John Sinclair 1984 Der Schrecken aus der Tiefe
Der Schrecken aus der Tiefe
John Sinclair 1984
Doch weit kam sie auch dann nicht, denn die Menschen hatten Vorkehrungen getroffen, so wie sie es von ihren Vorfahren gelernt hatten.
Heute allerdings, das spürte sie, war etwas anders. Die hornigen Lippen zogen sich in einer grotesken Imitation eines Grinsens von den gebogenen Zähnen, die das abscheuliche Gebiss der Kreatur bildeten ... (1)
Die Geschichte vom Ungeheuer aus der Tiefe ist in etlichen Variationen einige Male erzählt worden. Was es bei John Sinclair etwas anders macht ist die Tatsache, dass der Held diesmal nicht gegen seine Ur-Feinde antreten muss, sondern gegen einen ganz konventionellen Gegner dieses Genres. Eine Gruppe von jungen Leuten campt an einem See in der kleinen schottischen Ortschaft Killin. Ein Ungeheuer ruht auf dem Grund des Sees und wartet gierig auf Opfer. Am Tag kann es nicht raus, da die Kraft dafür nicht reicht. Warum wird nicht ganz klar. In der Nacht kann es an die Oberfläche dringen, doch da sind keine Menschen am See. Eine verkorkste Lage für das Monster. Der Ort ist zudem gebannt durch zahlreiche Kruzifixe und andere heilige Zeichen, die an Bäumen hängen. Da kommen dem Untier die jungen Leute, unwissend wie sie sind gerade recht.
Zur Mitte hin greift John Sinclair und Suko in das Geschehen ein. Es wird dann etwas langatmiger, obwohl der Auftakt recht spannend war. Zum Ende hin zieht sich die Handlung sogar etwas. Aus dem gierigen Monster wird ein Wesen mit Tiefgang und man erlebt sogar noch eine Variante von die Schöne und das Biest. Der Roman bietet viel. In den entscheidenden Szenen finde ich ihn etwas hektisch geschrieben und in anderen Szenen wieder zu lang. Doch damit kann man gut leben, da die Geschichte diesmal überzeugender ist, als jeder andere Sinclair, denn ich je gelesen habe. Okay, es waren nicht viele und meinen letzten Roman dieser Gattung las ich vor 27 Jahren, aber das lag auch ander Qualität, bzw. den Inhalten der Serie, mit denen ich nie warm geworden bin.
Neues Blut: Neben Helmut Rellergerd schreiben nun auch weitere Autoren bei Sinclair mit um den Hauptautor zu entlasten. Das kann nur positive Effekte haben.
Das Titelbild ist eher romantisch als gruselig. Aber die neuen Cover sind allesamt etwas anders als früher. Sie passen irgendwie zur Story. Das scheint das Einzige Auswahlkriterium zu sein. Aber egal mir gefällt das Bildchen.
Kommentare
Ich frage mich, ob die Neuautoren Anweisungen bekommen haben, in einer bestimmten Art und Weise zu schreiben oder ob nach Schreibstilen ähnlich dem von Rellergerd gesucht worden ist.
Auf jeden Fall fand ich diese paar Nummern grausig: Ein druchgehend fürchterlicher Schreibstil, holpriger Satzbau und kurze Sätze. Vielleicht soll das so sein, für mich ist das aber nichts.
Mein erstes neu gelesenes Heft (die Nummer 1974) handelte von Myxin. Alles war noch genau so, wie ich es vor ca. 1500 Heften verlassen hatte. Das ist ziemlich Einsteigerfreundlich. Ich frage mich nur, was die Stammleser während dieser ganzen Zeit gemacht haben ?