Geister-Schocker (7) Die Bestien aus dem Todesmoor
Parr erkannte eine uralte, abstoßend hässliche Frau, vor der die anderen Gestalten ehrfurchtsvoll zurückwichen. Mit zitternder Stimme sprach er das Wesen aus dem Moor an: "Ich brauche eure Hilfe." Die Alte lachte schallend. "Bist Du dir über die Konsequenzen im Klaren, James Parr?". Er schluckte. "Ja! Ihr wollt meine Seele." Mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen erwiderte sie: "So ist es."
A.F. Morland ist diesmal wieder an der Reihe. Etwas abgewandelt wird auch dieser ehemalige und sehr alte Gespensterkrimi - um ihn für ein Hörspiel des Jahres 2010 tauglich zu machen. Gelungen ist das auf der ganzen Linie. Es geht um eine Rachegeschichte, wie sie sich sicher jeder von uns einmal vorgestellt hat, wenn er besonders wütend auf jemanden war. James Paar verbündet sich mit einer Hexe um die nötige Macht zu erhalten seinen Widersacher Mark Parker ins Jenseits zu befördern und dessen Frau heiraten zu können, in der er verliebt ist. Im folgenden Handlungsverlauf müssen dann auch noch weitere Personen dran glauben, während der weise Inspecktor im Dunkeln tappt.
Eine schöne Geschichte, trotz vieler Gruselklischees. Und technisch sehr auf der Höhe. Die Grusel- und Actioneffekteinlagen orientieren sich merklich an Lübbes Sinclair-Serie.
Wieder einmal ist es Romantruhe gelungen einige sehr interessante Sprecher ans Mikro zu lotsen. Claus Wilcke und Martin Armknecht beispielweise, waren auch im letzten Teil mit dabei. Neu ist Nicole Englen, die als ahungslose Gattin des Racheopfers agiert.
Geräuschetechnisch ist man ein paar neue Wege gegangen. Auch ein eingens für dieses Hörspiel komponierter Song machen einen kleinen aber sehr reizvollen Unterschied zu anderen Produktionen dieses Genres aus. Die Geschichte spielt fast gänzlich in geschlossenen Räumen. Fast kammerspielartig also. Doch die Sounds bringen sehr viel Leben und Dynamik in die Szenen.
Als Cover stammt diesmal vom Spanier Vincent Ballestar. Dieses wurde auch eigens für diese Folge gefertigt. Das Booklet lässt wieder keine Wünsche offen. Es gibt Sprecherportraits, eine Info zum Roman und Backgroundinfos zu Ballestar sowie Produktionsnotizen der Geräuschemacher.
Fazit: Ein Hörspielgenus. Ich mag diese Reihe immer mehr und bin recht froh, dass man mittlerweiler über 6 Folgen hinausgekommen ist.