Dorian Hunter (8) Kinder des Bösen
Bei der Jagd auf seine teuflischen Brüder legt Dorian eine Pause ein, und macht die Handlung endlich frei für die Ausläufer des zweiten Zyklus. Die Vergangenheitsabenteuer nehmen in dieser Folge erstmals einen größeren Raum ein. Und auch für Coco Zamis bleibt in dieser Folge eine Art Solo übrig. Die schöne Ex-Hexe ermittelt undercover in einem Kinderheim, deren Bewohner offenbar von Dämonen besessen, oder selbst welche sind. Den Originalroman zu diesem Hörspiel "Duell mit den Ratten" habe ich nach all den Jahren natürlich nicht mehr so gut in Erinnerung, ich denke aber das Zaubermond hier eine für die Hörspielserie adäquate Aufbereitung, mit einigen Abänderungen gelungen ist. Den Titel umzubennen war darüber hinaus wohl notwendig, da das "Rattenduell" in der Geschichte nur einen winzig kleinen Teil ausmacht.
Für "Laien" ist die Handlung irritierend, da man zwischen Vergangenheitsszenen und Gegenwart nicht unterscheiden kann. Zumindest in der ersten Hälfte. Erst nach und nach steigt man auch als Outsider der Dämonenkiller-Materie dahinter. Damit verleiht man dem Hörspiel zwar einen zusätzlichen mystischen Touch, allerdings macht es auch Quereinsteigern schwer, z.B bei Folge 8 einen Zugang zu der Serie zu finden. Abermals muss ich hier deshalb den fehlenden Erzähler bemängeln. Wenigstens eine Zeitansage am Beginn der jeweiligen Szenen, hätte eine Art Übersicht geschaffen und wäre vollkommen ausreichend gewesen. Somit ist die Umsetzung der Vergangenheit eher ungeschickt. Wer das Hörspiel allerdings zweimal hört ist wieder im Vorteil.
Kein einziger Sprecher dieser Geschichte liegt künstlerisch daneben. Richtig genial finde ich Andreas Mannkopf als irren Heimleiter. Katja Brügger liefert eine beeindruckende Darstellung als dämonische Frau Reuchlin. Von verrucht über Böse bis erotisch reicht die Bandbreite ihrer Darbietung in dieser Folge 8. Regina Lemnitz hat als Miß Pickford einen gelungen Einstand und sorgt auch erstmals in der Reihe für Aufheiterung. Sie wird sicher auch in Zukunft humorige Einlagen liefern.
Dem Soundtrack kann man auch in dieser Folge nur Lob zollen. Es gibt zwar wenig neue Töne, doch die vertrauten Klänge erzeugen dafür umso mehr Gänsehautstimmung.
Das Cover ist schön düster und mystisch. Ein gelungener Eye-Catcher, der sehr neugierig auf die Geschichte macht.
Fazit: Viel Gänsehaut und Düsternis, und viel Rahmenhandlung. Bei der Szenenorientierung fehlt noch eine gewisse Fixierung. Das muss nicht unbedingt ein Erzähler sein. Akustisch ist da mehr möglich.