Tunnel Rats
Man mag ja von Uwe Boll halten was man will, aber ich persönlich finde es mutig, das er einmal von seiner üblichen Schiene abgewichen ist, um einen Film mit einer immer noch brisanten Thematik zu produzieren. Im Gegensatz zu den üblichen Spiele-Verfilmungen, die meist fast ausschließlich negative Kritiken nach sich ziehen, entstand unter seiner Regie ein durchaus intensiver Film, der sich mit dem Thema des Vietnam-Krieges beschäftigt. Manchen Leuten mögen schon allein wegen dieser Tatsache die Haare zu Berge stehen, was allerdings vollkommen unnötig ist, da dieser Film wirklich zu überzeugen weiss.
Man sollte hier aber kein Meisterwerk wie zum Beispiel "Platoon" erwarten, denn dazu fehlt es "Tunnel Rats" doch etwas an Tiefe. Doch Boll versucht hier zumindest, dem Zuschauer in den ersten 30 Minuten die unterschiedlichen Charaktere etwas näher zu bringen, was ihm auch teilweise gelingt. Man erfährt schon einige Dinge über die Protagonisten, ihre Denkweise und ihr Seelenleben und kann sich so schon ein einigermaßen gutes Bild über die einzelnen Personen machen. Allerdings bewegt sich der Einblick in die Charaktere doch eher im oberflächlichen Bereich, so das der Bezug zu ihnen nicht sehr intensiv gestaltet.
Die hier erzählte Geschichte ist durchaus spannend und auch teilweise actionreich in Szene gesetzt worden, für eine 16er Freigabe bekommt man sogar einige sehr harte Szenen präsentiert, die man in dieser Form nicht unbedingt erwarten konnte. Geschickt hat Boll es verstanden, die vorhandene Spannungsschraube kontinuirlich immer etwas fester zu ziehen, so das sich mit der Zeit auch ein immer stärker werdendes Gefühl der Anspannung beim Betrachter breitmacht. Dieses wird durch die Passagen, die in den unterirdischen Tunneln spielen, noch zusätzlich intensiviert, denn diese Szenen hinterlassen doch einen sehr starken klaustrophobischen Eindruck, der einem unwillkürlich eine Gänsehaut über den Rücken jagt und dafür sorgt, das man sich in seiner Haut nicht gerade wohlfühlt.
Gerade der Versuch, sich in die Situation der Soldaten hineinzuversetzen, fällt nicht gerade leicht, denn er löst ein Gefühl der Angst und der Ungewissheit aus, da man keine Ahnung hat, was einen in den unterirdischen Tunnel erwartet. So ist man letztendlich heilfroh darüber, das man nur vor dem Bildschirm sitzt und sich nicht selbst in einem dieser Tunnel befindet.
Und auch im Bezug auf die Darsteller gibt es hier eigentlich nichts zu beanstanden, was ja bei Boll-Filmen doch sehr oft ein Kritikpunkt ist. Dieses Mal wurde auf die ganz großen Namen verzichtet, außer Michael Pare handelt es sich um doch eher unbekannte Schauspieler, die aber allesamt einen soliden und aztenthischen Job verrichten, ohne dabei jedoch besonders herauszuragen. Etwas hölzerne Darstellungen, wie man sie schon öfter auch von namhaften Schauspielern in Uwes Filmen erlebt hat, sind hier meiner Meinung nach nicht zu finden, was auf jeden Fall begrüßenswert ist.
Insgesamt gesehen muss man Herrn Boll bescheinigen, einen wirklich gelungen Film auf die Beine gestellt zu haben, der zwar sicherlich auch seine kleinen Schwächen beinhaltet, aber als Gesamtwerk absolut sehenswert ist. Und außerdem beweist "Tunnel Rats", das nicht automatisch alles, was unter der Regie von Boll entsteht, auch gleichzeitig schlecht sein muss.
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 93 Minuten
Extras: Audiokommentar, Interviews, Outtakes Die DVD:
Man sollte hier aber kein Meisterwerk wie zum Beispiel "Platoon" erwarten, denn dazu fehlt es "Tunnel Rats" doch etwas an Tiefe. Doch Boll versucht hier zumindest, dem Zuschauer in den ersten 30 Minuten die unterschiedlichen Charaktere etwas näher zu bringen, was ihm auch teilweise gelingt. Man erfährt schon einige Dinge über die Protagonisten, ihre Denkweise und ihr Seelenleben und kann sich so schon ein einigermaßen gutes Bild über die einzelnen Personen machen. Allerdings bewegt sich der Einblick in die Charaktere doch eher im oberflächlichen Bereich, so das der Bezug zu ihnen nicht sehr intensiv gestaltet.
Die hier erzählte Geschichte ist durchaus spannend und auch teilweise actionreich in Szene gesetzt worden, für eine 16er Freigabe bekommt man sogar einige sehr harte Szenen präsentiert, die man in dieser Form nicht unbedingt erwarten konnte. Geschickt hat Boll es verstanden, die vorhandene Spannungsschraube kontinuirlich immer etwas fester zu ziehen, so das sich mit der Zeit auch ein immer stärker werdendes Gefühl der Anspannung beim Betrachter breitmacht. Dieses wird durch die Passagen, die in den unterirdischen Tunneln spielen, noch zusätzlich intensiviert, denn diese Szenen hinterlassen doch einen sehr starken klaustrophobischen Eindruck, der einem unwillkürlich eine Gänsehaut über den Rücken jagt und dafür sorgt, das man sich in seiner Haut nicht gerade wohlfühlt.
Gerade der Versuch, sich in die Situation der Soldaten hineinzuversetzen, fällt nicht gerade leicht, denn er löst ein Gefühl der Angst und der Ungewissheit aus, da man keine Ahnung hat, was einen in den unterirdischen Tunnel erwartet. So ist man letztendlich heilfroh darüber, das man nur vor dem Bildschirm sitzt und sich nicht selbst in einem dieser Tunnel befindet.
Und auch im Bezug auf die Darsteller gibt es hier eigentlich nichts zu beanstanden, was ja bei Boll-Filmen doch sehr oft ein Kritikpunkt ist. Dieses Mal wurde auf die ganz großen Namen verzichtet, außer Michael Pare handelt es sich um doch eher unbekannte Schauspieler, die aber allesamt einen soliden und aztenthischen Job verrichten, ohne dabei jedoch besonders herauszuragen. Etwas hölzerne Darstellungen, wie man sie schon öfter auch von namhaften Schauspielern in Uwes Filmen erlebt hat, sind hier meiner Meinung nach nicht zu finden, was auf jeden Fall begrüßenswert ist.
Insgesamt gesehen muss man Herrn Boll bescheinigen, einen wirklich gelungen Film auf die Beine gestellt zu haben, der zwar sicherlich auch seine kleinen Schwächen beinhaltet, aber als Gesamtwerk absolut sehenswert ist. Und außerdem beweist "Tunnel Rats", das nicht automatisch alles, was unter der Regie von Boll entsteht, auch gleichzeitig schlecht sein muss.
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 93 Minuten
Extras: Audiokommentar, Interviews, Outtakes Die DVD: