Seitz, Stefan - Das Unkrautland - Auf den Spuren der Nebelfee
Das Unkrautland - Auf den Spuren der Nebelfee

Empfohlen ab einem Lesealter von ca. 10-11 Jahre, ist das Unkrautland ein Märchen, ein Fantasyabenteuer, in seinen Beschreibungen farbig und immer wieder einladend. Nicht nur Kinder haben ihr Vergnügen mit dem Buch, ich halte es auch für Erwachsene durchaus unterhaltsam.
Die liebevoll erarbeiteten Charaktere, denen der Leser zwischen den Seiten begegnet, sind eine phantasievolle Mischung aus verschiedenen Genres. Das ist es meiner Ansicht nach auch, was den Reiz dieses Buches ausmacht: Es ist nicht eindeutig festlegbar. Es ist ein Märchen, hat viele Aspekte eines klassischen Märchens, und doch auch wieder zu "modern" für die "klassische Erwartung" an ein "klassisches Märchen".
Es ist kein "einfaches Fantasyabenteuer", dazu hat es zu viele Ansätze des Märchens mit einer mehr oder weniger deutlichen "Moral", es ist unspektakulär ohne langweilig zu sein, es hat Humor und ... eine Hexe.

Primus, es wird lange Zeit nicht eindeutig klar ob er ein Mensch ist oder nicht lebt in dem Haus im Distelpfad, gemeinsam mit einem Hühnergerippe namens Sir Bucklewhee, das in der Kuckucksuhr haust, und Snigg, dem verfressenen Kürbis auf dem Misthaufen.

Wenn man versucht in zwei Sätzen eine (grobe) Zusammenfassung zu erstellen, kommt man zu folgendem Ergebnis: Ein Nichtvampir (Primus) macht sich mit einer Hexe (Plim) auf den Weg, um ein geheimnisvolles Rätsel zu lösen. Dabei stoßen sie, statt der ersehnten Lösung wirklich nah zu kommen, auf immer neue Fragen und bestehen eine ganze Anzahl von Abenteuern, die mit dem ersten Band offenbar noch lange nicht zu Ende sind.
Wie bereits erwähnt ... mehr zu sagen würde zu viel von der Geschichte verraten.


Weniger gelungen finde ich die Gesichter von Primus, Plim und Co. Sie wirken künstlich und wenig lebendig. Das ist schade, denn sie verlieren dadurch an Wirkung, allerdings bleibt Stefan Seitz konsequent in der Gestaltung und im Stil, den auch die Gebäude prägen.
Beim Betrachten der Gebäude, der Atmosphäre und Website merkt man eine gewisse Affiinität zu Tim Burton durchaus. Ich fühlte mich an "Nightmare before Christmas" oder "Corpse Bride" erinnert, ein wenig an Coraline.
Inzwischen gibt es einen zweiten Band mit Primus und Plim.In diesem, auch das eine gelungene Idee, hat mit Primus und Plim zu tun, spielt im Unkrautland, setzt aber nicht am Ende des ersten Bandes an. Das macht die Sache, meiner Ansicht nach, besonders spannend. Vor allem, da das Geheimnis um die Nebelfee noch nicht gelöst ist.
Wie Stefan Seitz sagt, sind seine Vorbilder eher klassische Märchen Europas, und nennt in diesem Zusammenhang die Brüder Grimm oder auch Christian Andersen.