Unser Michel im All - Rezension (PR 2597 Hyperkälte)

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»Perry Rhodan«-Rezension(en)
Diesmal unter der Lupe: PR 2597 Hyperkälte und Perry Rhodan - Die Chronik (1961 - 1974)

Jede Woche ...
... rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


HyperkälteHyperkälte
Perry Rhodan 2597
von Christian Montillon

In der Schule, während des Deutschunterrichts, lernten wir noch „kalt, kälter, am kältesten“ zu deklinieren. Seit dieser Woche kann man mindestens eine weitere Definition hinzufügen: Hyperkälte. Die absolute Steigerung wäre dann ein Montillon.

Wink

In TALIN ANTHURESTA verschwindet Wanderer immer wieder, um einem anderen Planeten Platz zu machen. Es handelt sich dabei um Markanu, der Heimatwelt der Halbspur-Changeure.

Obwohl ES erfriert, hat die Superintelligenz noch genügend Kraft, den Planeten Gleam, der sich in der Andromedagalaxis befindet, in eine Scheibenwelt zu pressen. Ein neuer Planet Wanderer?

Ob die Kraft aus der Verbindung zum Solsystem stammt? Dort entstehen durch einen Sog enorme Sonnenflecken und entfachen ein Chaos von Hyperstürmen. Dann reißt ES weitere Millionen von Neo-Globisten aus den Reihen, die mittels eines Parablocks die Zündung des Feuerauges verhindern. Ist dies das Ende?

So kalt sich die Sache auch anhören mag, ist es doch ein heißes Heft, das Christian Montillon da geschrieben hat. Voller Spannung und Action. Man will es gar nicht mehr aus den Händen legen, wenn man mal damit angefangen hat. Ich persönlich war mit dem Zug nach Zürich unterwegs, und überlegte ernsthaft, ob ich weiterfahren sollte, damit ich den Roman in aller Ruhe zu Ende lesen konnte!

Wie die Woche zuvor waren wieder persönliche Streiflichter dabei, die CM in die Handlung einstreut. Dadurch bekommt man ein viel persönlicheres Bild von der sich anbahnenden Katastrophe.

Als ich das Cover zum ersten Mal sah, meinte ich noch, dass tatsächlich das geschehen würde, wovon ich letzte Woche noch geschrieben hatte: die Erde gibt den Löffel ab. Aber es kam ganz anders – irgendwie.

Interessant auf jeden Fall, dass nicht wirklich das Feuerauge das größte Problem der Menschheit darstellt!

Mir hat der Roman sehr gefallen. Auch aus dem Grund, weil diese Woche die Handlung ohne Logiklöcher auskommt, worin man bequem einen Lastwagen hineinfahren und parkieren kann. Hier geht es einfach nur spannend ab.

Christian Montillon verabschiedet sich vom STARDUST-Zyklus mit einem Heft, das trotz Action immer noch Wege findet, das Chaos aus der Sicht des jeweiligen Betrachters zu zeigen. Jede Person bekommt eine eigene Stimme und trägt das Seine dazu bei, dass die Begebenheiten eindrücklich zu lesen sind.

So einen spritzigen Montillon wünscht man sich ständig. Besten Dank.

Perry Rhodan - Die ChronikPerry Rhodan - Die Chronik
Biographie der größten Science Fiction-Serie der Welt

(1961-1974)
Perry Rhodan Chronik 1

von Michael Nagula
ISBN-13: 978-3854453260
528 Seiten
Hanibal Verlag

Eines dieser Werke, die man als Leser und Enthusiast von Perry Rhodan gelesen haben sollte. Ich war erstaunt, wie flüssig diese frühen Jahre an mir vorbeizogen, und dabei hat das Buch fast nur Text aufzuweisen. Beim Buch „Allmächtiger“, das vor einigen Jahren im selben Verlag erschien (2006), bin ich übers Bilderbetrachten und Scannen des Begleittextes nicht hinausgekommen.

Das Buch ist sehr informativ, ohne durch seinen Umfang erdrückend zu wirken. Als Leser wird man an die ersten Jahre von PR herangeführt (61–74) und erlebt mit, wie das Phänomen der größten SF-Serie der Welt seinen Anfang nahm. Dabei schreckt Michael Nagula auch nicht davor zurück zu erwähnen, dass zwischen den Autoren nicht immer nur eitel Sonnenschein herrschte. Jedoch nichts, was der Veröffentlichung der Serie im Weg gestanden wäre.

Nebst vielen Dingen, die für mich neu waren, war es interessant, womit man sich in der Vergangenheit gedanklich herumschlug.

Mit Erstaunen habe ich gelesen, dass man sich in den Siebzigerjahren in der Verlagsleitung Gedanken machte, PR wie bei den Franzosen in Taschenbuchformat zu bringen. Damals sicher ein revolutionärer Gedankengang, bekommt diese Überlegung beim Heftchensterben von Heute wieder neue Aktualität. – Man darf aus diesem Grund also gespannt sein, wie unsere Lieblingslektüre in der Zukunft erscheinen wird ...

Ebenfalls in den Siebzigerjahren hielt die Verlagsleitung ihre Autoren dazu an, vermehrt darauf zu achten, dass PR nicht indiziert würde, und weniger brutale Darstellungen zu verwenden. Ausschlaggebend war hierfür sicherlich die Einstellung des Dämonenkillers, der durch drei indizierte Romane (binnen einen Jahres) vom Markt genommen werden musste.

Man wollte jedes Risiko vermeiden, damit unserem Mann im All keine Gefahr aus den eigenen Reihen erwuchs.

Wink

Sogar Arndt Ellmer äußerte sich auf der LKS von PR 2597 begeistert über das Buch. Und wenn ein gestandener PR-Autor aus dieser Chronik Dinge erfährt, von denen er zuvor nichts gewusst hatte, dann spricht das für sich.

Ein paar Blicke hinter die Kulissen sind auf jeden Fall da und zeigen, dass hinter der Marke Perry Rhodan auch „nur“ Menschen standen und auch heute noch stehen. Jedoch solche Menschen – Terraner -, die gemeinsam einen Traum träumten und damit ein Phänomen schufen.

Michael Nagula hat es sich nicht leicht gemacht, das Projekt PR als Chronik in mehreren Bänden auf die Beine zu stellen. Die Schreibe ist detailliert, informativ und sehr unterhaltsam. Stellenweise muss natürlich innerhalb von ein paar Zeilen viel Info geliefert werden – Autoreninfo oder Daten zu anderen Serien – was dem geschichtlichen Hintergrund jedoch keinen Abbruch tut. Das Werk brilliert mit viel Wissen. Ob man das wirklich alles wissen muss, sei dahingestellt. Ich persönlich habe nicht im Sinn, am Weltcon in Mannheim an einem Quiz teilzunehmen, grins.

Die meisten Autoren und Verlagsmitarbeiter aus der Anfangszeit sind mittlerweile fast alle gestorben. Aus diesem Grund fehlt natürlich vieles aus dieser Zeit. Mit ein Grund, warum die Kapitel vom Beginn der Serie kürzer ausgefallen sind als die späteren.

Ich kann mit gutem Gewissen behaupten, dass mich beim Erscheinen des zweiten Bandes kein Zögern vom Kauf abhalten wird! Das Werk – dem hoffentlich noch mehrere folgen werden – hat mich voll überzeugt.

Wie Klaus N. Frick in seinem Blog schrieb, nimmt man das Buch immer wieder gern nur zur Hand und schmökert darin herum. Ich kann das nur bestätigen.

AD ASTRA

Es grüsst

Michel

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