Chaykin, Tischman, Hahn: Bite Club 2 - Vampire Crime Unit

In einem Dance-Club, der der Familie del Toro gehört, wird eine drogenabhängige Stripperin tot aufgefunden. Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass Risa del Toro mit dem Fall zu tun haben könnte. Daher beginnen die Ermiitler der Vampire Crime Unit unter der Führung von Lieutenant Fortine sofort mit der Untersuchung des Falles. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge irisch-kubanische Detective Macavoy, der sich trotz eigener Bedenken schnell zu Risa hingezogen fühlt und fortwährend an die „Unschuld“ der durchtriebenen Mafia-Patin glaubt. Doch schon bald muss er feststellen, dass es sich bei dem Fall keineswegs um einen gewöhnlichen Mordfall handelt.

Nachdem ich beim ersten Band der Reihe noch das Gefühl hatte, die Autoren wüssten noch nicht so recht wohin sie mit der Geschichte um Mafia-Vampire eigentlich wollen, muss ich zugeben, doch etwas skeptischen Blickes auf Band 2 zugegangen zu sein. Aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger, kann Teil zwei der Saga von Beginn an überzeugen. Es mag daran liegen, dass dieses mal nicht erst lange Zeit damit vergeudet wird, die Protagonisten einführen zu müssen, denn außer Detective Macavoy sind fast alle Charaktere bereits bekannt. Auch ist die Story wesentlich kompakter erzählt und weit weniger auf die Intrigen innerhalb der del Toro-Familie fixiert. Vielmehr entfaltet sich ein spannender, mit vielen Vampirklischees und erotischen Elementen hantierender Kriminalfall, der durchaus das Zeug hat, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Zwar geht der an sich guten Story zum Ende hin meiner Meinung nach etwas die Luft aus, doch dies ist sicherlich eine Frage des Geschmacks.

Das Artwork von David Tischman ist qualitativ auf ähnlichem Niveau wie im ersten Band. Erneut sind die Zeichnungen von einer gewissen Schlichtheit, die das Augenmerk des Betrachters gut auf die Story zu lenken vermag, ohne dabei uninspiriert zu wirken. Interessant ist erneut die Farbgebung, die sehr stark auf Pastelltöne setzt – ungewöhnlich, aber nett anzuschauen. Druckqualität und Aufmachung des Bandes gehen in Ordnung, auch wenn man außer kurzen Infos zum Kreativteam leider kein Bonusmaterial geboten bekommt.

Fazit: Für Fans des ersten Bandes wird sich die Frage sowieso nicht stellen, ob Band 2 gekauft werden soll oder nicht. Wer sich bei Band 1 noch nicht sicher war, ob die Mischung aus Mafia-, Familien-  und Vampirstory das Richtige für ihn ist, sollte ruhig mal einen Blick auf „Vampire Crime Unit“ werfen, denn die von mir im Vorgängerband bemängelten Soap-Opera-Elemente sind hier nur noch in wesentlich geringerem Umfang zu erkennen. Mir hat der Band jedenfalls (etwas überraschend) Spaß gemacht.