Abseits der Wege (1) Unweit
Unweit
Drei Folgen pro Jahr hatte man sich vorgenommen, um diese Fantasyreihe auf die konzipierten 12 Folgen zu bringen. 4 Jahre also bis zum Abschluss der Reihe. Jedoch hat man bisher nur 2 Folgen pro Jahr geschafft. Einen Rückstand, den man leicht aufholen kann. Ein Rückstand, der aber auch zeigt wie leichtfertig oft Versprechungen gemacht werden.
Nichtsdestotrotz ist Volker Sassenberg eine gelungene Fantasy-Anlehnung an der HERR DER RINGE gelungen.
Zunächst kommt einem alles etwas zu surreal, und zu fantastisch vor. Die unbekannten Figuren, die fremden Orte und die eigenartige Atmosphäre verschaffen den Hörern nur mühselig einen Zugang zu der Materie. Doch nach etwa 5 Tracks findet man sich langsam ein. Die Geschichte wird durchschaubarer und nachvollziehbarer.
Es geht um Gaston Glück, die Hauptperson, die den purpurnen Prüfer tief in den Wald an einen Ort führen soll, der Kaltbrunn heisst. Doch welche Bedeutung dieser Ort hat, wird noch etwas zurückgehalten. Unterwegs geschehen allerlei seltsame Dinge, in einer wahrhaft surrealen und abgefahren phantastischen Welt.
Die Sprecher sind bekannt aus Gabriel Burns, oder dem Gruselkabinett. Alle sind in ihrem Element und liefern eine glaubwürdige und vor allem stimmige Leistung ab, die man gar nicht extra erwähnen müßte.
Musikalisch ist man sparsamer. Das Hörspiel lebt mehr von den Beschreibungen des Erzählers Heinz Ostermann und ist nur wenig hörbar im Hintergrund zu vernehmen. Auch bei den Übergängen zu den einzelnen Tracks ist die Musik gekonnt leise und sachte genutzt.
Selbst Action und Spannungsszenen verzichten gänzlich auf reißerische Musikeinlagen und Schockeffekte. Wieder ist auch in solchen Momenten nur der Hauch von einer Art Sphärenmusik zu hören.
Fantasy eben, und nicht Horror.
Cover und Booklet sind spärlich aufgemacht. Zwar weiß das Cover durchaus zu gefallen, und es versetzt den Hörer in die richtige Grundstimmung, aber der Rest ist eher kläglich gestaltet. Das Backcover sozusagen, beinhaltet einen Klappentext, den man nur mit der Lupe lesen kann, und im Innenteil finden sich außer Cast und Stab keine weiteren Informationen.
Fazit: Fantasygenuss für HERR DER RINGE-Fans, gelungen und nachvollziehbar in Szene gesetzt, jedoch nicht ohne Schwächen und Längen.