Perry Rhodan Action Bd. 9 - Der Demetria-Zyklus 9: Der Zündermutant
Nach seinem actionreichen
Erstling Lazarus Tod lässt es PR(A)-Neuautor Marc A. Herren in Der
Zündermutant ein wenig ruhiger angehen. Natürlich gibt es auch hier wieder
so manche spannende Kampf- und Actionsequenz zu bestaunen, doch der Fokus des
Hefts liegt diesmal ganz klar auf den Protagonisten und den verschiedenen
Storylines. Der Qualität des Romans tut dies keinen Abbruch; auch Herrens zweite
Arbeit überzeugt auf ganzer Linie.
Was die verschiedenen Storylines anbelangt, so will ich hier nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Sie sind sehr abwechslungsreich und allesamt überzeugend und fesselnd. Besonders gelungen ist der Handlungsbogen um den Arkonidenfürsten Athurn. Mit ihm bringen die Macher von PRA neue Elemente in die Serie, nämlich die der Verschwörungen und politischen Intrigen. Ein kluger Schachzug, heizt das die Spannung innerhalb der Reihe doch noch mal kräftig an und zeigt, dass PRA auch jenseits bloßer Actionsequenzen einiges zu bieten hat.
Gelungen ist Herren die Darstellung seiner Protagonisten. Im Wesentlichen stehen dabei zwei Parteien im Zentrum des Interesses.
Zum einen sind die Lok-Aurazin und seine Gefolgsleute. Schon in den vergangenen Heften wurden die Magadonen ja mit diversen Handlungssträngen bedacht. Diesmal nimmt der Teil der Story, der aus der Sicht der Regenten erzählt wird, einen recht beträchtlichen Raum ein. Das ist gut so, findet Herren hier doch endlich mal den Raum und die Zeit, die feindlichen Außerirdischen näher zu beleuchten und dem Leser verständlicher zu machen. Dass ihre Erlebnisse an Bord der AUTARIA reichlich dramatisch vonstatten gehen, ist dabei ein feiner Bonus.
Die andere Person, die im Mittelpunkt steht, ist, wie sollte es bei einem solchen Romantitel auch anders sein, der doppelköpfige Zündermutant Iwan Iwanowitsch Goratschin. Im Gegensatz zu den anderen bisher in der Serie aufgetauchten Mutanten wird Goratschin nicht einfach in die Handlung eingebaut. Herren geht zusätzlich noch auf eine Episode aus der Vergangenheit des Riesen ein. Ein sehr schönes Element, das viel dazu beiträgt, den zweiköpfigen Mutanten, bei all seiner Abnormität, menschlich erscheinen zu lassen, was für mich als Neuleser auch bitter notwendig war:
Die spärlichen Infos, die ich bislang zu Goratschin hatte, haben mir nicht gerade Lust gemacht, einen Roman mit ihm im Mittelpunkt der Handlung zu lesen. Herrens überzeugende Darstellung hat dann aber für eine äußerst positive Überraschung gesorgt.
Der Zündermutant ist der bislang wohl ruhigste Roman von PRA, zumindest was die Action angeht. Solche Szenen gibt es zwar, wie schon erwähnt, auch, doch sie spielen eher untergeordnete Rollen. Nichtsdestotrotz sind sie wieder einmal vorzüglich in Szene gesetzt und runden den Roman vortrefflich ab.
Auch Marc A, Herrens zweiter PRA-Roman ist eine exzellente Lektüre geworden, die Fans der Mini-Serie mehr als zufrieden stellen dürfte. Wer die amerikanische SF-Serie Babylon 5 (insbesondere die Handlungsbögen um die Centauri) mochte und wem Herrens Stil schon bei Lazarus Tod zugesagt hat, der wird auch an Der Zündermutant seine Freude haben. Das Heft ist ein Volltreffer auf ganzer Linie.
Kommentare
Projekt bisher hervorgebracht hat. Leider trauen sich die Macher von PR nicht mehr so recht an Mutanten heran (schon garnicht an interessante wie Goratschin, oder warum musste dieser "Klon" von ihm sich im PR-Extra wieder selbst entsorgen ) und spielen in der Mutterserie lieber mit übergeortneten Mächten herum, die das lesen nur noch zu einer Qual werden lassen !
Wie Du in einem anderen Kommentar schreibst, hast Du seit Band 1000 immer nur mal einzelne Hefte gelesen. Das halte ich für keine Grundlage für eine sachliche Kritik. Die "Qual" ist ohnehin nur persönlicher Geschmack. PR fährt mit kosmischen Entitäten seit Jahren sehr gut.