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Go West! - 26. Mai 2022

Go WestDie Ranch der Schwalben
26. Mai 2022

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Die RanchoRancho de las Golondrinas
Mit dem gestrigen Tag hat faktisch die zweite Tour angefangen. Heute haben wir Albuquerque verlassen und sind in Richtung Santa Fe gefahren. Aber bevor wir die jahrhundertealte Hauptstadt New Mexicos betreten haben, hielten wir an der letzten spanischen Hazienda auf amerikanischem Boden an, der RANCHO DE LAS GOLONDRINAS, der „Ranch der Schwalben“. Dieses Anwesen, dass sich seit 300 Jahren im Besitz derselben Familie befindet, ist heute ein lebendes Museum. Hier werden alte Schaf- und Rinderrassen gehalten, die die Spanier einst in die Neue Welt brachten. Hier werden alte Getreidesorten angebaut.

Mein Freund Michael King, einst Direktor der Rancho, heute pensioniert, aber einer der größten Experten für die spanisch-mexikanische Kultur und Geschichte dieser Region, hatte uns angemeldet, weil offene Führungen erst ab 1. Juni möglich sind. Wir wurden vom neuen Direktor, Dan Goodman, und seiner Assistentin, Susan, herzlich empfangen. Ich durfte auf dem Angestelltenparkplatz anhalten, und die wichtigsten Gebäude wurden nur für uns geöffnet. Die Rancho mit ihren alten Bauwerken und ihrer großen Geschichte war mehrfach Schauplatz von Dreharbeiten für große Filme So wurde hier beispielsweise der international erfolgreiche Film “Zwei Banditen” mit Robert Redford und Paul Newman gedreht.

Michael King stieß gegen Mittag zu uns, um die Gruppe mit dem Hintergrund der Rancho vertraut zu machen. Hier entlang führte der „Camino Real“, der spanische Königsweg, bis nach Mexico-City. Die spanischen Gouverneure waren hier zu Gast. Zu Zeiten von Ochsenkarren und Pferdegespannen war der Rancho genau eine Tagesreise von Santa Fe entfernt. (Bild 203-218)

Für uns war es eine Autofahrt von nur 20 Minuten, um die Plaza von Santa Fe zu erreichen. Hier steht der spanische Gouverneurspalast, das älteste Regierungsgebäude der USA, das die Spanier vor gut 400 Jahren errichteten. Auf dessen Veranda sitzen noch immer täglich Kunsthandwerker der umliegenden Pueblos und bieten ihre Produkte an, wie ihre Vorfahren vor Hunderten von Jahren.

Hier endete ab 1822 der „Santa Fe Trail“, der im vorigen Jahr sein 200jähriges Jubiläum begehen konnte. Die amerikanischen Händler wurden wie Götter empfangen. Sie verkauften ihre begehrten Waren direkt von den Wagen herunter. Auf dieser Plaza muss es damals ein Gedränge wie in Kaufhäusern heutiger Zeit gegeben haben. Über diesen Platz gingen Männer wie Kit Carson, William und Charles Bent, John Fremont, General Kearny und andere Prominente jener Tage. (Bild 219 - 220)

Die Nacht verbringen wir in einem imposanten, geradezu gigantischen Kasino-Hotel der Pueblo-Indianer in Espanola, etwa 30 Meilen nördlich von Santa Fe. Eigentümer sind die Santa-Clara-Pueblo-Indianer. Auch das ist natürlich ein unglaublicher kultureller Bruch, über den ein europäischer “Indigenen-Freund” nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann. Indianer als Betreiber von Spielkasinos... Indianer als Investoren in Wirtschaftsunternehmen... Wie schrecklich. Aber Indianer sind Menschen unserer Zeit, die Geld verdienen müssen. Sie können nicht nur meditierend am Lagerfeuer sitzen und über das Elend der Welt nachdenken. Sie müssen sich behaupten, um ihr Leben zu bestreiten; und das können sie ziemlich gut. Die Kasino-Unternehmen im Indianerland bringen den Stämmen Umsätze von mehr als 9 Milliarden Dollar im Jahr. Dass es den einzelnen Indianern auf verschiedenen Reservationen nicht gut geht, hat interne Gründe, in die sich Außenstehende nicht einmischen sollten. Die Reservationen verwalten sich selbst und entscheiden selbst über ihre Einnahmen und Ausgaben. Daher werde ich diese Problematik an dieser Stelle NICHT diskutieren. Besucher kommen nicht, um den Indianern zu erklären, wie die Welt zu funktionieren hat. Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Fehler werden überall gemacht, und jeder sollte vor seiner eigenen Haustüre kehren. Die Indianer wissen, was sie wollen. (Bild 221 - 223)

 


In Denver

Go WestDie erste Gruppe


Die zweite Gruppe

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