John Sinclair (71) Der Mann, der nicht sterben konnte

Die Story ist banal. Ein Unsterblicher kommt nach London und hat böse Absichten. Und da John es ausnahmsweise mit einem Nichtdämon zu tun hat, und schon weiß er nicht was er tun soll, denn sein Kreuz ist wirkungslos. Eine alte Frau muss ihn auf die richtige Idee bringen. Ein toller Held.

Dennis Ehrhardt ist neuer Regisseur der Serie. Er hat dieser dann gleich einen Rundumschlag verpasst. Ganz typisch für Dennis Ehrhardt eben, der alles verändert was er übernimmt, auch wenn es bis dahin erfolgreich war. Man denke nur an die Dorian Hunter-Änderungen. Nicht nur im Buch, sondern vor allem im Hörspiel. Auf diese Weise weckt er Interesse. Vielleicht nicht ganz unberechtigterweise. Möglicherweise hat Lübbe-Audio ihm aber auch die Änderungen auferlegt. Die Zukunft wird es zeigen. Auf jeden Fall kommen mit Erhardt eben erneut Veränderungen bei einer alt eingesessenen Serie.

Eine dieser Änderungen ist ein neuer Erzähler. In diesem Falle eine Erzählerin. Gesprochen wird diese von Alexandra Lange-Baehr. Sie erinnerte in Tonfall und Stimme stark an alte Sinclair-Hörspiele aus dem Tonstudio Braun. Vielleicht will man sogar ein wenig in diese Richtung gehen. Denn Folge 71 unterscheidet sich tatsächlich in der Machart von allen vorherigen 70 Folgen. Sie ist viel ruhiger produziert. Viele werden sagen, dass dies an der Story liegt. Doch ich denke das ist nicht so. Selbst unter Döring wurden ruhigere Vorlagen recht laut inszeniert. Ein weiterer Umstand, der an die TSB-Produktionen erinnert ist, dass man nicht mehr chronologisch vorgeht. Denn dies ist der 207. Roman der Serie, während Folge 70 "Die Hexeninsel" der 217. ist. Dennoch geht man hier auf Jane ein, und inszeniert das Ganze zumindest inhaltlich chronologisch.

Frank Glaubrecht klingt als Sinclair auch überraschend ruhig und nicht so draufgängerisch wie bisher. Dies ist klar der neuen Regieführung zuzuschreiben. Dafür kommt Martin May als Suko für meinen Geschmack mehr zur Geltung als bisher. Er war bis dato eher die blasse Stimme im Hintergrund, und spielt sich in dieser Folge erstaunlich gut und auffällig in den Vordergrund.

Die Musik ist ebenfalls ruhig. Alles passt zu der sehr überschaubaren und flachen Story, die eigentlich gut von der Grundidee her ist. Leider jedoch hat es Dark nicht geschafft mehr aus dem Thema zu machen. Auch das Cover ist wenig aussagekräftig, spielt aber fast keine Rolle, da der Name John Sinclair drüber steht.

Fazit: Schwache Story, die mit Ansätzen zu neuen Ufern rudern zu wollen versehen wurde. Positiv ist, dass es einmal nicht um Dämonen geht. Negativ ist, dass so wenig daraus gemacht wurde. Frisch wirkt das neue Team auch nicht. Eher angestaubt. Geht den Hörspielen der Elan verloren?


Informationen zum Hörspiel

Darsteller: Alexandra Lange-Baehr, Frank Glaubrecht, Martin May, Evelyn Gressmann, Erik Scheffler Claus-Dieter Clausnitzer, Sven Plate, Uli Krohm, Marius Clarén, Hans Teuschler, Stefan Krause, Frank Gustavus u.a.
Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Tontechnik, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)
Veröffentlicht: 20.01.2012
Dauer: 56.25 Minuten
Lübbe Audio 2011