Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Go West! - 21. Juni 2017

Go WestWieder in den ›Wilden Westen‹
21. Juni 2017

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

Folgt mir ...

Dodge CityDodge City
Die letzte Nacht verbrachten wir in einem Motel auf dem alten Rastplatz des Santa Fe Trails. Dann fuhren wir auf US Highway 50 ostwärts. US 50 entspricht dem Santa Fe Trail, auf dem ab 1821 die hochbeladenen, von Maultieren gezogenen Frachtwaren von Kansas herunterrollten. Wir fuhren die entgegengesetzte Richtung und erreichten gegen Mittag Kansas.

Unser Ziel hier war Dodge City, die als „Queen of Cowtowns“ – die Königin der Rinderstädte – in die Geschichte der USA eingegangen ist.

Als wir in die Stadt einrollten, verwandelte sich der Highway in den „Wyatt Earp Boulevard“ und ließ damit bereits eine „Western-Stimmung“ aufkommen, die bei Erreichen der „Front Street“ noch verstärkt wurde.

1872 von einer Gruppe von Geschäftsleuten gegründet, war Dodge City im 19. Jh. eine zentrale Eisenbahnstation der „Atchison, Topeka & Santa Fe Railroad“ in den Ebenen von Kansas gewesen. Hier hatten die Bisonjäger, die die großen Herden auf den Plains abgeschlachtet hatten, ihre Verladestation für Büffelhäute gehabt. Bis 1878 wurden wohl um die 1,5 Millionen (!) Bisonhäute von Dodge City aus verschickt. Dann war die südliche Herde dieser gewaltigen Tiere so gut wie ausgerottet.

Danach kamen die Cowboys aus Texas. Bis etwa 1886 trieben sie um die 5 Millionen Longhornrinder über den sogennanten „Western Trail“ von Zentral-Texas durch die Staubschüsseln Oklahomas in die Ebenen von Kansas.

Sie bescherten der Stadt einen weiteren unglaublichen wirtschaftlichen Boom, aber auch eine Zeit der wilden Schießereien, Kämpfe und moralischer Tiefpunkte.

Charakteristisch war die „Front Street“, die sich direkt an der Bahnlinie und den Verladegattern befand. Hier lag eine Kette von Saloons, Badehäusern, Tanz- und Spielhallen. Hier bewegten sich berühmt-berüchtigte Legenden auf den hölzernen Stepwalks, Wyatt Earp, Luke Short, Doc Holiday, Bat Masterson, Bill Tilghman – die Aufzählung dieser Namen, die alle Spuren in der wildromantischen Pionierzeit hinterlassen haben, könnte noch seitenlang weitergehen.

Die Front Street – komplett aus Holz gebaut – brannte in den 1880er Jahren nieder. Sie wurde etwas versetzt wieder aufgebaut und stellt heute eine Touristenattraktion dar, die an die wilde Zeit von Dodge City erinnert – zeitweilig als “wildeste Kleinstadt Amerikas“ bezeichnet.

Ein mörderischer Blizzard auf den südwestlichen Plains im Jahr 1886 beendete die Rindertrails. Auch Beschlüsse des Kansas-Parlaments über die Bekämpfung von Viehseuchen und die Stärkung von Heimstätterrechten, wie der Errichtung von Stacheldrahtzäunen, hatten den Bewegungsspielraum der texanischen Rinderzüchter bereits eingeschränkt. Hinzu kamen noch Gesetze, die den Verkauf von Alkohol, das Glücksspiel und die Prostitution einschränkten. Damit wurde dem Vergnügungsviertel von Dodge City endgültig der Garaus gemacht.

Es gibt noch immer Viehauktionen in Dodge, aber sie sind allenfalls ein Schatten dessen, was es im 19. Jh. gab. Inzwischen beherrschen die Weizenfarmer und Sonnenblumenzüchter die Ebenen von Kansas und die Landwirtschaft in diesem Teil des Landes.

Die Fotos: Die Front Street, eine Lokomotive der Eisenbahn, das Straßenschild der Hauptstraßé und Karen und mich for dem Long Branch Saloon. (Bild 333-337)

Die Polizeibeamten von Dodge City waren hartgesottene Burschen – das war auch nötig. Die texanischen Cowboys waren ungebärdige junge Männer. Am späten Nachmittag wurden wir Zeuge einer Schießerei in der Front Street. (Bild 338-342)

Am Abend besuchten wir eine historische Saloon Show im Long Branch Saloon - einem der berühmtesten Etablissements im amerikanischen Westen. Gegründet von Chalk Beeson, der nicht nur das "Cowboy Orchester" in Dodge City etablierte, sondern in den 1890er Jahren als Sheriff amtierte. Beeson wurde in der Show von "Miss Kitty" und Can-Can-Tänzerinnen unterstützt. (Bild 343-345)

Nach der Show bummelten wir noch durch die Stadt und bewunderten die gewaltige Statue von "El Capitan", einem berühmten Longhorn-Bullen, der heute zum Symbol für die Geschichte von Dodge City geworden ist. (Bild 346-347)

 


Zur EinleitungDie erste GruppeDie zweite Gruppe

 

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.