Reeve, Philip - Starcross
Klar, dass das der Auftakt zu einem neuen Abenteuer ist!
Denn nach der Ankunft (per Zug durch den Asteroidengürtel!) müssen die Mumbys schnell feststellen, dass hier einiges nicht ganz geheuer zugeht, denn woher der tatsächlich alle paar Stunden vorhandene Sandstrand samt Meer kommt, ist unklar. Auch geben weitere unerklärliche Vorkommnisse zu denken und ehe die Mumbys sich versehen, sind sie mittendrin in Zeitreisen, werden von mechanischen Belustigungsmaschinen verfolgt und müssen feststellen, dass ehemalige Freunde unfreiwillig zu Gegnern werden.
Reeve und Wyatt verstehen es, das britische Steampunk-Universum aus dem ersten Band neu erstehen zu lassen, ohne dass es an Originalität oder Spannung verliert. Auffällig ist das weitestgehende Fehlen populärkultureller Anspielungen wie in »Larklight« (bis auf ein oder zwei Ausnahmen, aber vielleicht habe ich auch welche überlesen). Aus Band eins übernommen werden Einschübe in denen Myrtle die Geschichte weiter erzählt, denn auch in diesem Buch werden die Geschwister wieder zeitweilig getrennt.
Auch wenn der Reiz des Neuen, Unbekannten fort fällt, ist »Starcross« ein überaus kurzweiliges und originelles Buch für ältere Kinder, das auch Erwachsenen insbesondere solchen mit einem Faible für Steampunk aufgrund des intelligenten Hintergrunds und des überreichlich vorhandenen »Lokalkolorits« wieder Spaß machen wird.
Im zweiten Teil werden wieder diverse schräge Charaktere vorgestellt, der Bösewicht ist ein alter Bekannter, überaus witzig fand ich Professor Ferny, den Pilz, der sich zum Frühstücken in gedüngten Humus setzt.
David Wyatt hat wieder zahlreiche brilliante Zeichnungen im »zeitgenössischen« Stil beigesteuert, die den Roman perfekt ergänzen und es glänzend vermögen, noch mehr Stimmung aufzubauen.
Wer wissen will, wie das Meer auf den Asteroiden kommt, warum häkelnde außeridische Gnome in der französischen Legion d'Outre Espace angeheuert haben, warum die Crew der Sophronia auf einmal zu den »Bösen« gehört (und doch wieder nicht), weswegen Sir Richard Burton und seine Frau Ulla in [zensiert] werden und was diese eigentümlichen Zylinderhüte mit all dem zu tun haben, der sollte dringend einen Blick in »Starcross« werfen! Da es sich um ein Kinderbuch handelt, ist auch die englische Fassung nicht zu schwer zu lesen, selbst wenn der Autor sich erfolgreich bemüht, die Sprache an viktorianischen Redeweisen anzulehnen.
Mehr möchte ich zur Geschichte gar nicht sagen, denn es wäre viel zu schade, den Inhalt oder Teile davon vorweg zu nehmen.
Es bleibt dasselbe Fazit wie bei »Larklight«: Lesen!
Moob!