Krabat
Krabat
Jetzt könnte man ohne weiteres beginnen, die Vorlage mit der Verfilmung zu vergleichen und herauskommen würde eine endlose Litanei von künstlicher Aufregung. Wer einigermaßen bei Verstand ist, hat längst kapiert, das Buch und Film, und somit eine filmische Umsetzung, zwei extrem unterschiedliche Medien sind. Und doch kommt man nicht daran vorbei, Kreuzpaintners Drehbuchversion der Vorlage wenigstens einmal kurz gegenüber zu stellen. Sehr geschickt hat er die Geschichte gekürzt, Geschehnisse ineinander verwoben und zwangsläufige Zugeständnisse an das Publikum gemacht, dass an Büchern weniger interessiert ist. Letzt genannte Zugeständnisse sind zum Glück nicht zu einem Nackenschlag für die Freunde der Literatur geworden. Beim Film, da mahlen die Mühlsteine gleich etwas schneller und dem Zuschauer offenbart sich ein spannendes, düsteres Märchen, das trotz seiner sehr simplen Botschaft einem modernen Publikum gerecht wird.
Eine Gruppe von sehenswerten Talenten hat der Regisseur vor die Kamera geholt und Otto Sander als Erzähler tut ein Übriges. Christian Redl als schwarzer Müller ruft zu seiner eindringlichen Spielweise kurioserweise auch noch optische Erinnerungen an die Trickfilmfassung von 1977 hervor. Aber auch Otto Sanders einnehmende Stimme scheint sich an Christian Brückners Darbietung von `77 zu orientieren. Mit dem Dreigestirn Kross Brühl Koffler sind junge Menschen vor der Kamera, die man gerne als Hoffnungsträger des deutschen Filmes benennt. Das wird allerdings die Zeit beweisen müssen. Bei Krabat aber bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was man noch von den Jungs erwarten kann. Mit der schwarzen Mühle ist den Designern eine stimmige Kulisse gelungen, die allerdings optisch weniger ihren Charakter verkörpern darf. Die düstere Atmosphäre der dunklen Hexerei geht allein von Christian Redls charismatischem Auftreten aus. Wobei größerer Respekt den Jungs vom Computer abverlangt werden muss. Die Trickeffekte sind sehr sparsam, dabei äußerst effektiv und bemerkenswert unaufdringlich verwendet. Das die Zauberei dabei eine untergeordnete Rolle spielt, ist nicht nur werkgetreu, sondern auch überraschend angenehm. Ein Film wie dieser, hätte leicht zu einem Spektakel werden können, dass seine Rechtfertigung verliert.
Es gibt diese eine Sequenz, die sich wie ein Anachronismus zum gesamten Film verhält, doch sie ist verschmerzbar und schnell vergessen. Ansonsten ist Krabat in seiner Stimmung durchaus ansprechend und herrlich düster. Hier muss man sich allerdings auch ein wenig eingestehen, dass ab und an ein Ausbrechen aus der schweren Stimmung und seiner chromatisierten Farbgebung für das Publikum angenehmer wäre, auch wenn es die Vorlage nicht unbedingt vorsieht. Daniel Gottschalk an der Kamera zeigt, wie viele deutsche Kameraleute, dass bei großem Kino zwanghaft amerikanische Vorbilder zitiert werden müssen. Für eigene Bildideen und -sprachen fehlt wieder einmal der Mut. Und wenn jemand einen Film in der Oberlausitz spielen lässt, wo er auch hingehört, dann sollten die Macher nicht unbedingt Schnee bedeckte Alpengipfel zeigen.
Noch heute ist der Koselbruch, in welchen das Sagengebilde die schwarze Mühle setzt, ein für die Verhältnisse relativ unberührtes Gebiet. Doch ein Produktions-Designer muss sich einfach für etwas mystischer angehauchte Landschaften entscheiden. Das Geld einer heimischen Produktion deswegen aber zur Realisation nach Rumänien zu tragen, weckt kein keine magischen Gefühle. Damit schmälert man absolut zu Unrecht, die Attraktivität von eigenen Kapazitäten, die schon von ausländischen Produktionen gemieden werden, weil man sich nicht zu verkaufen versteht.
Aber: Krabat ist gelungen. Er funktioniert als Verfilmung und er ist ebenso eigenständiger Film. Es regiert allgemein noch immer der grobe Unfug, auf einen Markt zu schielen, der sowieso nicht an deutschem Kino interessiert ist. Zur Freude der Interessierten, ist bei diesem Filmbeispiel relativ wenig davon zu spüren. Werkgetreu, trotz notwendiger Änderungen, und mit sehr viel merklicher Hingabe inszeniert, ist Krabat längst kein Meisterwerk, beweist aber, das in deutschen Landen schon lange möglich ist, was andere nur noch durch Routine am Zuschauer vorbei produzieren. Wie üblich, wenn man einen Film im Nachhinein betrachtet, hätte Marco Kreuzpaintner durchaus einen besseren Film machen können. Doch Krabat ist stimmungsvoll, unterhaltsam, bestes Handwerk und überzeugt als Jugendfilm durchaus auch andere Altersgruppen. Dem Film seine Fehler als Versagen unterstellen zu wollen, wäre somit überhaupt nicht gerechtfertigt.
Mit einem so überzeugenden Werk, mahlen die Mühlen gleich wieder. Zum Beispiel gibt es da noch die Erzählung vom Hexer Pumphutt, der bereits bei Krabat Erwähnung fand. Formt sich da aus dem Mehlstaub Ottfried Preußler? Am Ende wird er noch massentauglich und die Werbung prahlt Vom Autor des Räuber Hotzenplotz. Und sollte dies die werberelevante Zielgruppe verschrecken, kann man jetzt beruhigt den Titel Krabat einsetzen.
Eine Gruppe von sehenswerten Talenten hat der Regisseur vor die Kamera geholt und Otto Sander als Erzähler tut ein Übriges. Christian Redl als schwarzer Müller ruft zu seiner eindringlichen Spielweise kurioserweise auch noch optische Erinnerungen an die Trickfilmfassung von 1977 hervor. Aber auch Otto Sanders einnehmende Stimme scheint sich an Christian Brückners Darbietung von `77 zu orientieren. Mit dem Dreigestirn Kross Brühl Koffler sind junge Menschen vor der Kamera, die man gerne als Hoffnungsträger des deutschen Filmes benennt. Das wird allerdings die Zeit beweisen müssen. Bei Krabat aber bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was man noch von den Jungs erwarten kann. Mit der schwarzen Mühle ist den Designern eine stimmige Kulisse gelungen, die allerdings optisch weniger ihren Charakter verkörpern darf. Die düstere Atmosphäre der dunklen Hexerei geht allein von Christian Redls charismatischem Auftreten aus. Wobei größerer Respekt den Jungs vom Computer abverlangt werden muss. Die Trickeffekte sind sehr sparsam, dabei äußerst effektiv und bemerkenswert unaufdringlich verwendet. Das die Zauberei dabei eine untergeordnete Rolle spielt, ist nicht nur werkgetreu, sondern auch überraschend angenehm. Ein Film wie dieser, hätte leicht zu einem Spektakel werden können, dass seine Rechtfertigung verliert.
Es gibt diese eine Sequenz, die sich wie ein Anachronismus zum gesamten Film verhält, doch sie ist verschmerzbar und schnell vergessen. Ansonsten ist Krabat in seiner Stimmung durchaus ansprechend und herrlich düster. Hier muss man sich allerdings auch ein wenig eingestehen, dass ab und an ein Ausbrechen aus der schweren Stimmung und seiner chromatisierten Farbgebung für das Publikum angenehmer wäre, auch wenn es die Vorlage nicht unbedingt vorsieht. Daniel Gottschalk an der Kamera zeigt, wie viele deutsche Kameraleute, dass bei großem Kino zwanghaft amerikanische Vorbilder zitiert werden müssen. Für eigene Bildideen und -sprachen fehlt wieder einmal der Mut. Und wenn jemand einen Film in der Oberlausitz spielen lässt, wo er auch hingehört, dann sollten die Macher nicht unbedingt Schnee bedeckte Alpengipfel zeigen.
Noch heute ist der Koselbruch, in welchen das Sagengebilde die schwarze Mühle setzt, ein für die Verhältnisse relativ unberührtes Gebiet. Doch ein Produktions-Designer muss sich einfach für etwas mystischer angehauchte Landschaften entscheiden. Das Geld einer heimischen Produktion deswegen aber zur Realisation nach Rumänien zu tragen, weckt kein keine magischen Gefühle. Damit schmälert man absolut zu Unrecht, die Attraktivität von eigenen Kapazitäten, die schon von ausländischen Produktionen gemieden werden, weil man sich nicht zu verkaufen versteht.
Aber: Krabat ist gelungen. Er funktioniert als Verfilmung und er ist ebenso eigenständiger Film. Es regiert allgemein noch immer der grobe Unfug, auf einen Markt zu schielen, der sowieso nicht an deutschem Kino interessiert ist. Zur Freude der Interessierten, ist bei diesem Filmbeispiel relativ wenig davon zu spüren. Werkgetreu, trotz notwendiger Änderungen, und mit sehr viel merklicher Hingabe inszeniert, ist Krabat längst kein Meisterwerk, beweist aber, das in deutschen Landen schon lange möglich ist, was andere nur noch durch Routine am Zuschauer vorbei produzieren. Wie üblich, wenn man einen Film im Nachhinein betrachtet, hätte Marco Kreuzpaintner durchaus einen besseren Film machen können. Doch Krabat ist stimmungsvoll, unterhaltsam, bestes Handwerk und überzeugt als Jugendfilm durchaus auch andere Altersgruppen. Dem Film seine Fehler als Versagen unterstellen zu wollen, wäre somit überhaupt nicht gerechtfertigt.
Mit einem so überzeugenden Werk, mahlen die Mühlen gleich wieder. Zum Beispiel gibt es da noch die Erzählung vom Hexer Pumphutt, der bereits bei Krabat Erwähnung fand. Formt sich da aus dem Mehlstaub Ottfried Preußler? Am Ende wird er noch massentauglich und die Werbung prahlt Vom Autor des Räuber Hotzenplotz. Und sollte dies die werberelevante Zielgruppe verschrecken, kann man jetzt beruhigt den Titel Krabat einsetzen.
Bildquelle: 20th Century Fox