Equilibrium - Killer of Emotions

EquilibriumEquilibrium - Killer of Emotions
(Equilibrium)

Keine Bücher, keine Bilder, keine Musik...Jegliches Vergnügen ist den Menschen verboten. In Libria werden alle Gefühle der Bürger unterdrückt. Zu diesem Zweck muss jeder täglich eine von der Regierung verordnete Dosis Librium schlucken. Das Verweigern der bitteren Pille bedeutet unweigerlich den Tod. Librias Volk vegetiert im permanenten Dämmerzustand und Elite-Offizier John Preston überwacht den verordneten Volksrausch. Bis er eines Tages seine eigene Dosis Librium vergisst.

Als einstiger Verfolger sämtlicher librischer Gesetze wird er nun auf einmal selbst zum Verfolgten. Doch mit nun neuen menschlichen Regungen könnte Preston der Einzige sein, der das totalitäre System zu Fall bringen kann. Wären da nicht seine Gegner, die sich bereits auf seine Fährte gesetzt haben...


Mit "Equilibrium - Killer of Emotions" hat Regisseur Kurt Wimmer eine wirklich düstere Zukunftsversion in Szene gesetzt, bei der es einem eiskalt den Rücken runterlaufen kann. In einer sterilen und kalten Welt, in der sämtliche Vergnügen verboten sind werden die Gefühle der Menschen durch die Einnahme einer Droge unterdrückt. Wer dabei ertappt wird, dass er auf seine Droge verzichtet, wird ganz einfach als Sinnestäter abgestempelt und unbarmherzig getötet. Die Umsetzung dieser Welt, in der die Menschen von der Regierung manipuliert und zu willenlosen Maschinen degradiert werden, ist absolut vorzüglich gelungen und besticht durch eine erschreckend authentische Wirkung, die sich ganz unweigerlich auf den Zuschauer überträgt. Wie immer in einem absolut totalitären Staat gibt es auch in vorliegender Geschichte nicht gerade wenige Menschen, die im Untergrund eine Widerstandsbewegung gegründet haben und nur auf die richtige Chance warten , um das Regime zu stürzen, das in groben Zügen doch leichte Ähnlichkeiten an die Zeit des Nationalsozialismus erkennen lässt. Dazu trägt auch das Banner der Regierung bei, das doch eine offensichtliche Ähnlichkeit mit dem Hakenkreuz erkennen lässt.

Hauptfigur in dieser faszinierenden Geschichte ist Elite-Offizier John Preston (Christian Bale), der durch tief verwurzelte Zweifel am vorherrschendem System die betäubende Droge absetzt und so auf einmal mit einem Schwall von Gefühlen konfrontiert wird, die sein Weltbild total erschüttern und ihn zum Umdenken bringen, so dass er sich im späteren Verlauf dem Widerstand anschließt, um das totalitäre System zu stürzen, damit alle Menschen wieder ein normales Leben führen können. Diese Rolle ist Christian Bale wie auf den Leib geschneidert, allein schon durch sein immer mit einem leicht arroganten Touch versehenen Äußeren ist er für diesen Charakter geradezu prädestiniert. Doch insbesondere die Passagen, in denen er sich seiner längst verschütteten Gefühle wieder bewusst wird zeigen ganz eindeutig auf, das man es hier mit einem äußerst wandlungsfähigen Schauspieler zu tun hat, der wirklich etwas von seinem Handwerk versteht. Die teilweise schon fast als Gefühlsausbrüche zu bezeichnenden Emotionen werden dem Zuschauer glaubhaft und authentisch nähergebracht, was die gesamte Geschichte umso glaubwürdiger erscheinen lässt. Ganz generell kann man der gesamten Darsteller-Riege ein absolut überzeugendes Zeugnis ausstellen, wobei Bale doch noch ein wenig heraussticht.

Was Kurt Wimmer in diesem Film ganz besonders gut gelungen ist, sind ganz sicher die vorhandenen Action-Passagen, die den Betrachter teilweise wirklich umhauen können. Die Bewegungsabläufe sind so absolut perfekt gelungen und erinnern streckenweise schon etwas an die Matrix-Filme, wobei hier alles viel flüssiger erscheint und nicht den leisesten Eindruck zu großer Übertreibung hinterlässt. Es ist ganz einfach fantastisch, die Schnelligkeit und die Bewegungsabläufe eines Christian Bale zu verfolgen, die durch eine nahezu perfekte Choreografie bestechen und den Zuschauer weitestgehend stark beeindrucken können. Es sind aber längst nicht nur die brillanten Action-Szenen, die dieses Werk so absolut sehenswert machen, denn die thematisch sehr düstere Geschichte an sich strahlt schon eine ungeheure Faszination aus, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Dazu kommt die kalte und sterile Optik, die dem ganzen Geschehen eine äußerst bedrückende Note verleiht, die sich wie ein bleierner Mantel über den Betrachter legt, der sich in seiner eigenen Haut sichtlich unwohl fühlt. Eines wird einem dabei ziemlich schnell klar: In einer solchen Welt möchte man auf keinen Fall leben und ist deshalb auch heilfroh darüber, dass es sich letztendlich lediglich um eine sehr beklemmende Zukunftsversion einer Welt handelt, die es hoffentlich nie in der Realität geben wird. Dennoch kann man sich der streckenweise vorhandenen Endzeitstimmung nicht erwehren, die einen hier regelrecht gefangennimmt.

Kurt Wimmer's Werk bietet eine absolut perfekte Mixtur aus Thriller, SCI/FI-und Actionfilm, an der es eigentlich überhaupt nichts auszusetzen gibt. Hier versteckt sich hinter einem eher unscheinbaren DVD-Cover ein absolut fantastischer Film, in dem sich von der ersten Minute an eine äußerst deprimierende Stimmung breit macht, der man sich keinesfalls entziehen kann. Die sterile und kalte Optik des Szenarios tut ihr Übriges, um dem Zuschauer ein vollkommen glaubwürdiges Geschehen zu präsentieren, das zudem noch wahnsinnig spannend in Szene gesetzt wurde. Die perfekt ausgewählten Darsteller und ein herausstechender Christian Bale sind dann das absolute Sahnehäubchen, um diese Geschichte zu einem echten Erlebnis zu machen, das man sich auch gern mehrmals gönnen kann, da es einfach nichts von seinem Reiz verliert. Das zudem auch noch die vorhandenen Action-Passagen auf einem äußerst hohen Niveau angesiedelt sind unterstreicht den von Haus aus schon sehr guten Gesamteindruck und runden ein Gesamtpaket perfekt ab, das ganzzeitig allerbeste Unterhaltung bietet und dabei eine Klasse an den Tag legt, die man wirklich nicht jeden Tag geboten bekommt.

Fazit: Kurt Wimmer hat hier wirklich alles richtig gemacht, um dem Zuschauer eine perfekt aufeinander abgestimmte Mischung aus mehreren Genres zu präsentieren, die auch jederzeit höheren Ansprüchen genügen kann. Das kann man nicht von vielen Filmen behaupten und allein schon aus diesem Grund ist "Equilibrium - Killer of Emotions" ein hochqualitatives Sehvergnügen, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

Equilibrium - Killer of Emotions
(Equilibrium)

mit Christian Bale, Emily Watson, Sean Pertwee, Taye Diggs, Angus Macfadyen, Sean Bean, David Hemmings, Matthew Harbour, William Fichtner, Dominic Purcell, Maria Pia Calzone, Emily Siewert
Regie: Kurt Wimmer
Drehbuch: Kurt Wimmer
Kamera: Dion Beebe
Musik: Klaus Badelt
FSK 16
USA / 2002

Kommentare  

#1 McEL 2011-06-20 22:48
Mir hat der Film sehr gefallen. Nicht nur weil ich bekennder Fan von (guten!) Actionfilmen bin. Besonders beeindruckt hat mich die überzeugend dargestellte Zerrissenheit Prestons zwischen den ihm bisher Halt gebenden Maximen des Regimes und dem zunehmenden Bewusstsein, dass Diktatur ein Verbrechen an der Menschheit ist.
Ich sehe ihn mir immer wieder gern an.
#2 Michel 2011-06-22 11:39
Ein Film, der nie bei uns im Kino lief. Doch die Qualität des Streifens liess mich wünschen, dass ich den auf einer grossen Leinwand ganz gern gesehen hätte.
Vielleicht mal an einem Open-Air?
Da würde ich mit Freude ein Ticket lösen!
#3 Thomas Rippert 2011-06-23 22:52
Das muss an mir alleine liegen, das ich den Film einfach nur lächerlich und als Matrix-Abklatsch fand. Alle finden den Film gut..... :P
#4 McEL 2011-06-24 19:55
Tröste dich, Luke: Geschmäcker sind nun mal (Gott sei Dank!) verschieden! ;-)

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