Das historische Kalenderblatt - 31. Juli 2001 - Poul Anderson stirbt
31. Juli 2001
Poul Anderson stirbt
Poul Anderson stirbt
Er veröffentlichte seine erste SF-Geschichte 1947 "Tomorrows Children". Thematisch gehören seine Arbeiten überwiegend in die Bereiche Science Fiction und Fantasy, wobei er es aber vermied, beide Bereiche miteinander zu vermischen. Er schrieb aber auch Krimis, historische Romane, Jugend- und Sachbücher.
Am 31.Juli 2001 erlag er einer Krebserkrankung und starb in Kalifornien.
Neben einer Fülle von Storysammlungen und Einzelromanen verfasste Anderson auch einige Reihen. Die bekanntesten handeln von "Nicholas van Rijn" und "Dominic Flandry". Daneben gibt es aber auch noch "Tomorrows Children", "Psychotechnic League", "Hoka", "Die Chroniken der Zeitpolizei", "History of Rustum", "Sternenzyklus", "King of Ys," "Holger Danske" usw..
Die Nicholas van Rijn und Dominic Flandry Zyklen wurden von ihm als Bestandteile einer zukünftigen über tausende von Jahren gehende Menschheitsgeschichte angelegt.
Am 31.Juli 2001 erlag er einer Krebserkrankung und starb in Kalifornien.
Neben einer Fülle von Storysammlungen und Einzelromanen verfasste Anderson auch einige Reihen. Die bekanntesten handeln von "Nicholas van Rijn" und "Dominic Flandry". Daneben gibt es aber auch noch "Tomorrows Children", "Psychotechnic League", "Hoka", "Die Chroniken der Zeitpolizei", "History of Rustum", "Sternenzyklus", "King of Ys," "Holger Danske" usw..
Die Nicholas van Rijn und Dominic Flandry Zyklen wurden von ihm als Bestandteile einer zukünftigen über tausende von Jahren gehende Menschheitsgeschichte angelegt.
Anderson war einer der bekannstesten und einflußreichsten Autoren in der amerikanischen SF. Zu seinem Freundeskreis zählten zum Beispiel Clifford R. Simak und Gordon R. Dickson, Greg Bear war sein Schwiegersohn. 1972/73 war er Präsident der "Association of Science Fiction and Fantasy Writers of America". Er konnte eine Vielzahl von Preisen einheimsen. So den John W. Camphell Memorial Award (2000), den Hugo Award (7x), den Nebula Award (3x), den Promethus Award (3x) und einmal den Gandalf Award. In den sechziger Jahren verprellte er einige seiner Leser durch erzkonservative Statements. Sein Gesamtwerk umfasst einige hervorragende Arbeiten, ist in seiner Breite aber eher durchschnittlich angelegt.
Den Hugo erhielten:
Den Hugo erhielten:
Eine seiner ersten Arbeiten, die Aufsehen erregten, war "The Brain Wave" 1954. Dort wird geschildert wie sich die Intelligenz von Mensch und Tier dramatisch steigert nachdem die Erde aus einem kosmischen Feld ausgetreten ist, das bislang die Entwicklung beeinträchtigt hat.
In Deutschland war Anderson einer der wichtigsten Anlgo-amerikanischen Schriftsteller, der schon in den fünfziger Jahren gelesen wurde. Die erste (und einzige) Jahresgabe des Science Ficton Clubs Deutschland (SFCD) bestand z.B. 1956 aus einem gebundenen Roman von Anderson. Dabei handelte es sich um "No World of their Own". Eine Gruppe Raumfahrer, die 5000 Lichtjahre zurückgelegt und fremde Sonnensysteme erkundet hat, kehrt zurück zur Erde. Dort stellt man fest, dass inzwischen aufgrund der Zeitdilatation 5000 Jahre vergangen sind. In der Heimat hat sich ein merkwürdiges neues Herrschaftssystem etabliert usw...
Bei den Diskussionen um gute und wirkliche Science Fiction, die es in den fünfziger Jahren im SFCD gab, konnten Andersons Werke auch die Kritiker überzeugen. Während z.B. ein Wolfgang Jeschke die Arbeiten der deutschen Autoren Rohr, Scheer und anderer als als SF getarnten "Wildwest im Weltaum" betrachtete, lobte er Anderson wegen seiner gelungen Ergänzung von Science Fiction und Space Opera. In der Tat schrieb Anderson damals Science Fiction im wahrsten Sinne des Wortes. So entwickelte er beispielsweise Modelle für ausserirdische Planeten auf denen Menschen leben konnten, die aber doch gänzlich andere Umweltbedingungen hinsichtlich Atmosphäre und Schwerkraft aufwiesen.
Welch großen Einfluß Anderson auf die deutsche SF bzw. auf die deutschen Verlage gehabt hat, mag die unten aufgeführte Aufstellung für die Zeit bis Anfang der 80er Jahre geben. Schon die großen Heftreihen Utopia und Terra, aber später auch alle großen Taschenbuchreihen, also Terra, Bastei, Ullstein, Heyne und Goldmann, haben etliche Romane von Anderson in ihr Programm aufgenommen.
Wurde Andersons Werk im deutschen Fandom der 50er Jahre noch begeistert aufgenommen, so änderte sich dies in den 60er und 70er Jahren. Gerade die "jungen Wilden" konnten mit Figuren wie dem Freihändler Nicholas van Rijn und den dort vertretenen konservativen Ansichten nichts anfangen. Diese Generation verehrte andere Autoren wie z.B. Robert Silverberg oder Philipp K. Dick. Die damals vorgenomme Einstufung von Anderson als erzkonservativ hält jedoch einer genauen Betrachtung so nicht stand. Anderson hat sich immer bemüht politische, historische und philosphische Theorien in seine Romane mit aufzunehmen. Er malte eine mögliche sowjetische Weltherrschaft in den düstersten Farben, aber gleichzeitig beschrieb er auch das Szenario einer amerikanischen Vorherrschaft in kritischen Tönen. Mehrmals griff er auch den israelisch-palästinensischen Konflikt in seinen Romanen auf, in dem Sinne, dass er den USA eine Doppelmoral in Bezug auf die dortigen Menschenrechtsverletzungen vorwarf. Im Laufe der Zeit wandelten sich auch etliche seiner Ansichten. Stand er beispielsweise der UN zuerst sehr positv gegenüber, so spielte sie in seinen späteren Werken keine Rolle mehr.
Seit den siebziger Jahren taucht in seinen Romanen auch immer öfter ein Bezug zu den skandinavischen Wurzeln seiner Familie auf. Beispiele sind die Hrolf Krakis Saga, die Holger Danske-Reihe und die Saga vom Ende der Wikinger.
Überhaupt wandte sich Anderson in dieser Zeit auch stärker der Fantasy zu. Schon seit den 60er Jahren war er Mitglied in der "Swordsmen and Sorcerer's Guild of America" (SAGA), der z.B. auch Lin Carter, John Jakes, Michael Moorcook und Fritz Leiber angehörten. 1978 erhielt er den dort verliehenen "Gandalf Award". Qualifiziert hatte er sich durch Romane wie "The broken Sword" (1954) und "Three Hearts and Three Lions" (1961).
Überhaupt wandte sich Anderson in dieser Zeit auch stärker der Fantasy zu. Schon seit den 60er Jahren war er Mitglied in der "Swordsmen and Sorcerer's Guild of America" (SAGA), der z.B. auch Lin Carter, John Jakes, Michael Moorcook und Fritz Leiber angehörten. 1978 erhielt er den dort verliehenen "Gandalf Award". Qualifiziert hatte er sich durch Romane wie "The broken Sword" (1954) und "Three Hearts and Three Lions" (1961).
Poul Anderson ist gewissermaßen der Prototyp des amerikanischen SF-Schriftstellers. Von 50er Jahren bis zu seinem Tod war einer der wichtigen, mal mehr, mal weniger angesagten Autoren.
Er bewies dabei eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit und war auch einer der wichtigen Leute in der US-Szene.
Er bewies dabei eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit und war auch einer der wichtigen Leute in der US-Szene.
In den letzten Jahren erschienen fast alle Flandry Romane erneut bei Bastei.
Kommentare
Ganz ehrlich, wenn ein Artikel schon so titelt wie dieser, erwarte ich im Fließtext doch spätestens mal die Erwähnung, wann Anderson geboren wurde bzw. wie alt er war, als er starb.
Das reiche ich hiermit nach: geb. 25. November 1926 in Bristol, Pennsylvania.
Nicht um der Besserwisserei Willen, sondern weil ich denke, es interessiert auch andere, und es soll auch nicht die an sich lobenswerte Leistung schmälern, die in dem Artikel sonst so steckt.
Störte mich halt, sorry.