Blutiges - Unheimliches - Splatter (29. Oktober 2011)
Im Grunde genommen bietet das neue Werk von James Wan (Saw) eigentlich nichts Neues, denn die bearbeitete Thematik hat man so oder ähnlich schon in genügend anderen Filmen gesehen. Dennoch bietet "Insidious" eine sehr interessant umgesetzte Geschichte, die einige Anleihen an Filme wie "Entity", "Poltergeist" oder auch "Paranormal Activity" erkennen lässt. So entwickelt sich von Beginn an ein immer bedrohlicher anschwellendes Szenario, das mit etlichen gut in Szene gesetzten Schockmomenten aufwarten kann und den Zuschauer sofort in seinen Bann zieht. Bevor es allerdings so richtig zur Sache geht, wird man mit einer gut 25 minütigen Einführungsphase konfrontiert, die aber keineswegs langweilig ist. Vielmehr dient diese als Aufbau eines äusserst gelungenen Spannungsbogens, der sich danach fast im Minutentakt immer mehr verdichtet. Fast zwangsläufig wird das Szenario von einer extrem dichten Atmosphäre begleitet, die nach und nach immer bedrohlichere-und unheimliche Züge erkennen lässt.
James Wan ist es dabei gelungen, ein absolut gelungenes Gänsehaut-Feeling zu schaffen, das den Betrachter wie eine zweite Haut überzieht, von der man sich die ganze Laufzeit über nicht befreien kann. Der dabei entstehende Horror ist in der ersten Filmhälfte eher subtiler Art und gibt sich eher langsam zu erkennen. Was allerdings zu Beginn noch gar nicht richtig greifbar erscheint, verwandelt sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr zu einem wahren Schockerlebnis für alle Beteiligten, manifestiert sich der Horror doch immer mehr und nimmt dabei auch sehr agressive Formen an. Dies kommt insbesondere im letzten Drittel der Geschichte sehr gut zum Ausdruck, in der auch die zu Beginn noch eher ruhige Erzählstruktur merklich an Tempo zulegt. Die Geschehnisse gewinnen dabei immer mehr an Intensität, was für den Zuschauer zu einer äusserst schweisstreibenden Angelegenheit wird. Dazu trägt auch die dargestellte Zwischenwelt bei, die rein optisch sehr düster-und unheivoll umgesetzt wurde. Die hier stattfindenden Passagen enthalten sogar einige Action-Elemente, die dem gewonnenen Gesamtbild äusserst gut zu Gesicht stehen.
Der Hammer trifft einen allerdings erst am Ende des Filmes, denn obwohl alles nach einem echten Happy End aussieht nimmt das Geschehen noch einmal eine entscheidende Wendung. Obwohl man sich schon denken kann das noch irgend etwas nachkommt, trifft einen der gewählte Schluß wie ein Keulenschlag in den Unterleib und entlässt einen mit einem Gefühl des Unwohlseins aus der Geschichte. Dennoch muss man ganz ehrlich sagen, das der finale Showdown die Krönung eines erstklassigen Filmes ist, der ganzzeitig hervorragende Horrorkost bietet, die man unbedingt gesehen haben sollte. Und trotz der ganzen herausragenden Merkmale von "Insidious" kann ich persönlich einige Höchstnoten nicht ganz nachvollziehen. Vergleicht man das Werk einmal mit den weiter oben von mir genannten Filmen, dann kommt Wans Werk keinesfalls an die Klasse eines "Entity" heran, der für mich bei dieser Film-Gattung absolut unangefochten bleibt. In keinem anderen vergleichbaren Film wird der Betrachter so brachial und schnell mit dem vorherrschenden Horror konfrontiert, der erst gar keine Zeit zur Eingewöhnung für die Ereignisse lässt.
Trotzdem ist "Insidious" ganz sicher im oberen Drittel des Genres anzusiedeln und James Wan hat einmal mehr unter Beweis gestellt, das er hervorragende Horrorfilme kreieren kann, die eine unglaublich starke Faszination auf den Betrachter ausüben. Ein dramaturgisch erstklassiger Spannungsaufbau, eine sehr gelunge Grusel-Atmosphäre und sehr überzeugende Darsteller ergeben ein sehenswertes Gesamtpaket, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, wenn man ein Liebhaber gepflegter Horrorkost ist.
Fazit: "Insidious" bietet kaum etwas was man noch nicht gesehen hat, bietet aber altbewährte Zutaten in einer ansprechenden Verpackung. Und auch wenn es sich hier nicht um den besten Vertreter seiner Art handelt, bekommt man auf jeden Fall sehenswerte und intensive Genrekost serviert.
!4 Jahre hat es gedauert, bis Anders Jacobsson nach "Evil Ed" 2009 mit "Insane" seine zweite Regiearbeit präsentierte. Dabei handelt es sich um eine schwedische Horror-Produktion, die leichte Ähnlichkeiten zu Alfred Hitchcocks Meisterwerk "Psycho" erkennen lässt. Zwar wird hier zu keiner Zeit eine ähnliche Qualität erreicht, jedoch ist "Insane" keinesfalls so schlecht-und langweilig, wie es einige Kritiken eventuell vermuten lassen. Die Übereinstimmungen mit Hitchcocks Werk beziehen sich insbesondere auf den Schauplatz und die Charaktere, so spielt sich auch hier das Geschehen in einem einsam gelegenen Hotel ab, das von einem merkwürdigem Eigenbrödler geführt wird. Das weiträumige Hotel hinterlässt einerseits einen sehr kalten und sterilen Eindruck, andererseits entfaltet sich eine herrlich düstere-und bedrohliche Grundstimmung innerhalb der Räumlichkeiten, in denen man selbst nicht allein unterwegs sein möchte.
Von Langeweile ist eigentlich weit und breit keine Spur, entwickelt sich doch innerhalb kürzester Zeit ein durchaus konstanter Spannungsbogen, der von einer sehr dichten Atmosphäre begleitet wird. Und so dauert es auch nicht lange, bis das Szenario den Zuschauer in seinen Bann zieht und eine starke Faszination auf ihn ausstrahlt. Dabei stört es auch nicht sonderlich, das die Geschichte an sich relativ vorhersehbar erscheint und keinerlei wirkliche Überraschungsmomente beinhaltet, denn immer wieder auftretende Indizien lassen einen zu keiner Zeit eine echte Gewissheit erlangen, ob sich die Ereignisse wirklich so offensichtlich darstellen, wie es im Prinzip den Anschein hat. Anders Jacobsson präsentiert einem einen scheinbar leicht zu erkennenden Täter, streut aber immer wieder Passagen ein die eine Menge Restzweifel aufkommen lassen, ob es sich denn auch wirklich um den Mörder handelt, der junge Frauen auf bestialische Art und Weise tötet. So bekommt man die endgültige Identität des Killers auch erst im letzten Filmdrittel serviert, in dem sich auch die Motivlage zu erkennen gibt.
"Insane" beinhaltet eigentlich keine nennenswerten Höhepunkte, ist aber ein äusserst solider Horrorfilm, der zudem einen sehr ansehnlichen Härtegrad beinhaltet. So bekommt man einige wirklich derbe-und blutige Passagen geboten, die allerdings zu keiner Zeit den üblichen Rahmen sprengen. Dennoch gibt es immer wieder Momente die einen ganz unwillkürlich zusammenzucken lassen, denn einigen Tötungsmethoden des scheinbar psychphatischen Mörders sind recht brachial in Szene gesetzt worden, so das auch Freunde der härteren Gangart durchaus auf ihre Kosten kommen. Und auch in darstellerischer Hinsicht wird der Zuschauer nicht schlecht bedient, zwar bekommt man kein oscarreifes Schauspiel geboten, aber die einzelnen Figuren werden überzeugend-und authentisch dargestellt. Besonders gut haben mir persönlich die ständigen Tempowechsel in der Erzählstruktur gefallen, ist die Erzählweise doch eigentlich eher ruhig und bedächtig, so treten immer wieder Passagen auf, in denen das Tempo-und die Intensität des Szenarios merklich ansteigen, um danach wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückzuwechseln. Das wirkt sich auch auf das eigene Sehverhalten aus, bietet der Film doch ein ständiges Auf und Ab der eigenen Gefühle, so das sich die Geschehnisse auch durchaus zu einer schweisstreibenden Angelegenheit entwickeln.
Insgesamt gesehen bekommt man zwar keinen sonderlich innovativen, dafür aber durchaus sehenswerten Horrorfilm geboten, der durchgehend gute Unterhaltung bietet. Altbewährte Zutaten wurden ansehnlich verpackt und bieten ein sehenswertes Gesamtpaket. Mit der richtigen Erwartungshaltung ausgestattet sollte man eigentlich zu einem positiven Gesamteindruck gelangen und kann sich auf ein spannendes Filmerlebnis einstellen, das phasenweise auch wirklich gute Splatter-und Gore Szenen zu bieten hat.
Fazit: Offensichtliche Ähnlickeiten zu Hitchcocks "Psycho" verleihen diesem Film schon einmal einen besonderen Reiz und machen ihn absolut sehenswert. Selbstverständlich bestehen dabei offensichtliche Qualitätsunterschiede, doch "Insane" ist keinesfalls ein langweiliger oder uninspirierter Horrorfilm. Eine dichte-und bedrohliche Atmosphäre, solide agierende Darsteller und einige heftige Momente machen eine Sichtung dieser schwedischen Produktion auf jeden Fall lohnenswert, ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten.
Vampirfilme leben im Normalfall von ihren blautsaugenden Protagonisten, einigen blutigen Passagen- und einer recht dichten Atmosphäre, bei der zumeist auch so etwas wie ein gepflegtes Grusel-Feeling aufkommen sollte. Wer eben diese Zutaten erwartet, der sollte lieber die Finger von diesem äusserst gewöhnungsbedürftigen Genrevertreter lassen. Von Beginn an entwickelt sich ein eher schleppendes Szenario, dessen Erzähltempo schon fast als äusserst langatmig zu bezeichnen ist. Die räumlich extrem eingeschränkten Schauplätze der Ereignisse sorgen dabei auch nicht gerade für viel Abwechslung, spielt sich doch im Prinzip der komplette Film lediglich in einer WG-und einer bizarren Traumwelt der einzelnen Charaktere ab. Das sich dabei nicht unbedingt ein abwechslungsreiches Geschehen entwickeln kann, liegt schon zwangsläufig auf der Hand. Nicht weiter verwunderlich ist es also, das man mit einem sehr eintönigen-und erschreckend vorhersehbaren Story-Verlauf konfrontiert wird, der schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne die ersten Ermüdungserscheinungen beim Betrachter aufkommen lässt.
Das gesamte Szenario beschränkt sich lediglich darauf, das die jeweiligen Personen eine mysteriöse Doge inhalieren, um danach in eben der genannten Traumwelt mit Vampiren konfrontiert werden, die ihnen immer mehr Blut aussagen. Wer jetzt aber denkt das hier einige sehenswerte-und auch härtere Passagen zu sehen sind, der sieht sich dieser Hoffnung ziemlich schnell beraubt. Das Ganze präsentiert sich nämlich extrem blutarm-und uninteressant, so das die Geschichte eher belanglos verläuft und wirklich keinerlei Höhepunkte offenbart. Sämtliche Vorgänge wiederholen sich ständig, wobei sich ein Gefühl entwickelt, als wenn man sich in einer äusserst langweiligen Endlosschleife befinden würde. das Schlimmste ist jedoch, das in keiner einzigen Phase dieses komischen Werkes so etwas wie Spannung zu erkennen ist, von einer gelungenen-und atmosphärischen Inszenierung möchte ich erst gar nicht reden.
Der unterdurchschnittliche Eindruck den man von diesem Film erlangt, wird durch die grottenschlechten Darsteller noch zusätzlich untermauert, wirken doch alle vollkommen unmotiviert und absolut lustlos. Recht selten bekommt man so absolut farblose Charaktere geliefert, die zudem noch sehr untalentiert daherkommen. Andererseits passt das dargebrachte Schauspiel absolut perfekt in diesen noch nicht einmal mittelmäßigen Vampirfilm, der wirklich fast gar nichts Positives beinhaltet, das man lobenswert erwähnen könnte. Lediglich der nach gut 90 Minuten einsetzende Abspann ist hier zu nennen, läutet er doch die Gewissheit ein, das ein fast schon einschläferndes Filmerlebnis nun endlich sein Ende gefunden hat.
"Bled - Jede Sucht hat ihren Preis" zählt ganz eindeutig zu den Filmen, die wirklich keine Sau braucht, handelt es sich doch ausschließlich um 90 Minuten verschwendete lebenszeit. Keinerlei Spannung, so gut wie überhaupt kein Vampir-Feeling und saumäßig schlechte Darsteller sind nicht unbedingt die richtigen Zutaten für einen gelungenen Film. Hinzu kommt die vollkommen uninspirierte Gesamt-Inszenierung und ein vollkommen langweiliger Handlungsablauf, der den Zuschauer in einen fast schon komatösen Zustand versetzt. Also lieber die Finger weg und sich einen wirklich guten Genrevertreter anschauen.
Fazit: Selbst ein offensichtlich recht niedriges Budget darf hier nicht als Entschuldigung für diesen filmischen Müll herhalten, denn das man auch mit wenig Geld sehenswerte Filme produzieren kann, wurde schon oft genug unter Beweis gestellt. Regisseur Christopher Hutson hat hier eigentlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann, so das im Endeffekt dieses üble Gesamtergebnis zustande gekommen ist.
"Dead Scared" ist ein in allen Belangen sehr unterhaltsamer-und kurzweiliger Teenie-Horrorfilm, der zusätzlich auch noch über eine ordentliche Portion Humor verfügt. Regisseur Rolfe Kanefsky hat genau die richtige Mischung gefunden und die unterschiedlichen Zutaten perfekt aufeinander abgestimmt. Die Geschichte an sich bietet sicherlich keinerlei Inavation, hat man doch ähnliche Szenarion schon oft genug zu Gesicht bekommen. Dennoch bietet das Geschehen ein absolut sehenswertes Filmerlebnis, an dem man seine helle Freude hat. Für eine 16er Freigabe gibt es sogar einige recht harte Momente zu bewundern, die ausserdem immer mit der richtigen Portion Humor versehen sind. Bekommt man zum Beispiel ein Teenie-Päärchen beim Sex zu sehen, bei dem eine riesige Zunge eine große Rolle spielt, die auf blutige Art und Weise entfernt wird. Aber auch einige Köpfe diverser Charaktere müssen rollen, wobei die Kamera die Abtrennung sehr gut einfängt.
Doch auch ansonsten wird dem Zuschauer recht viel geboten, witzige Dialoge und teils skurrile Situationskomik bekommt man beispielsweise den ganzen Film über geboten. Dabei hat Rolfe Kanefsky aber immer darauf geachtet, das die witzigen Elemente des Szenarios zu keiner Zeit zu übertrieben erscheinen, oder gar ins Alberne abdriften. "Dead Scared" ist aber keinesfalls nur lustig, sondern offenbart auch eine sehr dichte Grundstimmung, die streckenweise auch bedrohliche Züge erkennen lässt. Zudem verfügt das Werk auch über einen guten Spannungsaufbau, der keinerlei Einbrüche zu verzeichnen hat. Im darstellerischen bereich darf man sicherlich keine Wunderdinge erwarten, handelt es sich doch um die typischen amerikanischen Jungdarsteller, die ihre Sache jedoch ordentlich erledigen. Der einzige wirklich bekannte schauspieler dürfte wohl Brad dourif sein, der hier in der Rolle des durchgeknallten Professors zu sehen ist und diesen Part in gewohnt routinierter Art erledigt.
Streckenweise lässt die Geschichte sogar kleine Anlehnungen an Sam Raimis "Tanz der Teufel" erkennen, fährt doch auch huer ein Dämon in die Körper einiger Studenten, um auf diese Art und Weise sein Unheil zu treiben. Dabei kommt es immer wieder zu herrlichen Momenten, die einerseits sogar etwas härter sind, einem anderseits auch die Lachtränen in die Augen treiben können. "Dead Scared" ist ganz sicher kein filmisches Meisterwerk und zählt noch nicht einmal zu den allerbesten Horror-Komödien, bietet aber ganzzeitig sehr gute-und kurzweilige Unterhaltung, die man sich immer wieder anschauen kann.
Fazit: Wer Gute Laune Horror mag, kann bei diesem Film eigentlich nichts falsch machen. Zwar bekommt man überhaupt nichts Neues geboten, aber der gelungene Mix aus altbewährten Zutaten kann sich jederzeit sehen lassen und bietet besten Horror-Spaß