Perry Rhodan Action 5 - Lazarus Tod
Lazarus Tod
Perry Rhodan
Action: Der
Demetria-Zyklus 5
von Marc A. Herren
erschienen: 30. Mai
2008 (Deutschland)
65 Seiten, 1.85
VPM
Christian Montillon hat es
auf der LKS von Band vier ja schon angekündigt: Heft Nummer fünf markiere den
Beginn eines neuen Abschnitts von PRA. Zu viel versprochen hat er damit
jedenfalls nicht. Lazarus Tod, der neuste Band der Miniserie,
unterscheidet sich wirklich deutlich von seinen Vorgängern.
Doch zuerst, wie gewohnt,
zum Inhalt des Romans.
In allerletzter Sekunde
gelang es Perry Rhodan, die implodierende Festung der Regenten am Meeresgrund
von Trafalgar durch einen Transmitter zu verlassen. Angeschlagen vom nervenaufreibenden Sturm auf die
unterseeische Bastion und von den Kämpfen im Inneren der Station, findet sich
der terranische Großadministrator unvermittelt an einem fremden Ort wieder.
Bevor er sich jedoch orientieren kann, muss er erneut um sein Leben kämpfen:
Ein Androide der Regenten der Energie taucht unvermittelt vor ihm auf und
verwickelt ihn in ein Ringen um Leben und Tod.
Nur
mit Mühe geht der seelisch und körperlich am Rande seiner Kräfte agierende
Rhodan als Sieger aus diesem ungleichen Duell hervor. Verletzt, erschöpft und
vollkommen ausgelaugt sucht er daraufhin einen Weg aus dem Gebäude, in das ihn
der Transmittersprung gebracht hat und findet sich in einer gewaltigen Wüste
wieder.
Als
die Sicherheitsvorkehrungen der Regenten greifen und die Transmitterstation
zerstört wird, hat Rhodan keine andere Wahl, als sich auf den beschwerlichen
Weg durch die endlose Ödnis zu machen. Es wird ein Marsch, der ihm alles
abverlangt...
Soviel
zum Inhalt. Eigentlich ist das, was ich hier beschrieben habe, nur der Auftakt
zu einer viel komplexeren Story, die weitaus mehr zu bieten hat als einen im
Delirium durch die Wüste rennenden Rhodan, aber da ich niemandem die Spannung
bei der Lektüre verderben möchte, breche ich an dieser Stelle besser ab. Nur so
viel: Es geschieht wirklich noch eine Menge in diesem Roman; wer nach dieser
kurzen Zusammenfassung schon glaubt, den weiteren Verlauf der Story zu kennen,
der darf sich auf so manche überraschende Wendung gefasst machen.
Doch
zurück zum Thema, der Rezi an sich.
Wie
schon erwähnt: Lazarus Tod unterscheidet sich stark von den ersten vier
Bänden der Reihe. Das fängt schon damit an, dass Trafalgar als Handlungsort vom
Planeten Sepzim abgelöst wird, der zwar ebenfalls im Demetria-Sternenhaufen
liegt, sonst allerdings recht wenig mit der terranischen Kolonie gemein hat.
Auch personell ändert sich so einiges. Außer Perry Rhodan und Lok-Aurazin, dem
Obersten der Regenten, spielt keiner der Charaktere, die in den Vorgängerbänden
mit von der Partie waren, eine Rolle (wenn man von einem Mini-Auftritt des
Mausbibers Gucky mal absieht).
Doch
die Unterschiede zu den Heften eins bis vier gehen deutlich tiefer als
lediglich ein veränderter Handlungsort und neue Figuren. So verändert PRA mit
Lazarus Tod den Charakter der Serie ganz enorm. War die Reihe vorher
ganz eindeutig als SF-Action-Serie zu erkennen, so wird man beim Lesen nun
vielmehr an einen klassischen Abenteuerroman oder auch an eine Space Opera à la
Star Wars erinnert.
Ein
interessanter und verblüffender Schritt, den die Macher hier wagen, die Grundstimmung
ihrer Reihe nach gerade einmal vier Bänden so einschneidend zu verändern. Ein
Schritt allerdings, der sich gelohnt hat und voll und ganz zu überzeugen weiß.
Lazarus
Tod ist ein wunderbares, äußerst
unterhaltsames Abenteuer geworden, das vor überraschenden Wendungen und
mitreißenden Momenten nur so strotzt. Die Handlung, die einzig und allein von
Perry Rhodan getragen wird, weiß durchweg zu überzeugen und macht einmal mehr deutlich,
wie viel Mühe sich Autoren und Macher geben, die Serie spannend und
abwechslungsreich zu gestalten.
Äußerst
gelungen ist auch die Mischung aus Actioneinlagen und solchen Szenen, die die
Handlung vorantreiben und daher etwas ruhiger daherkommen. Die einzelnen
Sequenzen gehen fließend ineinander über und stehen in einem ausgeglichenen
Verhältnis, weshalb der Roman sowohl Actionfans als auch Lesern, die es gerne
mal etwas weniger hektisch und dafür stärker charakterbetont mögen, gefallen
dürfte.
Was
Herrens Schreibstil anbelangt: Dieser ist um einige Grade laxer als der seiner
Vorgänger. Da rast schon mal der ein oder andere trockene Kommentar durch
Rhodans Kopf, wenn er gerade in einem mörderischen Zweikampf steckt, und
überhaupt hat man so manchmal das Gefühl, dass der Roman eine Spur heiterer ist
als seine Vorläufer (ich sage nur: Noarto-Mantara Medo-Center!). Dies
mag für den einen oder anderen Leser zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig
sein. Nichtsdestotrotz ist Herrens Stil äußerst eingängig und lässt sich klasse
lesen, weshalb man sich schnell mit diesem auch von der Sprache her etwas
anderen PRA angefreundet hat.
Lazarus
Tod ist der allererste PR-Roman
überhaupt, den Marc A. Herren verfasst hat. Ich kann den Verantwortlichen nur
raten, sich die Mitarbeit des jungen Autors über die Miniserie hinaus zu
sichern; hier wurde ein echtes Talent entdeckt!
Der
fünfte PRA-Band überzeugt von der ersten bis zur letzten Seite. Der Mix
aus Action, Abenteuer und einer Prise Humor macht den Roman zu einem
mitreißenden Lesevergnügen, das SF- und Abenteuerfans gleichermaßen zu unterhalten
versteht. Wer Star Wars oder ähnliche Space Operas mag, die weniger im
Weltall als vielmehr auf exotischen Planeten spielen, der wird an Lazarus
Tod viel Freude haben.