... Susan Schwartz aka Uschi Zietsch über ein Lebewohl zum Ende der Mini-Serie »Olymp«
... Susan Schwartz aka Uschi Zietsch ...
... über ein Lebewohl zum Ende der Mini-Serie »Olymp«
: Uff, vorbei, uff, schade, uff, toll! Uff, wo ist der Alk?
: Sich zu überwinden! Wer immer schon gerne mal ins Perryversum hineingeschnuppert hätte, hat genau damit die Gelegenheit dazu. Es ist viel „Geist“ aus der Erstauflage enthalten, aber ohne den riesigen Überbau und mit reduzierter Technik. Zwischenmenschliches und Abenteuer stehen im Vordergrund. Zur Einstimmung ist es das Richtige – und hat schon bei einigen funktioniert, wie ich in unserer OLYMP-Gruppe auf Facebook und auf dem GarchingCon 11 erfahren habe. Es ist vor allem deswegen sinnvoll, weil im Februar 2019 ja Band 3000 erscheint. Die beste Gelegenheit für Neueinsteiger, es dann mit der Erstauflage zu versuchen!
: Es war sehr ähnlich. Die Redaktion hat mir viel freie Hand gelassen, ich habe außerdem wieder einiges an Vorarbeit übernommen, indem ich die Romane der Co-Autoren schon auf inhaltliche Richtigkeit überprüft habe. Von der Arbeitsweise her bin ich im Prinzip genauso vorgegangen, nur zwangsläufig schneller, dafür aber auch mit weniger inhaltlicher Ballung. Ein OLYMP hat 65 Druckseiten, ein Elfenzeit hatte 320 ... Ansonsten bin ich recht gut strukturiert, was das betrifft, und komme gut damit klar.
: Mit Abschluss der Datenblätter und Erstellen von Expo 1 wusste ich bereits, wie es ausgeht und wie ich dorthin steuern muss. Ich weiß meistens das Ende vor dem Anfang – für mich ist „aller Anfang schwer“. Deshalb konnte ich bei der Durchsicht der Manuskripte auch ganz genau auf diese und jene Verfänglichkeit achten und sie ggf. korrigieren, damit nicht versehentlich etwas verraten wird. Übrigens wussten bis zur Abgabe von Expo 11 und 12, die ich absichtlich etwas verspätet eingereicht hatte, weder Redaktion noch Autoren, wie es ausgeht!
: Ja, das Loslassen fällt schwer, denn man hätte noch eine Menge mehr drumherum erzählen können. Aber der Platz dafür war einfach nicht da. Und bei 12 Bänden kann man gar nichts ausufern lassen, weil man sonst nicht alles unterbringen kann. Noch dazu, wenn Co-Autoren dabei sind – da muss alles streng getaktet sein und die grobe Reiseroute mit den Zwischenhöhenpunkten schon von Anfang an feststehen. Vor allem habe ich eine sehr kurze Handlungszeit – die letzten drei Bände beinhalten nur zwei Tage.
: Es ist ein sehr schwieriger, aber auch sehr schöner Job, für mich viel schöner als der Anfang. Beim Anfang weiß ich noch gar nicht, wohin, wer sind die Leute überhaupt, wie fühlt es sich an ... beim Schlussband aber bin ich ja mittendrin, habe schon sehr lange darüber nachgedacht, viele Notizen zu 11 und 12 gemacht, Monate bevor die Expos dazu verfasst wurden – und dann das Expo 12 für mich permanent während der Durchsichten von Band 10 und 11 ergänzt und umstrukturiert. Es muss ja alles aufgeräumt werden, und ich wollte niemanden vergessen. Aber das alles dann unterzubringen, dass es zusammenpasst und vor allem nicht langweilig wird – das war schwierig und zugleich ein schönes Abschiednehmen. Der Showdown hingegen hat sich von selbst geschrieben, den hatte ich nach zwei Tagen durch (auch deswegen, weil ich schon Szenen dazu vorab geschrieben hatte, wie sie mir eingefallen sind). Bei Band 1 hatte ich da schon erheblich mehr Arbeit, wie du dich erinnerst, und stand zwischendrin kurz davor, das Handtuch zu werfen ... und natürlich hatte ich auch große Angst, ob mein Konzept überhaupt ankommt. Der Druck war immens hoch. Jetzt bei Band 12 habe ich mich nur noch aufs Finale konzentriert.
: Darüber habe ich nie nachgedacht, weil es eben feststehend ist und darüber nicht diskutiert wird, das ist Vorgabe des Verlags. Ich finde, das Konzept hat sich bewährt, es ist nicht zu kurz für eine Storyline und nicht zu lang für die Geduld der Leser. Ich habe mich also immer auf 12 Bände konzentriert und daran orientiert das Konzept verfasst.
: Ich empfand es als schön. Olaf Brill kannte ich bis dahin noch gar nicht persönlich. Leider hatten wir keine Zeit, uns für ein Bier an einen Tisch zu setzen und drauf anzustoßen. Irgendwie war immer einer auf der Bühne (meistens ich), beim Kaffeeklatsch, beim Signieren ... aber ich bin sicher, die Co-Autoren haben das unter sich in jedem Fall beim einen oder anderen Biergartenplausch getan!
: Es gab nicht sehr viele Rückmeldungen, was ich erstaunlich finde bei einem Forum dieser Größe. Auch „nur mal Neugierige“ meldeten sich nicht zu Wort, die gern mehr wissen wollten. Wir haben neben den Hefteinfos und Spoilern auch Threads zu Artikeln, Interviews etc. gehabt, das Autorenteam hätte auch jederzeit Fragen beantwortet, aber es gab insgesamt so gut wie keine Postings. Für den Con hatte ich einen Thread eröffnet, um live zu berichten, aber da keinerlei Resonanz kam, habe ich das gelassen und nur aus dem Hotelzimmer zwei, drei Sätze hineingesetzt, als Alleinunterhalter sozusagen. Diejenigen, die es interessiert hätte, waren sowieso auf dem Con – das war schön, Foristen zu treffen. In unserer Facebook-OLYMP-Gruppe war da schon mehr los, es wurden Rezensionen und Meinungen gepostet, auch Grüße aus dem Urlaub, „Lese-Experimente“ gestartet, Diskussionen (ja, auch kritische) und vieles mehr. Auch von der Gruppe waren einige gekommen und wie der eine oder andere Forist teilweise zum ersten Mal auf einem GarchingCon – oder überhaupt Con. Von der überwiegend positiven Resonanz in Garching von so vielen Seiten war ich überwältigt.
: Nun, ich denke, ein Fortsetzen ist nicht möglich – und halte ich auch nicht für sinnvoll. Es gibt höchstens eine Miniserie jährlich, da braucht es immer neue Themen und Chefautoren, schließlich gibt es noch soooo viele Ideen, die man umsetzen könnte! Was bleibt: Ich freue mich, dass ich die Miniserie steuern durfte. Von der Elfenzeit her bin ich das Exposéschreiben und die Zusammenarbeit mit Autoren und Redaktion gewöhnt, insofern war das für mich keine neue Erfahrung, sondern eine angenehme und fruchtbare Wiederholung. Ja, einen Charakter würde ich schon gern wiedersehen, aber ich weiß nicht, ob das möglich ist und irgendwann passt. Träumen darf man ja.
Was ich mitnehme? Ich bin stolz wie Bolle!!!!
: Prost! Darauf trinke ich erst mal einen schönen Roten (weil es heute echt kalt ist, ansonsten Rosé). Oder doch venusischen Feuerwhisky?