Unser Michel im All - Rezension (PR 2623 Die zweite Anomalie)

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Diesmal unter der Lupe: PR 2623 Die zweite Anomalie und Schule der Mutanten

Jede Woche...
...rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Die zweite AnomalieDie zweite Anomalie
Perry Rhodan 2623
von Uwe Anton

Alaska ist sich unsicher darüber, ob sein Begleiter Swift auf ihn geschossen hat. Jedenfalls erreicht der Terraner das Dorf der Peaner. Dort bekommt er mit, wie Swift durch einen Einwohner entwaffnet wird, und das durch bloße Willenskraft.

Anschließend wird Alaska in einem "Traum" in die Anfangszeit zurückversetzt, als zum ersten Mal Escalianer auf Pean landeten, um diesen für ihre Pläne in Besitz zu nehmen. Als Alaska wieder zu sich kommt, sind die zwölf Stunden bereits vorüber, die er sich ausgenommen hat, um den Peaner zu begegnen.

Bald darauf brechen sie zur Anomalie auf. Alaskas Erinnerungen fügen sich langsam zusammen, aber er hält dieses Wissen vorerst geheim. Auch aus dem Grund, weil er einen Verräter in ihren Reihen vermutet.

Die Anomalie, aus der Alaska den Palast der Prinzessin retten konnte, unterliegt schweren Hyperorkanen. Raum und Zeit verzerren sich.
Eroin Blitzer identifiziert die Anomalie als Quasar, und bevor die Anomalie zusammenbricht, gelingt ihnen die Flucht.

Der Androide aus der LEUCHTKRAFT korrigiert seine erste Meinung. Es handle sich nur um den Avatar eines Quasars. Darin entstehen in rascher Folge schwarze Löcher, die jederzeit wieder zerfallen. War dies eine Simulation, um aus der gelagerten Materie neue Galaxien entstehen zu lassen?

Während die zweite Anomalie angesteuert wird, erscheint Samburi Yura Alaska in einem Traum. Seine Erinnerungen kehren kontinuierlich zurück. Seine Vermutung, wer der Verräter ist, verdichtet sich immer mehr.

Im Inneren der Anomalie entdecken sie ein paar zerstörte Raumschiffe. War der Pilot daran beteiligt diese auszuschlachten, der sich damit rühmte, er kenne die zweite Anomalie? Hat er sie sogar in ihr Unglück gelockt? Er bestreitet dies vehement.

Eroin Blitzer stellt fest, dass diese Anomalie älter ist, als die erste, trotzdem stabil bleibt. Bevor sie diesem Hinweis nachgehen können, entdeckt Alaska einen Schiffstyp, der ihm vertraut ist: eine terranische Space Jet. Er erkennt auch gleich die Kennung der BASIS. An Bord befinden sich nur tote Galaktiker.
Der Maskenträger kann immerhin ein paar Daten aus dem Bordrechner abspeichern.

Im Mittelpunkt der Anomalie orten sie eine organische Masse im Durchmesser von drei Kilometern. Man beschließt sich das Ganze anzusehen. Verwerfungen drängen sie schließlich in eine bestimmte Richtung, die zu Fuß eingeschlagen werden, da die flugfähigen Raumanzüge nicht funktionieren.

Kontakt mit der Entität SIL kommt zustande, die sie als ihre Kinder begrüßt und wissen will, wie viel Zeit mittlerweile vergangen ist. Eine Frage, die ihr niemand beantworten kann. Stattdessen erfahren sie, wie SIL hier gelandet ist und schließlich von QIN SHI betrogen wurde.

Mit einem Trick gelingt es Alaska SIL zu überlisten. Sie können flüchten. Als das Raumschiff die Anomalie verlässt, wartet bereits einen Flotte auf sie. Schiffe des Reiches haben den einzigen Fluchtweg abgeriegelt.

Fazit: Nachdem letzte Woche Uwe Anton einen etwas ruhigeren Roman ablieferte – auch wenn der ganz schön mysteriös anfing – ging hier gleich zu Beginn hier einiges ab. Ein unbekanntes Volk taucht auf, Alaska bekommt deren Vergangenheit mit und wird auch gleich von seinem Problem erlöst, wenn auch nur langsam.

Man fliegt von einer Anomalie zur nächsten. In der Zeit versucht Alaska Saedelaere aus den bislang bekannten Fakten ein Bild über die Situation zu machen. Die herrschenden Umstände im Reich der Harmonie, und welche Zusammenhänge sich daraus ergeben. Natürlich ist vieles von Alaskas Seite her Spekulation, aber es ist auf jeden Fall spannend, diesen Überlegungen zu lauschen.

Wenn sich solche Eröffnungen ergeben,
bekommt man als Leser das Gefühl, dass  die Handlung nach langer Zeit ein paar Schritte nach vorne macht.

Dann ist da noch die Space Jet, die unverhoft aufgetaucht ist. Natürlich ist die BASIS auch schon an vielen Orten gewesen, aber bei diesem unerwarteten Treffen drängt sich bei mir doch die Frage auf, ob sich die Perry- und Alaskaebene in derselben Galaxis abspielen? Wissen tue ich es nicht, aber die Vermutung ist geäussert.

Lassen wir uns überraschen.

Das Wesen SIL weiß auch einige interessante Ansätze zu berichten. Dann taucht in der Erzählung überraschend QIN SHI auf. Ich habe mich anschließend gefragt, ob der Quasar der ersten Anomalie etwas mit den Schlackeplaneten zu tun hat, denen Alaska Saedelaere und Eroin Blitzer bereits begegnet sind. Will QIN SHI das Universum neu erschaffen, und das nach seinen Vorstellungen?

Mir hat das Flair dieses Romans sehr gut gefallen. Alaska und Eroin entwickeln sich zu einem eingespielten Team. Nur schade, wird nächste Woche bereits ins heimatliche System umgeblendet. Nicht zur SOL-Ebene, sondern zu jenem, aus dem die heimatliche Sonne entführt wurde. Natürlich ist interessant zu erfahren, wie die Völker aus der Milchstrasse auf das Machtvakuum reagieren und es verspricht Spannend zu werden, aber mir hätten ein paar weitere Bände um das Reich der Harmonie ganz gut gefallen. Auch aus dem Grund, weil die Dinge hier  langsam aber sicher ins Rollen kommen.

Ein klitzekleiner Punkt, den ich nicht so gut fand:
Das fragwürdige Verhalten Carmydea Yukks, unbedingt ihre Tante von allen Verdachtsmomenten reinzuwaschen, selbst durch den Einsatz des eigenen Lebens, dieses Argument fand ich schwer zu schlucken. Das hätte man anders lösen können. Niemand stürzt sich mit offenen Armen ins Unbekannte, wenn die Möglichkeit so überwältigend ist, statt Antworten den Tod zu finden. Natürlich ist niemandem etwas geschehen, aber das wusste Carmydea vorher nicht. Außer natürlich, sie kannte vorab das Exposé!

Wink

Cover: Da ich bereits wusste, dass mich ein Alaska Saedelaere Roman erwarten würde, der erst noch im Reich der Harmonie spielt, war dieses Titelbild doch sehr überraschend. Aber irgendwann müssen diese unterschiedlichen Handlungsebenen verwoben werden. Meine Neugierde war dadurch auch gleich geweckt. Ich hoffte bloß, dass dies nicht der Cliffhanger des vorliegenden Romans war, den mir der Zeichner damit bereits spoilerte.

Zum Glück war dies nicht so, sonst wäre ich auf Alfred Kelsner ganz schön böse gewesen.  
Wink

Gut gemacht, reizt hoffentlich auch bei Gelegenheitslesern zum Kauf an. Von der Ausführung her habe ich bereits bessere Arbeiten von AK gesehen.

Innenillustration: Ich mag solche Zeichnungen. Von Michael Wittmann sehr gut ausgeführt.
 
Schule der MutantenSchule der Mutanten
Perry Rhodan Neo 5
von Michael Marcus Thurner
161 Seiten / 3,90 €
VPM

Bully kehrt vom Mond zurück und bekommt die Abwehr der Chinesen zu spüren. Perry muss helfend eingreiffen
Homer G. Adams stellt John Marshall seine „X-Men“ zur Verfügung, um Sid Gonzales zu helfen …
… dabei wird Sids Vergangenheit offenbart und wie er in die Schule der Mutanten kam und diese überlebte
Bai Jun und Perry Rhodan unterhalten sich ein weiteres Mal am Schutzschirm
Dr. Eric Manoli und Haggard schlagen sich in der Gegenwart (2036) mit Clifford Monterny herum, der sie um einen Gefallen bittet. Er hofft, dass sie Goratschin helfen können
Crest wird von seinem Entführer in Bedrängnis gebracht
Bai Jun soll von seinen eigenen Leuten hintergangen werden. Mehrere Kernwaffen sollen unter den Schutzschirm gebracht und gezündet werden, falls sich Perry Rhodan nicht ergibt

Fazit: Mich störte gleich, dass mit keinem Wort auf die Ereignisse des letzten Romans eingegangen wird, der erst noch mit einem Cliffhanger endete. Was ist mit Ernst Ellert passiert?

Schade, dass sein Schicksal nicht mal kurz erwähnt wird.

Zudem kommen Perry und die Ereignisse unter dem Schutzschirm etwas zu kurz, widerum wird für die Geschichte von Sid Gonzales zuviel Platz eingeräumt. -Man verstehe mich bitte Richtig: es war interessant zu lesen, aber wenn bereits in den Anfangstagen von Perry Rhodan Neo soweit von der offensichtlichen Handlung abgebogen wird, wie sieht das dann in Zukunft damit aus? Erreichen wir erst in Band 200 die Ferronen und das Wegasystem?

Und Atlan: taucht der dann erst mit Band 500 auf?

Die Geschichte ist interessant umgesetzt und weiß auch durch ihre Vielschichtigkeit zu überzeugen. Da gibt es nichts zu motzen.

Aber: Findet es der Verlag nicht etwas gewagt, diese Art von Schreibe, wie sie in erster Linie in einem Buch vorkommt, wo
häufig zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt wird, hier anzuwenden? Erst recht bei einem Fortsetzungsroman, der bloß alle 14 Tage erscheint?
Ich schon. Da kann leicht passieren, dass man als Leser den Überblick verliert. Vor allem auch, wenn man daneben noch andere Literatur konsumiert.

Ansonsten lieferte der Roman spannende Unterhaltung, die eines MMT würdig ist. Man merkt auch hier die Freude des Autors am Fabulieren, auch wenn die Originalgeschichte bereits vor fünfzig Jahren geschrieben wurde.

Für mich der Band, der sich bislang am weitesten von der Original-, von der Hauptgeschichte entfernte. Es hat mich zuerst etwas verwirrt, doch ich war gewillt mich auf dieses Experiment einzulassen. Ich bin gespannt, wie all diese losen Fäden in Band acht, wenn die erste Staffel ihr Ende findet, zusammenkommen.

Notiz am Rande: ich habe diesen Samstag mit der Erstausgabe angefangen zu lesen, aber durch äußere Umstände wich ich dann zu Neo aus. Mir fehlten noch knappe sieben Seiten bis zum Schluss des Bandes 2623. Mit einer längeren Bahnfahrt vor mir, wäre ich bald ausgelesen. So griff ich beherzt zu Neo 5, und  bin da dann auch geblieben, bis das Taschenheft durch war.

Cover
: Hat mir gut gefallen. Auch schon auf dem Vorabdruck in Heft eins, doch erst jetzt erkenne ich die Figuren, die sich um den Astronauten bilden.

Das Bild hat eine symbolträchtige Aussage: Rhodan umringt von Mutanten (nehme ich jetzt einfach an), während sich hinter ihm der Mond spiegelt. -Da hat alles angefangen!

Das war’s für diese Woche. Bis zum nächsten Mal.

AD ASTRA!

Es grüsst

Michel

Kommentare  

#1 Cartwing 2011-12-02 07:56
PR EA: Bin noch nicht ganz durch, nur zum Cover: Also ich bin schon etwas böse auf Al Kelsner. Cliffhanger oder nicht, ein Spoiler ist das auf jeden Fall. Das ist definitiv ne Schlüsselszene, die auch erst im letzten Drittel geschildert wird.
#2 Larandil 2011-12-02 09:07
Tja. Wer hätte denn auch gedacht, dass die Handlung noch mal zur Großen Leere zurückkehrt. :-*

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