Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Kurt Luifs HEXENGLAUBEN (Teil 2)

Kurt Luif's HexenglaubeWie bereits angekündigt, setzen wir heute die Serie

HEXENGLAUBEN
(Teil 2)

mit der nächsten Folge fort.

In einer alten Schrift heißt es: "Zehn Kab (Maß) Zauberei kam herunter auf diese Welt, neun nahm sich Ägypten und eins die ganze übrige Welt!"

 

Es wird in dieser Schrift weiter behauptet, daß Zauberei bei allen Völkern angetroffen wird, ihr Vaterland sei jedoch Ägypten. Tatsächlich sind eine Reihe von Papyri gefunden worden, die sich ausführlich mit magischen Ritualen und Zaubersprüchen befaßten. Doch im alten Ägypten gab es keinen eigentlichen Hexenglauben.

Ganz anders lag die Situation bei den Juden. Wir zitieren aus dem Werk ‚Das altjüdische Zauberwesen‘ von Ludwig Blau (Nachdruck 1974, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz):
"Wie zu allen Zeiten und bei allen Völkern, war auch bei den Juden das Zaubern vorzüglich das Geschäft der Frauen. (Tatsächlich wurde die böse Zauberei in Chaldäa und in anderen Ländern des Altertums, hauptsächlich von Frauen betrieben, weshalb auch eine lange Reihe von assyrischen Beschwörungen gegen das Unwesen dieser Zauberinnen und Hexen gerichtet war.). Die Baraitha Sanhedrin sagt: Es werde bei der Verhängung der Todesstrafe deshalb die Zauberin und nicht der Zauber genannt, weil die meisten Frauen der Zauberei ergeben sind. Simeon ben Schetach hat in Askalon an einem Tag 80 Zauberinnen aufhängen lassen. Da man nach jüdischem Gesetz an einem Tag nicht einmal zwei Todesstrafen aussprechen, viel weniger vollziehen darf, wird dieses Verfahren mit den außerordentlichen Zuständen motiviert, was für die Verbreitung des Zauberwesens spricht."
Die allen Juden kannten den bösen Blick, Liebeszauber und das Nestelknüpfen (um Geburten zu verhindern). Es gab Knochenbeschwörer (die Hexe von Endor), die Tote erwecken konnten. Zahlreiche Zauberer rühmten sich der Fähigkeit Dämonen bannen zu können.
 
Moses bedrohte Zauberei, Wahrsagerei und Zeichendeuterei mit dem Tod. „Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen“, sagte Moses. „Wenn ein Mann oder Weib Wahrsager und Zeichendeuter sein wird, die sollen des Todes sterben, man soll sie steinigen, ihr Blut sei auf ihnen.“
 
Mehr zum Thema findet Ihr in der  nächsten Nummer, wo wir uns mit dem Hexenglauben im alten Griechenland beschäftigen werden.

Copyright by © Kurt Luif 1975 + 2010

 

Kommentare  

#1 Larandil 2010-08-11 14:21
Bei den Hebräern kam damals erschwerend hinzu, dass immer wieder in ihrer Geschichte Propheten erschienen, um im Auftrag des Herrn zu sprechen. Die galt es dann von den "ganz normalen Besessenen" zu unterscheiden ...

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles