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Vom Ex-Planeten zum Exoplaneten (Teil 11)

1Vom Ex-Planeten zum Exoplaneten
(Teil 11)

Es sind schon viele Überlegungen angestellt worden, ob wohl jenseits der Erde noch Leben möglich sei. Natürlich stand das Sonnensystem selbst dabei besonders im Fokus, sind die einzelnen Objekte hier doch relativ gut beobachtbar, und im Notfall auch mit der uns jetzt schon zur Verfügung stehenden Technik zu erreichen. Gut, von Personenflügen zum Neptun sollten wir vorerst noch die Finger lassen.


In einer Entfernung von 22,1 Lichtjahren im Sternbild Skorpion findet sich das Mehrfachsternsystem Gliese 667, das sich aus drei Gestirnen zusammensetzt. Interessant sind für uns jedoch nicht die beiden (K-) Hauptreihensterne Gliese 667 A und B, die kleiner als die Sonne sind und orangefarben leuchten. Unser Augenmerk soll dem Roten Zwerg Gliese 667 C gelten, der die beiden in einem Abstand von wenigstens 230 AE umkreist. In seinem Orbit nämlich konnten fünf, vielleicht sogar sieben Exoplaneten nachgewiesen werden. Gleich drei davon, Gliese 667 Cc , Gliese 667 Cf und Gliese 667 Ce , befinden sich innerhalb der habitablen Zone. Das allerdings heißt bei einem Roten Zwerg eben, daß sie über keinerlei Eigenrotation mehr verfügen. Bei Gliese 667 Cc dauert das Jahr 28, bei Cf 39 und bei Ce 62 Tage.

Die anderen beiden Sterne des Mehrfachsystems sind den Trabanten immerhin nahe genug, dass sie auf der Nachtseite in etwa so hell wie unser Vollmond wären.

Dass relativ viele Planetensysteme im Orbit Roter Zwerge gefunden werden, liegt vermutlich auch an ihrer relativen Lichtschwäche, so dass dunkle, vor ihnen vorüberziehende Objekte leichter ausgemacht werden können (Es gibt aber auch noch andere Methoden, Begleiter auszumachen, etwa durch periodisch stattfindende Rot- und Blau- Verschiebungen im Lichtspektrum, die darauf schließen lassen, dass die Anziehungskraft eines Begleiters die Position des Sterns beeinflusst).

Ein weiteres Beispiel ist GJ 1214 = Gliese 1214, der sich in einer Entfernung von 42,2 +/- 3,0 Lichtjahren im Sternbild Schlangenträger befindet. Bei einer Größe von 15% der Sonnenmasse liegt seine Oberflächentemperatur bei durchschnittlich 3030 +/- 130 K.

Er wird umkreist von einer sogenannten „Supererde“, und zwar im Abstand von 0,014 AE (Der Abstand der Erde von der Sonne beträgt bekanntlich 1 AE). Auf Gliese 1214b, so ihr Name, konnten japanische Astronomen am Subaru- Observatorium auf Hawaii nachweisen, daß sie nicht nur über eine Atmosphäre verfügt, sondern darin auch Wasserdampf enthalten ist. Das Vorhandensein flüssigen Wassers ist natürlich eine Grundvoraussetzung dafür, daß Leben, wie wir es kennen, entstehen kann.

„Supererde“ ist zunächst einfach nur eine Größenbezeichnung, die nichts über die Zusammensetzung oder gar Lebensfreundlichkeit eines Planeten aussagt. An den Verhältnissen in unserem Sonnensystem orientiert, ist eine „Supererde“ größer als die Erde (als umfangreichster hiesiger Felsplanet) und kleiner als Uranus oder Neptun (als kleinste lokale Gasriesen). Freilich wird der Titel bevorzugt für terrestrische oder terrestrisch anmutende Himmelskörper verwendet, während gesicherte Gasplaneten unterschiedlicher Volumina eben „Gasplaneten“ genannt, oder nominell mit dem Jupiter in Verbindung gebracht werden.

Ansonsten soll es das aber erst einmal gewesen sein mit den Roten Zwergen! Die Himmelskörper außerhalb des Radius‘ von 15 Lichtjahren, auf die ich jetzt noch eingehen werde, haben (mit einer Ausnahme) die Gemeinsamkeit, daß sie unserer Sonne in mancherlei Hinsicht ähnlich sind (Größe, Leuchtkraft, Spektralklasse etc.).

Bei Keid, auch 40 Eridani oder Omicron 2 Eridani genannt, handelt es sich um ein Dreifachsystem, das sich in knapp 16,5 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Eridanus befindet. –Dazu gehören ein Weißer (40 Eridani B) und ein Roter Zwerg (40 Eridani C), die im Abstand von 35 AE einen sonnenähnlichen Gelben Zwerg umkreisen (40 Eridani A). Er besitzt ungefähr 85% der Masse und ⅓ der Leuchtkraft unseres Zentralgestirns; sein Licht ist orangefarben. Planeten sind aus seinem Umfeld nicht bekannt, auch wenn ein stabiler Orbit in einer habitablen Zone denkbar wäre. Gene Roddenberry selbst jedoch hat (wie mancher seiner Autoren) Keid als Heimatstern des Planeten Vulkan gesehen
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