Kluver, Cayla - Alera, Geliebter Feind
Alera - Geliebter Feind
Cayla Kluver, geboren 1992, gehört zu jenen Jungautoren, die in den vergangenen Jahren als Neuentdeckungen auf den Markt gelangten. Eine erste Fassung des Buches um die junge Prinzessin Alera entstand im Alter von etwa 14 Jahren, wurde von der Familie zunächst im Eigenverlag heraus gebracht und gelangte dann über AmazonEncore auf den Markt.
Nach dem Gewinn einiger Preise bzw. Nominierungen bei Nachwuchsautoren-Wettbewerben wird Cayla Kluvers als Trilogie angelegtes Werk bei Harlequin Teen verlegt.
Dieser Hinweis auf Harlequin macht den Kennern der Szene in den USA denn auch deutlich, um was es sich inhaltlich bei Alera in etwa handelt.
Alera ist die älteste Tochter des Königs von Hytanica, und damit die designierte Nachfolgerin ... ihrer Mutter als Regentin. Zwar ist aufgrund ihrer Erstgeburt klar, dass sie die Herrschaft erben wird, allerdings wird sie nicht herrschen. Dieses Recht wird ihrem Ehemann vorbehalten bleiben. Denn: Auch wenn die Herrschaftslinie über die weibliche Linie weiter gegeben wird, gelten Frauen als zur Regierung nicht fähig.
Für Alera ist bereits ein Ehemann auserkoren worden - und natürlich ist nicht er es, für den das Herz der jungen Frau schlägt.
Wie in jedem "richtigen" Königreich gibt es auch in Hytanica gegnerische Mächte, hauptsächlich von außen. Das Königreich Cokyri hat sich an den Grenzen von Hytanica schon seit Jahren breit gemacht, und die Angst vor Übergriffen ist ständig präsent. Auch auf Alera und ihre Zukunft hat diese Angst nicht unerheblichen Einfluss. Sie verliert ihren Leibwächter, mit dem sie auch eine enge Vertrauensbeziehung verbindet, da ihm vorgeworfen wird mit dem Feind zu kolaborieren, die Bewachung ihrer Person als zukünftige Regentin wird verschärft.
Und, das ist zweifellos die wichtigere Problematik, die sich mit dem Thema Cokyri verbindet: Alera verliebt sich in einen jungen Mann, der als Kind im Lande Cokyri aufgewachsen ist. Dies allein brandmarkt ihn schon als Verräter, wenn er auch aufgrund seiner Herkunft aus einer der wichtigen Familien Hytanicas nicht komplett aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden kann.
Damit ist das Handlungsfeld ausgebreitet, in dem sich die Geschichte bewegt. Die Konstellationen selbst sind nicht neu, was das Buch selbst nicht unbedingt disqualifiziert. Gerade aus diesen Versatzstücken können spannende Geschichte entstehen.
In diesem Fall gelingt es der Autorin weder die Spannung in der Handlung aufzubauen, noch den Charakteren eine ansprechende Charakterisierung zu gönnen. Durch eine mit Adjektiven volle Sprache versucht die Autorin Atmosphäre zu gestalten, was ihr leider nur sehr mühsam gelingt. Es entsteht eine sehr kitschige Teeniegeschichte, die in der Tat bei Harlequin Teen genau richtig aufgehoben ist.
Allerdings ist es als Hardcover bei Piper für knapp 20 und also große Entdeckung eindeutig vollkommen fehlplatziert. Die Handlung ist nicht begeisternd, die Umsetzung keinesfalls wirklich gelungen, das Buch einfach zu teuer ... und ... ich gestehe, ich habe es nicht geschafft, mehr als 350 Seiten zu lesen ... die restlichen Seiten habe ich lediglich überflogen.
