischen Leistung von Corin Nemec zu verdanken, das dem Charakter des Richard Speck hier viel Glaubwürdigkeit und Autenzithät verliehen wird. Vor allem die ständigen Wechsel seiner Gemütslage wird dabei recht gut zum Ausdruck gebracht. Wirkt er in manchen Phasen doch viel eher wie ein ruhiger junger Mann, so kann er doch in der nächsten Einstellung ein absolutes Ekelpaket sein, der ohne jeglichen Grund andere Menschen beleidigt, oder gar quälen kann. Aber auch die anderen Darstellern liefern solide und routinierte Arbeit ab, unter ihnen befinden sich zum Beispiel auch so bekannte Gesichter wie Tony Todd (Candyman) oder Andrew Divoff (Wishmaster).

So könnte man jetzt eigentlich zu der Annahme kommen, das man es hier mit einem richtig gelungenen "True Crime Thriller" zu tun hat, doch leider stimmt das nur bedingt, denn schon wie in seinen anderen Serienkiller-Filmen hat es Michael Feifer nicht verstanden, ein gänzlich überzeugendes Werk abzuliefern. Das äußert sich vor allem bei den eingefügten Flashbacks aus der Vergangenheit, die irgendwie unrund wirken und einem phasenweise das Gefühl verleihen, das sie nicht richtig in die geschichte integriert wurden. In meinen Augen ist das aber eigentlich der einzige Wermutstropfen, der sich in einen ansonsten durchaus gelungen Film mischt.

Fazit: Letztendlich kann man festhalten, das "Chicago Massacre - Richard Speck" einen im Großen und Ganzen gelungenen Serienkiller-Film darstellt, der jederzeit gut zu unterhalten weiß. Bis auf kleinere Schwächen hat Michael Feifer die Geschichte gut umgesetzt und auf routinierte Darsteller zurückgegriffen. Hätten die macher des Films auch noch geschafft, die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart runder zu gestalten, dann könnte man sogar von einem absolut gelungenem Filvergnügen sprechen, so aber bleibt letztendlich ein relativ guter Film, der einige Schwächen nicht ganz kaschieren kann, aber allemal sehenswert ist.

 

 Die Maske des roten Todes
(Masque of the Red Death)
mit Patrick Macnee, Adrian Paul, Clare Hoak, Jeff Osterhage, Tracy Reiner, Kelly Ann Sabatasso, Maria Ford, Paul Michael, Michael Leopard, Daryl Haney, Gtrgory P. Alcus, Richard Keats, Marcelo Tubert, Charles Zucker, Patrick McCord
Regie: Larry Brand
Drehbuch: Edgar Allan Poe (Kurzgeschichte) / Daryl Haney (Drehbuch)
Kamera: Edward J. Pei
Musik: Mark Governor
FSK 16
USA / 1989

Ein düsteres Kapitel der Geschichte hat begonnen. Die Zeit der Hexenverbrennung und die Zeit der Pest. Prinz Prospero feiert rauschende Gelage innerhalb der Mauern seiner gewaltigen Burg. Nur selten verlassen seine Schergen die Festung um frische, blutjunge Mädchen für des Prinzen Orgien zu besorgen... natürlich um sie vor der Pest zu bewahren. Während das Volk gnadenlos dem Tod ausgeliefert ist, schwelgt der Prinz in immer größeren Gelagen und Kostümbällen - doch das Böse tanzt bereits mit - noch unerkannt, denn es trägt die Maske des roten Todes!



Der Film beruht auf einer Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe und ist nicht die erste Verfilmung dieses Stoffes. Schon 1964 nahm sich Roger Corman der Geschichte an und verfilmte sie unter dem Titel "Satanas - Das Schloss der blutigen Bestie", die Hauptrolle spielte damals kein geringerer wie Vincent Price. Die hier vorliegende Neuauflage kommt zwar nicht an die Klasse des Originals heran, jedoch handelt es sich meiner Meinung nach trotzdem um einen recht gelungenen Film. Und obwohl dieses Werk aus dem Jahr 1989 stammt, ist es den Machern gelungen, das man vielmehr das Gefühl hat, es mit einem Film aus den 60er Jahren zu tun hat, in denen Filme dieser Art ja massenweise gedreht wurden. "Die Maske des roten Todes" strahlt genau dieses Flair aus, das die Werke der damaligen Zeit so ausgezeichnet hat.

So bekommt es der Zuschauer hier mit einer sehr interessanten Geschichte zu tun, die in einer Zeit spielt, die man wohl getrost als eine der schlimmsten Dekaden der Menschheit bezeichnen kann. Es ist die Zeit der Hexenjagd und auch die Pest rafft eiliche Menschen dahin. Lediglich Prinz Pospero (Adrian Paul) fühlt sich innerhalb der Mauern seiner Burg sicher und feiert mit seinem Gefolge rauschende Feste. Dabei sind ihm die einfachen Dorfleute vollkommen egal und auch, als sie um seine Hilfe bitten, rührt er keinen Finger, um ihnen zu helfen. Doch seine scheinbar vorhandene Sicherheit und seine Arroganz sind trügerisch, so das auch er sich dem roten Tod stellen muss, um das ihm zugedachte Schicksal zu ertragen.

Vor allem atmosphärisch kann man diesen Film als recht gelungen bezeichnen, die gut gewählten Locations vermitteln einem teilweise das Gefühl, sich wirklich in dieser für die Menschen furchtbaren Zeit der Not und Entbehrungen zu befinden. Im Laufe der Zeit wird die Atmosphäre immer dichter und nimmt sogar phasenweise unheimliche und bedrohliche Züge an, was automatisch dafür sorgt, das die Aufmerksamkeit des Zuschauers immer aufrechterhalten bleibt. Interessiert verfolgt man das Geschehen und fiebert teilweise richtiggehend mit, denn die Geschichte übt eine ganz eigene Faszination auf einen aus. Hinzu kommt noch, das auch im darstellerischen Bereich durchaus solide, wenn auch nicht herausragende Leistungen dargeboten werden.

Insgesamt gesehen ist hier eine doch interessante und spannende Neuverfilmung des Stoffes gelungen und auch wenn man hier keinen so fantastischen Mimen wie Vincent Price zu sehen bekommt, sollte man aber fairerweise anmerken, das auch ein Adrian Paul in der Hauptrolle gar nicht einmal so schlecht agiert. Ein solides und kurzweiliges Filmvergnügen, das man sich ohne Bedenken anschauen kann, für einen gemütlichen Filmabend jedenfalls ist dieses Werk allerbestens geeignet.

 

 Flesh Eater - Revenge of the Living Dead
(Flesheater)
mit S. William Hinzman , John Mowod, Leslie Ann Wick, Kevin Kindlin, Charis Kirkpatrik Acuff, James J. Rutan, Lisa Smith, Denise Morrone, Mark Strycula, Kathleen Marie Rupnik, Matthew C. Danilko, David A. Sodergren
Regie: S.William Hinzman
Drehbuch: S. William Hinzman
Kamera: Simon Manses
Musik: Erica Portnoy
Keine Jugendfreigabe
USA / 1980

Einige junge Leute machen einen Ausflug in den Wald. Pech für sie, dass am gleichen Nachmittag und nur wenige hundert Meter entfernt, das Grab eines Untoten geöffnet wird. Als der Zombie seinem Grab entsteigt wird es auch schon blutig. Wenig später begegnet er den ersten der Teenager. Schon bald wimmelt es in der Gegend nur so von Leichen und neuen Zombies. Die blutige Schlacht beginnt und ein Massaker, das seines gleichen sucht, nimmt seinen Lauf...

 

An diesen Film bin ich eigentlich nur durch Zufall gekommen, da er mir sehr günstig angeboten wurde. Und diesen Kauf habe ich wirklich nicht bereut, denn der Film ist in meinen Augen eine absolute Spaß - Granate mit einem hohen Härtegrad. Denn hier gibt es einige wirklich harte Splatter-und Goreeinlagen, die das Herz eines jeden Gorehounds höher schlagen lassen dürfte und dennoch bewegt sich alles in einem Rahmen, der das gezeigte Geschehen keinerzeit als übertrieben hart erscheinen lässt.

Die Rahmenhandlung ist einigermaßen solide, ohne jedoch besonders innovativ zu sein. Das braucht es hier aber auch gar nicht, denn der Film weiss auch so bestens zu unterhalten. Es ist ein typischer 80 er Jahre Film, mit dieser ganz eigenen fantastischen Atmosphäre, die eigentlich fast alle Filme aus dieser Zeit begleitet. Und so lässt man sich auch als Zuschauer nur allzu gern von dem typischen 80er Jahre Feeling gefangennehmen und kann das Treiben richtiggehend genießen, das einem hier präsentiert wird.

Was diesen Film meiner Meinung nach so besonders macht, ist hier die Mischung aus teilweise wirklich ziemlich harten Splatter / Gore Effekten mit der gewissen Portion Humor, die hier vorhanden ist. Allerdings ist man sich bei mehreren Passagen nicht unbedingt sicher, ob der vorhandene Humor auch immer unbedingt gewollt ist, oder ob so manche Einstellung vielmehr eher unfreiwillig komisch wirkt. Wenn man es genauer betrachtet, ist es eigentlich der pure Trash, aber durchaus Trash der sehr guten Sorte. Und so bietet "Flesh Eater" auf jeden Fall beste und extrem kurzweilige Unterhaltung aus der Zombie-Rubrik, in der dieser herrliche Klassiker allerdings das Pech hatte, in einer Zeit zu erscheinen, in der Romero und Fulci den Zombiefilm geprägt haben. Nur so ist es eigentlich zu erklären, das diese "trashige Perle" des Sub-Genres anscheinend vielen Leuten immer noch eher unbekannt ist.

Man darf hier allerdings keine tollen Darsteller - Leistungen erwarten und wie schon erwähnt, ist die Story eigentlich auch eher Nebensache. Dieser Film will nur unterhalten und das tut er, wie ich finde, wirklich bestens. Ein absolut gelungener Fun / Splatter, mit sehr hohem Trashgehalt, den man sich als Fan solcher Filme keinesfalls entgehen lassen sollte. Eigentlich bedient dieses Werk genau die Mitte zwischen Romero und Fulci, denn auf der einen Seite ist dieser Beitrag nicht so ernst und düster wie die Werke von Romero, aber auch nicht so auf Härte aus, wie die Zombiefilme von Fulvi. Für Leute, die sich also schwer zwischen den beiden Meistern des Zombiefilms entscheiden können, dürfte "Flesh Eater" also genau das Richtige sein.

Fazit: Ein herrlicher, wenn auch manchmal eher unfreiwillig komischer Zombie-Spaß mit genau der richtigen Portion Härte, der beste und extrem kurzweilige Unterhaltung garantiert. Gemischt mit der typischen 80er Jahre Atmosphäre ist hier ein trashiger Zombiefilm entstanden, der auch im Laufe der Zeit rein gar nichts von seinem Reiz und seiner faszination verloren hat und an dem kein echter Fan vorbeikommt.

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