Dorian Hunter (11) Schwestern der Gnade
Dorian Hunters eigene Geschichte, die Suche nach seinen früheren Leben wird unterbrochen. Folge 11 ist eher ein Lückenfüller, der die Romanreihe selbst abwechslungsreich belebt hat. Als Hörspiel hätte man die Story auch auslassen können. Klar, hier kommt Lilian erneut ins Spiel. Ihr Schicksal wird sozusagen weiter verfolgt. Doch diese Elemente sind nur am Rande wichtig. Ausserdem ist der Titel Schwestern der Gnade zwar in Ordnung, da hier das Haus der Irren so heißt und die Kranken dort von eben solchen Schwestern umsorgt werden, doch das ist schon alles. Der Originaltitel Die Todesengel wäre um Längen passender gewesen. Doch die Umschreibewut des Autoren hat wieder um sich gegriffen. Dies ist der dritte Romantitel der Reihe, der nicht unter seinem Originaltitel vertont wird.
Doch kommen wir zum Inhalt: Die Geschichte ist mehr Krimi als Grusel. Die mordenden Schwestern des Irrenhauses sind allerdings ein interessantes Element, da sie ehemals Dämonen waren, wie Coco herausfindet. Dorian läßt sich dort als Gerry Stack einweisen und wird vom freiwilligen Insassen schnell zum Unfreiwilligen. Als Grund für seine Einweisung erzählt er einfach seine wahre Geschichte. Dass er der Sohn des Teufels ist, und seine Brüder alle Dämonen, von denen er die meisten bereits umgebracht hat. Das reicht um ihn in eine Zwangsjacke zu stecken. Düster sind nicht nur die Morde, die in dem Heim passieren, sondern auch der Direktor, der von all dem nichts zu wissen scheint.
Was mir an dem Hörspiel nicht gefiel, ist die fehlende beklemmende und spannende Atmosphäre, die den Roman so ausgemacht hat. Man hat es nicht so gut geschafft diese ins Hörspiel zu übertragen. Ohne Vorwissen der Geschichte des Dämonenkillers ist man ohnehin aufgeschmissen und kann mit dem Hörspiel nichts anfangen. Vielleicht wäre ein Erzähltext nicht schlecht. Aber das Thema hatten wir ja bereits zur Genüge.
Was bleibt ist eine spannende Geschichte, die wenig vom Dämonenkiller erzählt, aber eben doch so seine Attraktivität hat.
Den Director des Irrenheims spricht Peter Matic. Vielleicht keine ganz zufällige Wahl, ist er doch der Synchronsprecher von Ben Kingsley. Und der hat neulich in Shutter Island, ebefalls als Direktor einer Irrenanstalt überzeugt.
Luise Lunow und Jessy Rameik sprechen die mörderischen Schwestern genauso wie ich sie mir im Roman auch immer vorgestellt habe. Und Lilian finde ich auch wesentlich attraktiver als Coco - rein stimmlich.
Bei der Musik gibt es nichts Neues. Eigentlich fängt fast jeder der 25 Tracks mit immer dem selben Ton an. Abwechslung und Einfallsreichtum wären in diesem Bereich dringend von Nöten.
Die äußere und innere Aufmachung besticht wieder vollends. Regt das Interesse des Käufers, stichelt zum Kauf an, sozusagen. Im Innenteil gibt es ein Statement von Frau Artajo, wie sie zu ihrer Rolle der Lilian steht.
Fazit: Eine spannende, wenn auch sehr mittelmässige Folge der Serie, die nicht in jeder Faser vollends überzeugen kann.