Unser Michel im All - Rezension (PR 2619 Planet der Formatierer)

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»Perry Rhodan«-Rezension(en)
Diesmal unter der Lupe: PR 2619 Planet der Formatierer

Jede Woche...
...rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Planet der FormatiererPlanet der Formatierer
Perry Rhodan 2618
von Wim Vandemaan

Shamsour Routh kommt wie alle anderen von den Auguren entführten Terraner (mehrheitlich junge Leute) über das Transitparkett nach Gadomenäa, nachdem ihm der PUC seine Erinnerungen an das Erwachsensein gelöscht hat. Strangness-Effekte verwirren ihn und machen ihm auch zu schaffen.

Alle Neuankömmlinge werden von roboterähnlichen Wesen empfangen, die sich als Junker und Zofe bezeichnen, um anschließend an einen Ziehvater übergeben zu werden. Der alte Sayporaner Chourtaird scheint sich jedoch herzlich wenig für den Terraner und seine Probleme zu interessieren.

Mit der Zeit werden die Gedächtnislücken durch den PUC wieder hergestellt und Shamsour Routh erinnert sich, wie er vor vielen Jahren auf Pataralon an diesen kam.

Vergangenheit: Die Nachricht über ein mögliches Geheimprojekt lassen Routh und seinen Kollegen Pepperberg eine Springerwalze besteigen, um den Planeten anzufliegen, auf dem dieses stattfinden soll. Sie finden heraus, dass Swoons und Aras an Truthähnen und Kranichen Tests durchführen, die auf neuronaler und biopositronischer Basis beruhen, um eine sog. Hirnprothese zu entwickeln.

Die Wissenschaftler zeigen nur bedingt Freude am Besuch der Terraner. Mit Nachdruck unterbreitet man ihnen als Testobjekte zu dienen. Pepperberg überlebt die Implantation nicht, Routh darf Patarlon wieder verlassen, ausgestattet mit einem Implantmemo.

1469 NGZ: Shamsour Routh findet seine Tochter wenig später in der Nachbarstadt Cherayba. Sie erkennt ihren Vater, hat sich ihm aber noch weiter entfremdet.

Obwohl der PUC die Manipulationen der Sayporaner abdämpft, kann sich Routh ihnen nicht ganz entziehen. Alles ist friedlich und die Menschen sind mit ihrer Situation zufrieden. Er als einziger älterer Terraner unter den jungen Leuten auch.

Das ändert sich jedoch, als Routh durch seine letzte Spionsonde einen Mord an Anicees Freund mitverfolgt, der von einer Zofe erstochen wird.

Die Rückkehr zu seinem Ziehvater kommt schon fast einer Flucht gleich. Routh fühlt sich geistig zerrissen und gesteht Chourtaird alles. Zu seiner Überraschung sagt ihm der alte Sayporaner seine Hilfe zu.

Auf einem Streifzug durch die Stadt begegnet der Terraner einer mächtigen Präsenz, die ihm Angst macht. Sind dies Nachwirkungen der Gedächtnislöschung oder sind seine Visionen Auswirkungen des Implantmemos?
 
 
Fazit: Es geht mir nicht gerade wie dem Leser im aktuellen Zamorra-Roman (PZ 976, Leserbriefe, Seite 35), der am liebsten nur Romane lesen würde, die er auch in angetrunkenem Zustand oder müde lesen kann – mitnichten, grins – aber man muss seine sieben Zellen schon alle auf einer Linie haben und konzentriert lesen, damit man alles mitbekommt.

Die Geschichte ist kompakt und man wird mit Eindrücken und Beschreibungen regelrecht überschwemmt, die ein Überfliegen der Handlung gar nicht erst zulassen. Als ich aber mit lesen ein paar Gänge zurückschaltete, wurde ich mit einem schillernden Roman belohnt, der sich einer fremden Zivilisation und einer Lebensweise widmet, die fremd und doch irgendwie vertraut ist.

Diese Fülle an Information zu einer Fremdrasse ist es dann auch, was den Roman schwierig macht. Ich war z. B. gar nicht auf diese Informationsfülle gefasst und wurde davon zuerst regelrecht erschlagen. Für einen Heftroman war mir das schon fast zuviel an Informationen. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an die Ausführungen.
 
Es ist jedoch diese Abwechslung und Vielfältigkeit der PR-Autoren und ihren Geschichten, die mich immer wieder von neuem überraschen und auch zu faszinieren wissen.

Die Handlung vermag das Interesse zu wecken und zu halten, und wenn plötzlich die letzte Seite erreicht ist, fragt man sich, wo denn die Action geblieben ist. Man vermisst sie nicht wirklich.
 
Ein Roman, der ohne rasante Handlung auskommt, aber durch die Stimmung überzeugt und so zu etwas speziellem wird.

Man darf gespannt sein, was hierauf noch folgen wird.

Cover: Ein interessantes Bild, das Shamsour Routh auf Gadomenäa zeigt, flankiert von einer Zoffe und dem dazugehörigen Junker. Weckt das Interesse auf den Roman, schließlich will man in Erfahrung bringen, was es damit auf sich hat.

Innenillustration: Interessante Interpretation des Motivs, als sich ein Blaustern an Shamsour Routh heftet (Seite 7), um die Ausschüttung von Oxytocin zu erhöhen, eine Substanz, die Menschen empfänglicher macht.

Gefällt, diese Darstellung. Wäre farbig sicher noch eindrücklicher.
 
 
Das war’s für diese Woche. Bis zum nächsten Mal.

AD ASTRA!

Es grüsst

Michel

Kommentare  

#1 Cartwing 2011-11-04 18:29
Zitat:
Diese Fülle an Information zu einer Fremdrasse ist es dann auch, was den Roman schwierig macht. Ich war z. B. gar nicht auf diese Informationsfülle gefasst und wurde davon zuerst regelrecht erschlagen. Für einen Heftroman war mir das schon fast zuviel an Informationen. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an die Ausführungen.
Ging mir auch so. Bin mir nach wie vor nicht sicher, ob ich den Roman nun als hochinteressant oder als schwer zugänglich und langatmig bezeichnen würde. Vielleicht trifft beides zu. Der Begiff "kompakt" trifft es wohl. Aber mir ist eine komprimierte Handlung allemal lieber, als wenn er daraus einen Doppelband gemacht hätte.
Die Action habe ich auch nicht vermisst. Und das Ende war doch der Hammer
#2 Michel 2011-11-04 18:43
@Cartwing: danke für Deine Ausführungen. Lese ich immer wieder gerne.
Der Roman ist relativ schwer zugänglich - ging mir auf jeden Fall so - aber wenn man sich die Mühe gemacht hat, sich auf Hartmut Kaspers Niveau hochzubeamen - wird man mit einem sehr interessanten Roman belohnt.
:P

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