Rambo 2 - Der Auftrag
Warum dieser Teil sogar 4 Goldene Himbeeren bekommen hat, ist mir persönlich etwas schleierhaft, aber die gab es wirklich und zwar für:
- 1. Das schlechteste Drehbuch
- 2. Den schlechtesten Schauspieler (Stallone)
- 3. Den schlechtesten Film
- 4. Den schlechtesten Original-Song
Nun ist natürlich alles Geschmackssache, aber ob diese "Preis-Verleihung" als wirklich gerechtfertig angesehen werden kann, das lasse ich mal dahingestellt. Bei den Fans jedenfalls kam der Film recht gut an, was aber eventuell auch daran liegen kann, dass man hier etwas mehr Wert auf den Härtegrad gelegt hat. Denn dieser Teil hatte keinesfalls mehr den Tiefgang, der den Vorgänger noch so ausgezeichnet hatte. In dieser Fortsetzung liegt der Fokus mehr auf den zuhauf vorhandenen Action-Passagen, was insbesondere die Freunde des Action-Kinos sehr freuen dürfte.
Der Themenschwerpunkt an sich beruht dieses Mal auf der Grundlage, dass Amerika angeblich sein Vietnam-Trauma überwunden hat. Rambo soll mehr als Alibi in Vietnam Fotos von leeren Gefangenenlagern machen, um zu beweisen, dass es keine amerikanischen Gefangenen mehr gibt. Als er dann wider Erwarten welche findet und sie sogar retten will, wird er von seinem Einsatz-Team im Stich gelassen, weil man so hofft, politischen Auseinandersetzungen aus dem Wege zu gehen. Aber Rambo wäre nicht Rambo, wenn er sich in sein Schicksal fügen würde und schafft es natürlich, irgendwie mit seinen Landsmännern zu entkommen. Und jeder kann sich denken, dass unser Titelheld sich auch an dem Mann rächen will, der das Einsatz-Team gestoppt hat. Actionmäßig wird hier einiges geboten, der Film ist klar härter in Szene gesetzt als der erste Teil, aber das allein reicht nicht aus, um dessen Klasse zu toppen. Die Botschaft in Teil 1 war ganz einfach viel eindringlicher, da die USA dort mit einer ihrer größten Schwächen konfrontiert wurden.
Atmosphärisch ist der Film recht dicht, erreicht aber nie die beklemmende Faszination, die noch von seinem Vorgänger ausging. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass es einen Wechsel auf dem Regie-Stuhl gab, aber ich empfinde es eher so, dass man hier nicht mehr so eindringlich die Thematik herausgearbeitet hat wie bei First Blood, sondern mehr Wert auf einen soliden und recht guten Actionfilm gelegt hat, und das ist der Film auf jeden Fall. So gibt es denn fast zwangsläufig für jeden Fan keinen Weg, der an dieser Fortsetzung vorbeiführt. Denn Spannung und jede Menge Action sind durchaus vorhanden, was die zu Beginn erwähnte Preisverleihung in einem etwas komischen Licht erscheinen lässt. Bei den Fans des Vietnam-Veteranen kam jedenfalls auch dieser Teil recht gut an und genießt schon längst Kultstatus.
Fazit: Auch wenn RAMBO II - DER AUFTRAG längst nicht mehr die inhaltliche Tiefe seines Vorgängers erreicht, handelt es sich aber im Endeffekt um einen äußerst gelungenen Actionfilm, der seiner Bezeichnung auch alle Ehre macht. Kein wahrer Action-Fan kommt an diesem Werk vorbei, das auf jeden Fall in jeder gut sortierten Filmsammlung seinen Platz finden sollte.