Hörspiel-Klassiker: Gruselserie (14) - Die tödliche Begegenung mit dem Werwolf

Gruselserie 14 - Die tödliche Begegnung mit dem WerwolfDie tödliche Begegnung mit dem Werwolf
Gruselserie (14)
Mit Elke Reisert, Wolfgang Draeger, Katharina Bauren, Gisela Trowe sowie Karl-Ulrich Meves, Roswitha Benda, Henry Kielmann, Aranka Jaencke
Buch: H.G. Francis
Regie: Heikedine Körting
Musik und Effekte: Bert Brac
Künstl. Gesamtleitung: Dr. Beurmann
Laufzeit: ca. 45 Minuten
Bestellnr.: 74321 74813 2
EUROPA Miller International Schallplatten GmbH 1982/2000

Wieder sind die Vollmondnächte da. Henry Aston spürt, wie das Böse sich in ihm regt, daß es ihn in ein Ungeheuer verwandeln will. Um das Entsetzliche abzuwenden, läßt er sich im Keller seines Hauses einsperren. Dennoch nimmt das Schicksal unweigerlich seinen Lauf; das Böse siegt: der Werwolf kommt... und tötet. Welche Kräfte des Bösen sind es, die über das Haus der Astons gekommen sind? - Zwei Ladies, klug und weise, sind dem Geheimnis auf der Spur. Werden sie es lösen?

Aus Anlass des Todes von Gisela Trowe habe ich mir dieses Hörspiel nochmal vorgenommen. Die Geschichte wird in einer Rückblende erzählt, was dem Zuschauer jedoch am Beginn der Geschichte nicht klar ist. Vera Aston (Elke Reisert) ist es, die als Erzählerin die Erlebnisse aus ihrer Sicht schildert. Sie ist die besorgte Ehefrau, die um ein düsteres Geheimnis um ihren Mann (Wolfgang Draeger) weiß. Nachts verwandelt er sich in einen Werwolf und wandelt in der Gegend herum um Menschen zu töten. Und das obwohl Vera ihren Mann immer in den Keller schließt. Die Menschen sterben dennoch durch den Werwolf.

Kommissar McGullan (Karl-Ulrich Meves) ist dem Untier auf der Spur. Er ahnt jedoch nicht, dass sich das Grauen in dem Hause der Astons verbirgt. Als Vera Mutter Hethy (Katharina Bauren) für ein paar Tage zu Besuch kommt, scheint sich eine Katastrophe anzubahnen. Hethy bringt auch noch ihre Schwester Martha (Gisela Trowe) mit. Die beiden alten Damen sind nicht nur klug, sondern auch neugierig und begeben sich in den Keller aus dem sie seltsame Geräusche hören. Als der Werwolf angreift, hilft nur noch ein Schuß aus einer Waffe mit einer silbernen Kugel. Doch der Werwolf ist jemand völlig anderes, als der Zuhörer dachte.

Nur wenige Tage darauf sitzen Hethy und Martha dem Kommissar in seinem Büro gegenüber und hören das Tonband, dass Vera aufgenommen hat. Erst jetzt bekommt der Zuschauer mit, dass alles in einer Rückblende erzählt wurde. Den auf dem Tonband beginnt die Geschichte von vorn.

Dieses Hörspiel gehört zu den Klassikern des Hörspiels und im besonderen des Gruselhörspiels. In H.G. Francis' Gruselserie zählt es zu den Besten, auch wenn da die Geschmäcker durchaus schon mal auseinander gehen. Das Hörspiel besitzt sehr viel Atmosphäre durch die Dynamik der Figuren und den Handlungsort. Hier das einsame Haus der Astons.

Der Erzähler der Gruselserie, nämlich Günther Ungeheuer ist hier nicht von Nöten, da wir alles aus der ICH-Perspektive von Elke Reisert hören. Gisela Trowe und Katharina Bauren spielen ihre Rollen perfekt. Ich glaube dies ist überhaupt für Trowe wie für Bauren die beste und tragendste Hörspielrolle, die sie jemals verkörperten. Roswitha Benda war ebenso wie Wolfgang Draeger in der Fortsetzung der Geschichte im Jahr 2008 dabei, als diese bei DREAMLAND erschien.

Karl-Ulrich Meves spricht den Kommissar sehr souverän. Man merkt den Sprechern Spielfreude an.

Auch musikalisch ist die Folge 1982 natürlich sehr auf der Höhe seiner Zeit.
Es gab zwei Neuauflagen des Hörspiels: 1988 als GRUSEL-Hörspiel Nr. 4 und 2000 wieder als Gruselserie Nr. 14 auch auf CD.

Fazit:
Eines der besten Gruselhörspiele der 80er Jahre.

Kommentare  

#1 Jiren 2018-01-18 23:22
Wieso die Damen klug sein sollen erschließt sich nicht. Auch nach 20 Jahrzehnten gelegentlichen Hörens nicht. Sie schlussfolgern quasi gar nicht, erkennen die Wahrheit erst, als sie ihnen offenbart wird, sie begehen Fehler. Neugierig sind sie und ziemlich abgehoben, ständig mit dem erhobenen Zeigefinger. Henry ist nicht nett genug, die Tochter desinteressiert, weil sie die Tür aufmachen muss, die Leute ohnehin alle ungehobelt, weil sie es wagen an der Tür zu klingeln...Dann steigern sie sich gezielt in die Panik ("Der Werwolf schleicht ums Haus"), sie vergessen eine Nachbarin, die sie eben selbst eingelassen haben, schnüffeln in Schubladen und nehmen eine Schusswaffe an sich, die sie wiederum auch vergessen am Mann zu halten. Die Dialoge nehmen mitunter dümmliche Züge ab, die zur Comdey passen, aber nicht zu einem Gruselhörspiel. Das Geschreie der beiden Alten "Damen" wird dann am Ende nur noch laut und kakophonisch. Wo da die Klugheit oder die Klasse der Gruselatmosphäre herkommen soll, entbehrt jeder poe'schen und Lovecraftschen Lehrmeinung (Beide haben Abhandlungen darüber geschrieben, was Grusel ist und wie er erreicht wird). Dass sie das Tonband Tage später beim Komissar anhören ist dann auch ihre Fantasie, in der Geschichte wird es im Haus der Astons dem Komissar erst vorgeführt und nicht Tage später. Ebenso ist es ihre Fantasie zu behaupten das Haus der Astons sei einsam gelegen. Völliger Humbug sogar. Es ist ausdrücklich im Stadtgebiet, hat Nachbarn (eine Nachbarin kommt ja sogar vorbei), die Polizei erwähnt, dass sie die Straßen mit Beamten überwacht...welche Straßen, wenn das Haus einsam irgendwo steht, und wieso Beamte, wenn es nur ein Haus zu bewachen gäbe ? Eine Rezension voller falscher Angaben. Da ist es sogar besser an macht es wie Poldi oder Hillebrand und sagt einfach völlig egal was es ist, immer was positives, und ganz selten mal gibt man nur eine durchschnittliche Wertung, um es den Produzenten recht zu machen. Als Hillebrand noch unterm Pseudonym schrieb ("Ripper") waren seine Rezensionen kritischer und besser. Seit dem er sich als Person profiliert ist alles bei ihm toll, selbst der größte Schrott. Aber wenigstens hauen die normal keine völlig falschen Inhalte raus, die wollen nur gemocht werden.
#2 G. Walt 2018-01-31 08:01
Ein Kommentar der den Inhalt des Hörspiels mit dem Inhalt der Rezension verwechselt.

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