Gabriel Burns -33- Schmerz
Fahlgrüne Flammen trübten seinen Blick. Ein Trommelfeuer an Sinnesreizen flutete durch sein zentrales Nervensystem. Er schrie! Doch es gab keine Heilung, keine Hoffnung, nur den Schmerz ...
Knapp 10 Monate nachdem die drei Point Whitmark-Detektive Tom, Jay und Derek gemeinsam mit dem kanadischen Bakerman-Team das Rätsel um Die Fiebrigen Tränen zu lösen versuchten, erschien nun im November 2009 das Gabriel Burns- Pendant mit dem Titel "Schmerz".
"Schmerz" kommt meines Erachtens nach etwas weniger "shocking" daher als ihr Vorgänger, der mir das kalte Grausen über den Rücken trieb. Stellenweise etwas langatmig, wenn auch nicht unspannend, vermisste ich doch den angekündigten Splatter ein wenig - obwohl ich mich bereits im Voraus fragte, ob eine atmospärische Reihe wie Gabriel Burns diesen überhaupt nötig hat. Ich denke nicht. Dennoch: Genug Brutalität gab es zu genüge, für all die, die auf "ein wenig" Action stehen.
Die Verknüpfung zu Point Whitmark erschien mir gelungen, mehr als die notwenigsten Szenen hatte ich auch nicht erwartet, denn schliesslich ging es diesmal um die Burn'sche Vorgeschichte des Bernstein-Falles und dessen Bedeutung für den weiteren Verlauf der Serie. Positiv für die Fans, schlecht für die Hörer, denen die Point Whitmark Folge entgangen ist. Ob man da ohne Vorkenntnisse folgen kann, vermag ich nicht zu sagen. Schade auch, dass "Schmerz" erst so viel später als "Die Fiebrigen Tränen" im Handel erschienen ist - man hätte sicher deutlich mehr davon gehabt, wären beide in kürzeren Abständen voneinander veröffentlicht worden.
Unerwarteter (oder typischer?) Weise spielt Folge 33 mal wieder an einem neuem Schauplatz. Gerne hätte ich noch etwas mehr von den Ereignissen im Fairmont Chateau gehört, da hilft es auch nichts dass der Oberfiesling seine Opfer diesmal mit Drähten zerfetzt - hübsch eklig zwar, aber für mich deutlich ungrusliger als verwirrte Menschen, die sich bereitwillig Körperteile vom Körper trennen. Das hat irgendwie keinen "Psychofaktor".
Über die Qualität der Produktion muss man eigentlich kein Wort verlieren: sie bleibt hochwertig und überzeugt jedes Mal aufs Neue.
Alles in Allem hatte ich nach "die, die nicht bluten" etwas mehr von der neuen Gabriel Burns Folge erwartet. Von Stephen fehlt weiterhin jede Spur, ganz zu Schweigen von des Rätsels Lösung. Sobald wird sich das auch nicht ändern fürchte ich, denn wahrscheinlich tappen Hörer und Produzent mittlerweile gemeinsam im Dunkeln.