Schrei der Angst: Feeder (2) Spuren aus Blut
Spuren aus Blut
Schrei der Angst - Feeder (2)
Schrei der Angst - Feeder (2)
Nach einem für meinem Geschmack eher faden Auftakt konnte mich Folge 2 weitaus mehr überzeugen. Alles, was Kritiker hierbei bemängeln, ist für mich eindeutig die Stärke dieses Hörspiels. Es ist ein Splatter, natürlich - darauf muss man sich einlassen. Und letztlich ist es doch nicht ganz so derbe brutal wie oft gemeint. Gewisse Grenzen gibt es schon und das ist ein wesentlicher Pluspunkt.
Dazu gesellt sich eine eigene Düsternis, die es zwar in vielen Hörspielen gibt (u.a. Dorian Hunter), doch hier passt es vielmehr zum Gesamtbild als anderswo. Dennoch bleibt ein Makel: der Hauptheld, Miguel del Canto. Ein Held auf der einen Seite und eine eher traurige Gestalt auf der anderen Seite (die zuweilen auch komisch wirkt) und nicht so recht ins Gesamtbild der Geschichte passen will. Das stört schon sehr, da es sich eben um die Hauptfigur handelt. Schon im ersten Teil habe ich das bemängelt. Aber da nahm der Hauptcharakter auch einen großen Teil der Geschichte ein und hier ist er hintergründig. Vielleicht liegt darin die Diskrepanz.
Natürlich muss so eine Hörspielreihe auch einen gewissen Faktor Humor bieten. Das Abscheuliche, die Splatterszenen und die skurille Figur des Feeder, all das selbst ist nicht besonders ernst zu nehmen und somit wirkt natürlich jede weitere Komik, die man mit einbringt, wie ein Selbstzweifel, ein Infragestellen des Projekts oder auch fast wie eine Persiflage.
Die Sprecher machen gute Arbeit, und bei der Regie merkt man, dass zuweilen Dan Shockers Larry Brent und die Macabros-Hörspiele Paten gestanden haben. Die Produzenten geben das auch zu. Als Erzähler fungiert Christian Rode, wie einst Günter König. Er zelebriert die Splatterszenen. Er ist dabei nicht ganz so kaltschnäuzig wie sein "Vorbild", aber eben doch nahe dran. Vielerorts wurde bemängelt, der Erzähler wirkte hier allzu übermäßig und präsent. Ohne Erzähler hätte alles besser geklungen. Meine Vorstellung von einem Hörspiel ist eine andere. Gerade hier, wo die Brutalitäten des Mörders genau beschrieben werden sollten, weil dies das Haupthema des Hörspiels ist, ist ein Erzähler sehr, sehr, sehr, sehr, sehr wichtig. Und Rode ist die Idealbesetzung.
Das Sounddesgin ist ein weiterer wichtiger Punkt. Hier wird nicht übertrieben, aber auch nicht gekleckert. Jeder Ton sitzt und stößt dem Hörer die Tür zur jeweiligen Szene auf.
Fazit: Ein versöhnlicher zweiter Teil des Fedder-Zyklus und man ist gespannt darauf, wie es weitergehen wird.
: Erbst Meincke, Christian Rode, Martin May, Anette Gunkel, Detlef Bierstedt, Bodo Wolf, Thomas Nero Wolf, Andreas Sparberg, Sylvia Lüder-Bogler, Karen Schulz Vobach, Martin Sabel, Sven Matthias u.a.
: Carsten Fehse
: Carsten Fehse
: Marc Fehse
: Marctropolis
Marc Fehse
: Marc Fehse, Michael Donner und Dirk Laux
: 14.05.2010
: 65.50 Minuten
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