The Good, The Bad, The Weird

The Good, The Bad, The WeirdThe Good, The Bad, The Weird
(Joheunnom nabbeunnom isanghannom)
mit Kang-ho Song, Byung-hun Lee, Woo-sung Jung, Kyeong-hun Jo, Kwang-il Kim, Cheong-a Lee, Dong-seok Ma, Dal-su Oh, Seo-won Oh, Seung-su Ryu, Byung-ho Son, Young-chang Song, Ji-won Uhm, Je-mun Yun

Regie: Ji-woon Kim
Drehbuch: Ji-woon Kim / Min-suk Kim
Kamera: Seung-Chul Oh / Mo-gae Lee
Musik: Dalparan / Yeong-gyu Jang
FSK 16
Südkorea / 2008

In den frühen 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts soll der Outlaw Chang-yi mit seiner Armee von Halsabschneidern eine angebliche Schatzkarte aus einem gut bewachten Reisezug im von Japanern besetzten Grenzland zwischen Korea und China stehlen. Der kühne Plan läuft fast perfekt, doch kurz vor dem Ziel kommt ihnen der dreiste Abenteurer Tae-goo zuvor und flieht mit der Karte. Postwendend an seine Fährte heften sich die Banditen, ein wortkarger Kopfgeldjäger, die Schwarzmarktmafia, diverse Patrioten und das komplette kaiserliche Heer.

Was Regisseur Ji-woon Kim mit diesem sehr stylischen Werk auf die Beine gestellt hat, kann sich mehr als nur sehen lassen, denn bekommt der Zuschauer doch einen äusserst gelungenen Genre-Mix zu sehen, der größtenteils eine asiatische Hommage an die beliebten Italo-Western darstellt, in einigen Phasen aber auch durchaus an Abenteuerfilme in der Art von Indiana Jones erinnert. Am auffälligsten dürften aber wohl die Ähnlichkeiten an Sergio Leones Meisterwerk Zwei glorreiche Halunken sein, die man ganz einfach nicht übersehen kann. Auch wenn es zu Beginn vielleicht noch etwas ungewohnt erscheint, einen südkoreanischen Western zu sehen, so dauert es nicht lange, bis man dem Charme und der Faszination dieses Werkes erliegt und sich nur allzu gern von der temporeichen und witzigen Geschichte fesseln lässt.

Zeitlich ist die Story in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt und als Schauplatz dient die Mandschurei, in der sich laut einer Schatzkarte ein riesiger Schatz befinden soll. Und dieser unbekannte Platz ist das Ziel aller hier beteiligten Personen, die ganzzeitig versuchen, in den Besitz der ominösen Schatzkarte zu kommen. Dabei handelt es sich nicht nur um die drei Titelhelden Yoon Tae-goo (The Weird), Park Chang-yi (The Bad) und Park Do-won (The Good), denn auch andere Banden und selbst die japanische kaiserliche Armee tun ihr Möglichstes, um an den Schatz zu gelangen. Nun kann man sich sicherlich gut vorstellen, das ein solches Szenario ziemlich tempo-und actionreich vonstatten geht, was hier auch über die gesamte Laufzeit der Fall ist.

So bekommt der Zuschauer etliche wilde Verfolgungsjagden präsentiert und wird Zeuge von so manch wüster Schießerei. Aber auch sehr gut choreographierte Kämpfe sind ausreichend vorhanden, wobei es ziemlich egal ist, ob diese im Zug, auf Pferden oder Motorrädern stattfinden, da der Unterhaltungswert immer äusserst hoch angesiedelt ist. Untermalt wird das ganze Szenario von einem wirklich gelungenem Soundtrack, der teilweise so richtig gut ins Ohr geht und einem phasenweise seltsam bekannt vorkommt. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich und tritt insbesondere bei der langen und wilden Verfolgungsjagd durch die Wüste der Mandschurei in den Vordergrund, an der alle Gruppen beteiligt sind, denn hier hört man auf einmal die Instrumental-Version des 70er Jahre Disco-Klassikers Don't let me be Misunderstoud von Santa Esmeralda. Und gerade diese Version des unzählige Male gecoverten Songs, der nämlich aus dem Jahr 1964 stammt, ist die perfekte musikalische Untermalung für die action-und temporeiche Hatz und verleiht dem Ganzen eine erstklassige Note.

Bei all der gelungenen Action darf hier aber auch nicht unerwähnt bleiben, das der Film auch seine durchaus witzigen Momente hat. Das Schöne daran ist, das es sich hierbei nicht um den sonst so oft stark überzogenen und manchmal schon albernen asiatischen Humor handelt, den man aus unzähligen asiatischen Produktionen kennt, hier handelt es sich um größtenteils äusserst gelungene Situationkomik, die einem so manchen Schmunzler abringen kann und für diese Geschichte absolut passend erscheint. Letztendlich kann man also ohne Übertreibung von einem sehr gelungenem Genre-Mix sprechen, der sicherlich kein filmisches Meisterwerk darstellt, aber über einen extrem hohen Unterhaltungswert verfügt, der den Zuschauer zu begeistern weiss und so auch bei einer Laufzeit von knapp über 2 Stunden in keiner Phase langweilig erscheint.

Dazu tragen auch die Darsteller bei, die hier allesamt sehr authentisch und glaubwürdig wirken und durch ihr überzeugendes Schauspiel ein wichtiger Mosaikstein in einem gänzlich gelungenem Gesamtwerk sind. Wer also ein Fan von asiatischen Filmen ist und einen sehr stylischen Genre-Mix zu schätzen weiss, der sollte sich diesen südkoreanischen Film auf jeden Fall besorgen, der vor allem in der hier vorgestellten Veröffentlichung auch ein optischer Blickfang ist. Denn die Firma Splendid hat sich nicht lumpen lassen und den Film in einem wunderschönen 3 Disc-Mediabook herausgebracht, das neben dem Hauptfilm noch eine Bonus-Disc und eine Soundtrack-Disc beinhaltet und zu einem durchaus erschwinglichen Preis erhältlich ist.


Fazit: "The Good, The Bad, The Weird" ist eine äusserst gelungene Hommage an den sogenannten "Spaghetti-Western", die zusätzlich noch mit Elementen des Abenteuerfilms angereichert wurde. Es handelt sich um ein Werk, das einfach Freude macht und die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Neben tollen Action-Passagen und guten Darstellern sorgt ein äusserst gelungener Soundtrack dafür, das hier insgesamt ein extrem positiver Eindruck zurückbleibt.


Die DVD
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Koreanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,39:1 (anamorph /16:9)
Laufzeit: 125 Minuten
Extras: Soundtrack, Making of, Deleted Scenes, Interviews, Alternative Enden, Audiokommentar

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