Resnick, Mike: Wilson Cole - Die Meuterer
Wilson Cole - Die Meuterer (2008)
Mike Resnick
Verlagsgruppe Lübbe (Bastei Taschenbuch)
´In kürzester Zeit (am ersten Diensttag!) bringt er nicht nur die bislang durch den eintönigen Dienst unmotivierte, meist drogenabhängige Mannschaft auf Vordermann, rettet Rapunzel vor einer bisher unentdeckten Teroni-Invasion, trotzt seinen paragrafenreitenden Vorgesetzten, die als Ultima Ratio auch vor härtesten Maßnahmen der Zerstörung eigener Planeten nicht zurückschrecken und landet folgerichtig wegen "Meuterei" (der ersten in der Raummarine seit 600 Jahren) vor dem Miltärtribunal, wobei der Ausgang des Verfahrens eine höchst unerwartete Wendung nehmen wird....
Das Buch kam an und wurde noch am folgenden Abend und in der Nacht gelesen. Dafür gibt es einen einzigen, aber triftigen Grund: es ist ein Mike Resnick-Roman aus dem BIRTHRIGHT-Universum.
Solche großräumigen Entwürfe einer Zukunft gibt es einige. Asimow hatte seine "Foundation", Heinlein seine "Future History", Havilland Tuf wird von George R.R. Martin in Abenteuer des eigenen Universums geschickt; Alan Dean Foster homanxt sich immer noch durch das "Commonwealth" (zeitgleich bei Bastei gerade erschienen: der zweite "neue" Flinx-Roman) und unser Mann im All, der Perry, erbt und erbt wöchentlich das Universum, wobei die Jahrmillionen der Zeitabläufe nur so vor sich hinpurzeln.
Während sich bei all diesen die Geschichte nach und nach mit jedem neuen Roman entwickelt, machte es Mike Resnick gerade umgekehrt. BIRTHRIGHT: THE BOOK OF MAN kam zuerst, die Geschichte der zukünftigen Menschheit in 26 Einzelkapiteln, beginnend mit dem Jahr 246 "Galaktischer Ära" (gezählt ab Erlangung des Sternenantriebs) und bis hin zum ebenso deprimierend wie großartigem Finale 17.001G.A., wo die letzten 4 (!) Menschen auf einem Planeten ihr eigengewolltes Ende finden. Dieses Buch schlummert als kaum beachtete Perle in der etwas lieblosen deutschen Ausgabe von Knaur SF aus dem Jahr 1985 (Band Nr. 5793 "Das Zeitalter der Sterne") und ist es jederzeit wert, für den Leser
neu entdeckt zu werden; genauso wie Resnick einer der Geheimtips des Genres ist und, wie in einem der Anhänge von "Die Meuterer" erwähnt, inzwischen auch nach der Zahl der errungenen Preise im Bereich SF an Platz 3 angelangt (vor Asimow, Clarke und Heinlein, die ja nicht mehr "kontern" können...).
Die weiteren Anhänge sind im übrigen seine eigene Beschreibung von der Entwicklung des BIRTHRIGHT-Universums (leicht kokettierend, aber nett), eine Zeitleiste zum Einordnen der vielen Beiträge (von den Einzelstories bis hin zu den ebenfalls höchst empfehlenswerten Romanen, etwa "Walpurgis III", ebenfalls bei Knaur SF damals <Nr. 5803> oder "Ivory" <"Elfenbein"; Heyne 5244, der faszinierenden Jagd nach dem Verbleib der zwei Stoßzähne des realen Kilimandscharo-Elefanten von 1898 A.D., des größten seiner Art, deren Schicksal sich im Jahre 6304 G.A: erfüllen wird...> und eine (etwas schwärmerische...) Kurzbiographie von Teddy Roosevelt.
Man fragt sich zwar leicht irritiert, warum dieser noch in knapp 3000 Jahren in der Menschengalaxis so präsent bis populär sein soll, daß man ein Schlachtschiff nach ihm benennt, aber da ja auch die Hauptpersonen der Handlung noch gute amerikanische wie Wilson Cole, Sharon Blacksmith oder zumindest bekannt-terranische Namen wie Makeo Fujijama tragen (natürlich redet man sich auch immer noch mit "Sir" oder "Ma'am" an), ist sich das eben angepaßt. Das mindert den ganzen Spaß ebensowenig wie die mitunter doch "zutiefst menschliche Logik" selbst bei den Außerirdischen, doch versetzt dies WIlson Cole in die Lage, seine Hauptbegabung ins Spiel zu bringen, nämlich Gegnern wie Freunden durch einfaches schnelles Nachdenken über die Situation und Auswirkungen des Handelns immer um zwei bis drei Schritte voraus zu sein und stets alles im Griff zu haben; etwas, was eben pure Science Fiction ist oder zumindest ein Wunschbild dessen, was man bei Poitikern wie Militärs der Gegenwart eigentlich ersehnen würde, zudem amerikanischen....
Es ist natürlich immer noch "Military SF", aber nicht der Art etwa wie bei David Weber ("Honor Harrington" - am Anfang brilliant, aber nach der fünften bis zehnten Folge etwas anödend, sich wiederholend). Im Vordergrund steht nicht die Raumschlacht (ein einziges Beiboot der Teddy R. wird direkt im Gefecht verlorengehen, vom Schicksal der zwei Generraumschiffe und eiens Planeten erfährt man nur in kurzen Nebensätzen), sondern Faktenerkennen, Beurteilung und Handlung eben auf deren Grundlage.
Und am Ende ist Wilson Cole und seine Crew einfach "zu gut fürs Militär"...doch das wird sich spätestens in den weiteren 4 Bänden dieser Serie in der BIRTHRIGHT-Serie (deutsche Übersetzung in etwa halbjährlichen Abständen bei Bastei angekündigt) vielleicht auch wieder ändern....
Es ist ein Buch von Mike Resnick: jederzeit höchst empfehlenswerte Lektüre!!!
Das Buch kam an und wurde noch am folgenden Abend und in der Nacht gelesen. Dafür gibt es einen einzigen, aber triftigen Grund: es ist ein Mike Resnick-Roman aus dem BIRTHRIGHT-Universum.
Solche großräumigen Entwürfe einer Zukunft gibt es einige. Asimow hatte seine "Foundation", Heinlein seine "Future History", Havilland Tuf wird von George R.R. Martin in Abenteuer des eigenen Universums geschickt; Alan Dean Foster homanxt sich immer noch durch das "Commonwealth" (zeitgleich bei Bastei gerade erschienen: der zweite "neue" Flinx-Roman) und unser Mann im All, der Perry, erbt und erbt wöchentlich das Universum, wobei die Jahrmillionen der Zeitabläufe nur so vor sich hinpurzeln.
Während sich bei all diesen die Geschichte nach und nach mit jedem neuen Roman entwickelt, machte es Mike Resnick gerade umgekehrt. BIRTHRIGHT: THE BOOK OF MAN kam zuerst, die Geschichte der zukünftigen Menschheit in 26 Einzelkapiteln, beginnend mit dem Jahr 246 "Galaktischer Ära" (gezählt ab Erlangung des Sternenantriebs) und bis hin zum ebenso deprimierend wie großartigem Finale 17.001G.A., wo die letzten 4 (!) Menschen auf einem Planeten ihr eigengewolltes Ende finden. Dieses Buch schlummert als kaum beachtete Perle in der etwas lieblosen deutschen Ausgabe von Knaur SF aus dem Jahr 1985 (Band Nr. 5793 "Das Zeitalter der Sterne") und ist es jederzeit wert, für den Leser
neu entdeckt zu werden; genauso wie Resnick einer der Geheimtips des Genres ist und, wie in einem der Anhänge von "Die Meuterer" erwähnt, inzwischen auch nach der Zahl der errungenen Preise im Bereich SF an Platz 3 angelangt (vor Asimow, Clarke und Heinlein, die ja nicht mehr "kontern" können...).
Die weiteren Anhänge sind im übrigen seine eigene Beschreibung von der Entwicklung des BIRTHRIGHT-Universums (leicht kokettierend, aber nett), eine Zeitleiste zum Einordnen der vielen Beiträge (von den Einzelstories bis hin zu den ebenfalls höchst empfehlenswerten Romanen, etwa "Walpurgis III", ebenfalls bei Knaur SF damals <Nr. 5803> oder "Ivory" <"Elfenbein"; Heyne 5244, der faszinierenden Jagd nach dem Verbleib der zwei Stoßzähne des realen Kilimandscharo-Elefanten von 1898 A.D., des größten seiner Art, deren Schicksal sich im Jahre 6304 G.A: erfüllen wird...> und eine (etwas schwärmerische...) Kurzbiographie von Teddy Roosevelt.
Man fragt sich zwar leicht irritiert, warum dieser noch in knapp 3000 Jahren in der Menschengalaxis so präsent bis populär sein soll, daß man ein Schlachtschiff nach ihm benennt, aber da ja auch die Hauptpersonen der Handlung noch gute amerikanische wie Wilson Cole, Sharon Blacksmith oder zumindest bekannt-terranische Namen wie Makeo Fujijama tragen (natürlich redet man sich auch immer noch mit "Sir" oder "Ma'am" an), ist sich das eben angepaßt. Das mindert den ganzen Spaß ebensowenig wie die mitunter doch "zutiefst menschliche Logik" selbst bei den Außerirdischen, doch versetzt dies WIlson Cole in die Lage, seine Hauptbegabung ins Spiel zu bringen, nämlich Gegnern wie Freunden durch einfaches schnelles Nachdenken über die Situation und Auswirkungen des Handelns immer um zwei bis drei Schritte voraus zu sein und stets alles im Griff zu haben; etwas, was eben pure Science Fiction ist oder zumindest ein Wunschbild dessen, was man bei Poitikern wie Militärs der Gegenwart eigentlich ersehnen würde, zudem amerikanischen....
Es ist natürlich immer noch "Military SF", aber nicht der Art etwa wie bei David Weber ("Honor Harrington" - am Anfang brilliant, aber nach der fünften bis zehnten Folge etwas anödend, sich wiederholend). Im Vordergrund steht nicht die Raumschlacht (ein einziges Beiboot der Teddy R. wird direkt im Gefecht verlorengehen, vom Schicksal der zwei Generraumschiffe und eiens Planeten erfährt man nur in kurzen Nebensätzen), sondern Faktenerkennen, Beurteilung und Handlung eben auf deren Grundlage.
Und am Ende ist Wilson Cole und seine Crew einfach "zu gut fürs Militär"...doch das wird sich spätestens in den weiteren 4 Bänden dieser Serie in der BIRTHRIGHT-Serie (deutsche Übersetzung in etwa halbjährlichen Abständen bei Bastei angekündigt) vielleicht auch wieder ändern....
Es ist ein Buch von Mike Resnick: jederzeit höchst empfehlenswerte Lektüre!!!