Astra Obscura - Der Pfad der Sterne (1-5)
Die Geschichte beginnt mit der Heimkehr des jungen Taru, der in der Ferne die Ausbildung zum Waffenschmied beendet hat. Auch wenn die Jahre der Abwesendheit nicht den Zwist zwischen Taru und seinem Vater bereinigen konnten, ist die Freude der Familie groß den verlorenen Sohn wiederzusehen. Zurück im Dorf trifft der Schmied dann auch auf Jara, die ihm schon von Kindesalter an versprochen ist - die beiden verlieben sich, ihr Glück ist aber nicht von Dauer, da Jara plötzlich aus dem Dorf verschwindet.
Was als vermeintliche Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich von Folge zu Folge zu einem spannenden, mysteriösen - und auch gefährlichen Abenteuer für Taru und Jara - die eine wichtige Rolle in den Geschnissen spielt, die das Schicksal der Welt zu verändern drohen. Eine düstere Prophezeiung steht kurz vor ihrer Erfüllung.
Dem einen Leid, dem anderen Freud' lernt der Hörer mit der Folge Der Liebe Leid erst einmal die mittelalterliche Welt und deren Bewohner kennen. Teil 1 weist dadurch einige Längen auf, aber mit Blick auf die gesamte Entwicklung der bisher erschienenen Nachfolger lohnt es sich doch, so detail- und perspektivreich in die Geschichte eingeführt zu werden. Obwohl die einzelnen Folgen nicht jedes Mal mit einem Knaller beginnen, steigert sich das Tempo im Verlauf stetig, was unwillkürlich zu einem wirklich spannenden Ende jeder Episode führt. Ich empfand das als sehr angenehm, weil man sich so von Beginn an richtig auf die weitere Handlung einlassen kann.
Tatsächlich sagen mir persönlich die meisten Namen der Sprecher absolut nichts, dennoch bin ich sehr zufrieden mit der Leistung, die einem Astra Obscura-Hörer geboten wird. Allen voran mochte ich Michael S. Ruscheinsky als Taru, später folgte Heide Jablonka, die mich mit ihrer Darstellung von Finnis von Somora völlig begeistert. Hier und da klingen die Dialoge noch etwas steif, das aber an so wenigen Stellen, dass es bei meiner Bewertung des Hörspiels kaum ins Gewicht fällt.
Ebenfalls ein großer Pluspunkt stellt für mich die Geräuschkulisse dar, die abwechslungsreich und (im Vergleich zu manch anderen Hörspielen) keinesfalls störend ist, und einem ein schönes Bild der erlebten Situation suggeriert.
Ein besonderes Lob möchte ich auch für die tollen Musikstücke aussprechen, die der Serie einen ganz eigenen Charakter geben. Stilvolle Melodien untermalen das Gehörte und regen die Fantasie an - sie schaffen somit die ideale Atmospäre für die Astra Obscura-Saga.
Was fällt einem beim Kauf eines Hörspiels als Erstes ins Auge? Natürlich das Cover. Und die sind bei Astra Obscura ganz außergewöhnlich gut gelungen. Schlicht sind sie, mit ihrem dunklen Hintergrund und den "feurigen" Objekten, auf die so das ganze Augenmerk gelenkt wird. Ich bin kein Freund von großem Schnickschnack oder all zu buntem Design, deshalb gehe ich soweit zu behaupten, dass die Cover der Astra Obscura zu den besten der letzten Jahre gehören. Jedesmal ein toller Hingucker. Den kann man sich zwar nicht an die Wand hängen, mit den über die Homepage erhältlichen Postern (leider keine Abbildungen der Cover) kann man das aber durchaus.
Bei einem mit 9,95 Euro pro Folge angesetzten Preis wird sich mancher nicht so betuchte Hörspielfan sicher zweimal überlegen ob er sich die CDs nach Hause holt, dennoch sollte man nicht vergessen, daß es sich bei HigherSense in HigherSins nicht um ein großes oder eingesessenes Label handelt. Wer sich vom Preis erst einmal abschrecken lässt, kann sich über den hauseigenen Shop auch eine MP3-Version der Hörspiele laden... immerhin für gute 2 Euro weniger. Außerdem werden im Downloadbereich auch verschiedenpreisliche Pakete angeboten die entweder alle Folgen, oder nur einen Teil der bisher erschienen Teile beinhalten.
Mein Fazit: Astra Obscura hat als Neuling unter den Fantasyhörspielen absolute Daseinsberechtigung. Die Produktion stimmt in jeglicher Richtung, und man darf sehr gespannt sein, wie es mit Taru und Jara weitergehen wird.