Larry Brent - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus/Die Angst erwacht im Todesschloss (Hörbuch)
Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus
Die Angst erwacht im Todesschloss
von Dan Shocker
gelesen von Rainer Schmitt
Musik: Günter Merlau
Produktion: Lausch
Sprachregie: Janet Sunjic
225/230 min / je 3 CDs / 13,99 €
Europa Hörbuch (Sony BMG)
Am 23. Juli 1968 erschien als Silber-Krimi 747 „Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus“, am 3. September desselben Jahres dann als Silber-Krimi 753 „Die Angst erwacht im Todesschloss“. Damit war der Horrorheftroman in Deutschland geboren. Und der Vater war Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück. Sein Held hieß Larry Brent. Aus der Sub-Serie um den sympathischen James-Bond-des-Übersinnlichen im Silber-Krimi wurde der Silber-Grusel-Krimi und zu guter Letzt wurde im April 1981 Larry Brent zum Titelhelden der gleichnamigen Serie. Europa produzierte Hörspiele, die aber gestoppt wurden, als eine Folge mit dem Jugendschutz in Konflikt geriet. Und 1986 ereilte auch die immer noch erfolgreich laufende Heftserie das Ende. Eine Folge des Verkaufes von Zauberkreis an VPM und den Unfalltod von VPM-Chefredakteur Müller-Reymann.
Ich bin seit 1973 Leser der Romane von Dan Shocker. Dies sage ich nur, um einmal deutlich zu machen, gegen welchen Ballast Rainer Schmitt anlesen muss, um die Stimmen und Bilder in meinem Kopf zu toppen. Zudem bin ich – und ich kann das trotz der vielen Hörspiel- und Hörbuchrezensionen in letzter Zeit nicht oft genug betonen – ein Leser. Ich habe die Abenteuer Larry Brents aus der Feder Dan Shockers verschlungen. Ich liebe die meisten davon.
In den beiden vorgelegten Hörbüchern liest Rainer Schmitt den von Dan Shocker geschilderten Weg seines Helden vom G-men bis hin zum Agenten der Psychoanalytischen Spezialabteilung, inklusive seines ersten Falls als X-RAY 3 in einem schottischen Spukschloss. Auf dem Weg dahin löst er einen Fall mit riesigen Vampirfledermäusen, die Blut saugen, das zur Wiederbelebung einer ägyptischen Prinzessin dienen soll. Dann schildert uns Dan Shocker noch die Abschlussprüfung.
Das mag zum Teil etwas altbacken und manchmal auch vom Zeitgeist der Sechziger befallen sein. Aber es hat nichts von seiner inneren Spannung verloren.
Rainer Schmitt macht seine Sache gut. Manchmal bedient er bei den Dialogen, die er „inszeniert liest“, ein bisschen zu sehr die Klischees der ohnehin knackigen Dialoge des Heftromans. Das stört mich ein wenig. Aber das ist kein gewaltiger Beinbruch. Es mag sogar Hörer geben, denen das gefällt.
Auf jeden Fall gibt mir diese Hörbuchfassung mehr als beide Hörspielserien, die es von Larry Brent gab. Und die Romane werden ungekürzt gelesen. Großartig.
Ein Wort zur Ausstattung. Das kommt schon edel daher. Drei CDs in einem Pappkarton, das Layout an der Heftserie orientiert. Im Karton drei in Hüllen verpackte CDs mit Portrait des Schöpfers auf der ersten, mit Portrait des Sprechers auf der zweiten und Ankündigung der jeweils anderen Folge auf der dritten. Große Klasse. Das ganze ist die unverbindliche Empfehlung von 13,99 € in der Tat wert.
Europa/Lausch sei dank. Larry Brent lebt wieder und hoffentlich schaffen die Hörbuchserie alle Abenteuer.