Gespenster und die Wissenschaft - Imaginäre Freunde und Monster unter dem Bett
Imaginäre Freunde und Monster unter dem Bett
2016 immerhin gelang es mir, einen Auszug zu einem Vortrag zusammenzufassen, den ich 2016 und 2018 gehalten habe. Manfred Roth war so freundlich gewesen, ihn in gedruckter Form verfügbar zu machen, doch handelte es sich dabei lediglich um das Skript zum Vortrag, aber keinen Aufsatz im eigentlichen Sinne. Das hole ich nach freundlichem Zureden Horst von Allwördens an dieser Stelle nach.
Imaginäre Freunde und Monster unter dem Bett
Die Pareidolie läßt uns schon mal Gesichter in Autos erkennen, aber es gibt auch Leute, die ihren PKW Namen geben. Die Fernseher schlagen, wenn sie nicht funktionieren, oder mit einem Poster knutschen (oder mit Puppen zum Aufblasen). Der Mensch hat keine Probleme damit, Gegenstände zu behandeln, als hätten sie eine Seele.
Etwas Ähnliches passiert auch, wenn Kinder spielen. In der Regel wissen sie allerdings, daß sie nur „so tun als ob“. Das gilt auch für unsichtbare Leute, die Matchbox- Autos fahren, oder UFO‘s, die einen auf freiem Feld angreifen, daß man sich auf den Boden werfen muß.
Manchmal gibt es aber auch die sogenannten imaginären Freunde, insbesondere in der so-genannten „mystischen Phase“ bis zum siebten Lebensjahr, wo die Grenze zwischen Realität und Einbildung durchlässig ist. Imaginäre Freunde haben meist das selbe Geschlecht wie das Kind, können aber auch Tiere, Märchenfiguren oder sogar belebte Gegenstände sein. Die Neigung zu solchen Phantasiegefährten steigt, wenn man Belastungen ausgesetzt ist, die mit einem Kameraden besser zu ertragen sind.
Es gibt das Beispiel einer „Sarah“, die ab dem vierzehnten Lebensjahr immer wieder einen fremden Jungen zu sehen glaubte – mal für Sekundenbruchteile, mal als Reflexion – bis er ihr regelrecht vertraut war. Manchmal spürte sie auch seine Berührung. Mit Achtzehn dann lernte sie einen Kerl kennen, auf den die Beschreibung des „Traumprinzen“ genau paßte – Doch statt sich als solcher erkennen zu geben, erschreckte ihn, was sie erzählte, und er suchte schleunigst das Weite.
Geisterhafte Begleiter treten im Alter wieder etwas gehäufter auf, wenn ein geliebter Le-benspartner gestorben ist. Hier geht es nicht um Beistand, sondern um den Verlust einer Per-son, die lange Teil des eigenen Lebens gewesen ist (und ohne die man sich nicht als „voll-ständig“ empfindet). Da die Begegnung meist erschreckt, dürfte Sehnsucht aber nicht an ers-ter Stelle der zugrunde liegenden Emotionen stehen. Im alten Athen gab es sogar ein Verbot allzu großer Trauer, um niemanden aus dem Jenseits zurück zu locken.
Das Gegenstück zu den „imaginären Freunden“ sind die berüchtigten „Monster unter dem Bett“. Ihr Erscheinungsbild ist ähnlich mannigfaltig (Ja, es kann auch ein Teddybär sein!). Sie lauern gerne im Schatten oder in der Dunkelheit, etwa im halb geöffneten Schrank. Nicht selten ist ihr Auftreten verknüpft mit gruseligen Geräuschen unbekannten Ursprungs und/ oder dem Spüren, daß jemand Unheimliches präsent ist. Hier verbindet sich das Gefühl einer Bedrohung, das schon eine Folge der Finsternis sein kann, mit unvollständig wahrgenomme-nen Silhouetten, denen mittels Pareidolie eine Gestalt gegeben wird.
Auch sie lassen sich vor allem dann blicken, wenn das Kleine unter emotionalem Streß steht, und Zuwendung kann sie vertreiben (und auch Lampenlicht). Ohnehin verschwinden die Phantome in der Regel mit der Pubertät. In der Regel!
Kommentare
Ein weiteres Beispiel dafür, dass die hier so häufig diskreditierte Beachtung der Rechtschreibung schon ihre Bedeutung hat, wenn man Missverständnisse vermeiden will.
Also Schwamm drüber und den erhobenen Zeigefinger der Belehrung wieder einziehen ... Danke.
Einfach noch einmal genau lesen - dann verschwindet dieses Trugbild.
(Es ist bemerkenswert, welche Reaktionen der Hinweis auf Rechtschreibfehler immer wieder auslöst.)
Entweder wortlos hinnehmen oder ein kurzes „Dankeschön fürs Aufpassen“ (nicht: Belehren), und gut wäre es gewesen.
Aber beim Thema Rechtschreibung gewinnen seltsamerweise immer wieder ganz andere Reflexe die Oberhand. Warum in diesem Bereich Fehlerbehebung bzw. –vermeidung einen schlechten Ruf hat, ist völlig unverständlich.
(Über das, was in meine Anmerkungen hineininterpretiert wird, kann ich nur schmunzeln.)
"Größtenteils überflüssige Kommentare."
Stimme ich mal voll zu. Und angefangen hat das mit eben Post #2 von R. Windeler.
Ich finde mal ehrlich, das man so etwas locker privat regeln kann, denn es gibt hier durchaus die Möglichkeit eine Privatnachricht zu senden. Ein Hinweis hierauf in Form von "Friedhelm, du hast Post" hätte als Kommentar völlig ausgereicht und hätte auch von etwas Respekt auch gegenüber dem Autor des hier veröffentlichten Artikels gezeugt.
Diese "Herr Lehrer, ich habe wieder was gefunden" Spielchen im offenen Kommentarbereich finde ich langsam wirklich zum kotzen.
Das sind – aus meiner Sicht – die einzigen angemessenen Reaktionen. Das hat nichts mit Arroganz oder einem „Meistertitel“ (was soll das, dass du einen solchen Begriff in die Diskussion wirfst?) zu tun, sondern entspricht meinem Verständnis von vernünftigem Umgang miteinander.
Aber wie gesagt: Nachzulesen sind hier hauptsächlich reflexhafte, aber unreflektierte Reaktionen.
Außerdem: In meinem ersten Beitrag habe ich noch nicht einmal korrigiert (gerade weil ich diese Reaktionen vermeiden wollte), sondern eine – zugegebenermaßen rhetorische – Frage gestellt, verbunden mit einer allgemeinen Feststellung, ohne jegliche persönliche Kritik, ohne irgendeinen Angriff auf irgendjemanden, ohne irgendwelche Unterstellungen. Die kamen dann natürlich prompt in den Kommentaren.