Die Letzten Helden -6- Das Tor der Toten
Musik, Schnitt, Ton und alle anderen technischen Dinge, die diese Hörspielserie so grossartig machen, lasse ich heute einmal großzügig beiseite, denn was mich wirklich gepackt hat, war die Handlung selbst, die mich wie nie zuvor in ihren Bann gezogen hat.
Dieses vermeintlich letzte Abenteuer von Amon und Sir X stellt alles bisher Gehörte zunächst auf den Kopf, da sich reichlich Zweifel bezüglich der Absichten von X einschleichen. Diese Verwicklung ist es, die dieses Hörspiel besonders interessant gemacht hat, da man als Hörer bis zum Schluss nicht herausbekommt, ob er tatsächlich das ist, was er vorgibt zu sein. Nicht zuletzt eine grandiose Leistung der Sprecher, von denen mich Kim Hasper mit seiner Darstellung des verunsicherten Amon von Falkenfels vollkommen überzeugt hat.
Das letzte Stück der Reise unserer Gefährten stellt alle anderen Abenteuer in den Schatten, und bietet einige überraschende Wendungen, und erstaunliche Erkenntnisse. Dennoch hinterlässt diese letzte Folge neben all den positiven Eindrücken (Wiedersehen mit einigen alten Bekannten, neue Entdeckungen aus X' Vergangenheit, Biestiges und Humoriges von Eye und Blackbird dem Pagagei) doch auch einen faden Geschmack bei mir, denn dieses dramatische Ende hätte ich für unsere Helden so nicht gewünscht. Erwartet schon gleich gar nicht, daher hoffe ich doch, dass wir Amon und X nicht zum letzten Mal begegnet sind.
Habe ich noch beim letzten Mal Episode 5 als Beste der erschienen Folgen betitelt, so muss ich mich an dieser Stelle korrigieren. Bereits von Beginn an fesselte mich das Gehörte, denn dieses Mal hat man es tatsächlich geschafft ohne langen Vorlauf zum Punkt zu kommen. Sicher, auch alle anderen Teile der Reihe waren von der erste Minute an spannend, dennoch störte mich bisher immer die für meinen Geschmack zu lang geratene Einführung auf CD 1, denn letztlich wirklich interessant wurde es meist erst auf dem 2. Tonträger. Dem ist bei dieser Folge nicht so - kleine Längen gab es durchaus - die aber bei Weitem nicht so auffällig wie bisher. Ansonsten gibt es mal wieder so gar nichts zum Meckern...
Das neue, gut gefüllte Booklet bietet übrigens in dieser Ausgabe eine lange Übersicht der mitwirkenden Sprecher und deren bisherigen Rollen aus Film, Hörspiel oder Fernsehen. Bei weit über 300 Synchrondarstellern handelt es sich freilich nur um einen Auszug, ein nettes Gimmick ist es aber allemal.
Fazit: Die letzten Helden - Kritiker wird man nur schwerlich finden.