Larry Brent (22) Die Mörderpuppen der Madame Wong

 Die Mörderpuppen der Madame WongDie Mörderpuppen der Madame Wong
Larry Brent (22)

In dem kleinen, kahlen Raum brannte nur eine helle Lampe. Sie leuchtete den schmalen Operationstisch aus, auf dem ein Mensch lag. Ein muskulöser Körper zeichnete sich deutlich unter dem weißen Laken ab. Zwei Personen beugten sich über den wehrlosen Körper...den wehrlosen Körper von Iwan Kunaritschew. Wird Larry Brent seinen Freund und Kollegen retten können oder ist es Iwan Kunaritschews Endstation? (1)
Die Romanvorlage war seinerzeit einer der beliebtesten Larry Brent- Romane. Vor allem deswegen,weil es hier Iwan mächtig an den Kragen geht und auch am Schluss lange Zeit nicht klar ist, ob er das Martyrium von Madame Wong überlebt hat. In der Hörspielfassung von R&B ist davon nicht viel übrig. Leider verliert sich die grandiose Atmosphäre im Roman schon nach wenigen Minuten im Hörspiel. Es mangelt in allererster Linie an einen passenden Erzähler, der hier auch an den unübersichtlichsten Stellen Ordnung schafft. Und vor allem Kampf- und Actionszenen kann man allein mit Geräuschen nicht plausibel darstellen. R&B tut zuwenig für die Atmosphäre. Die Sprecher sind gut, doch es gibt Nebenrollen, die abgelesen und führungslos am Mikro wirken. Die Schnelligkeit mit der Produktionen heute entstehen müssen und auch die Studio-Mobilität scheint seinen Tribut zu fordern.

Besonders hart fällt die Umbesetzung von Iwan Kunaritschew ins Auge bzw. Ohr. Statt David Nathan wird er nun für zwei Folgen von Dirk Hardegen gesprochen. Keine schlechte Wahl und wenn es terminliche Probleme gab, kann wohl auch nichts daran machen.

Anders als im Roman kommt das Ende der Geschichte hier recht schnell und holprig. Keine Sekunde zweifelt der Hörer hier an ein Weiterleben des besten Freundes unseres Top-Agenten. Im Roman hingegen hat Dan Shocker es geschafft, dass der Leser bis zum Ende mit zittert und fiebert.

Das Cover ist wieder mal eine mittlere Katastrophe. Timo Würz zeichnet eigentlich recht gut. Bei dieser Serie sind seine Leistungen mehr als durchwachsen. Vielleicht scheitert er auch an den Vorgaben, aber das Bildchen wirkt wenigstens diesmal reichlich verkrampft und verrenkt....

Fazit: Spannende Ansätze gibt es. Die Hauptakteure spielen gut und der Humor ist auch gelungen, wirkt nie überladen und selten albern. Es hapert an der Atmosphäre (ein guter Erzähler würde vieles richten) und an einer Musik, die etwas punktueller und konsequenter eingesetzt werden könnte. Das Cover ist eine unangenehme Randnotiz. Das Schrecklichste daran ist jedoch, dass keine Alternative mehr geboten wird (Lonati). Das Hörspiel wirkt im Gesamteindruck wie unter Zeitdruck und lieblos produziert. Actionszenen sind zu trashig.

Die Mörderpuppen der Madame Wong
Larry Brent (22)
mit Jaron Löwenberg, Dirk Hardegsen, Jo Jung, Michael Harck, Martin Kessler, Uschi Hugo, Wolfgang Strauss, Detlef Bierstedt, Vera Bunk u.a.

Idee, Buch & Regie: Simeon Hrissomallis
Soundmixing & Mastering: Wolfgang Strauss
Scriptsupervisor & Redaktion: Alex Streb
Sprachschnitt: Thomas Mrochen
Musikscore: R&B Company & Michael Donner
Illustration & Design: Timo Wuerz
Layout: Wolfgang Strauss
Sprachaufnahmen: TonInTon / Berlin - 2days Production / Berlin
Audio Engineering W. S.

 

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