Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Die Ogallala im Ohr - Winnetou auf Vinyl blieb ein dauerhaftes Fragment

Hörspiel-MemoriesDie Ogallala im Ohr
Winnetou auf Vinyl blieb ein dauerhaftes Fragment
Hörspiel-Erinnerungen

Wenn Hörspiele Bestandteil der Jugend waren, dann bleiben hin und wieder auch Erinnerungen hängen. Persönliche Erlebnisse, die man mit dem Hörspielhören verbindet. Ich habe die meisten Erinnerungen an die Gruselklassiker und Krimis. Die Dinger habe ich mehrmals rauf und runter gehört im zarten Alter von 12, 13 und 14 Jahren.


Hörspiel-MemoriesDie Faszination wurde nie ganz gebrochen - lies aber im Laufe der Jahre nach. Noch heute sind es zumindest Erinnerungen. Erinnerungen der lustigen und witzigen Art und zum Teil auch mit nachdenklicher Note.

So trug es es ich zu: "Dracula trifft Frankenstein" durfte ich nicht haben. Zu jung. So griff ich alternativ nach einer Winnetou-Platte. Natürlich von EUROPA. Das mochte um  1980 herum gewesen sein. Ein anderes Label schien es damals nicht zu geben. Jahre später erfuhr ich: Es gab viele andere Label. Aber nur EUROPA war irgendwie omni-präsent. Unwissend griff ich aber seienerzeit nicht nach Winnetou I (1. Teil), sondern irgendwie nach Winnetou III (1. Teil).

Doch ich hatte die Platte viele Jahre und wenn ich Glück habe, liegt sie noch heute bei Mutter im Keller. Ich habe sie gar nicht so oft gehört wie später die Edgar Wallace- oder Gruselhörspiele aber ich habe noch fast jeden Satz im Ohr. Und so geschah es, dass ich neulich (vor ein paar Wochen), fast mitsprechen konnte, als ich das Hörspiel wieder hörte. Es ist ja im Zuge der Originale bei EUROPA vor einigen Jahren wieder veröffentlicht worden und auch bei Spotifi abrufbar. Ach wie sehr war mir doch alles vertraut. Die Ogallala. Ein krigerischer Stamm. oder Kleki-Petra, ein indianischer Anführer. Der Henrystutzen des Old Shatterhand, der wahrlich kein Greenhorn war. Ja all das war noch so vertraut, als hätte ich das Hörspiel erst einen Tag zuvor noch gehört. 

"Und Charly hat die Stimme von Winnetous Silberbüchse erkannt, wie auch Winnetou die seine erkannt hätte..."

Diesen Satz könnte man geradezu als Synonym verwenden, wenn es um das Wiedererkennen dieses Hörspiels geht. 

Leider bleib es die einzige Karl-May-Platte von EUROPA, die ich je mein Eigen nannte. Sie wurde 1968 von Konrad Halver inszeniert. Viele Jahre später habe ich die anderen Folgen von Winnetou gehört, aber keines der Geschichten hat sich mir wieder so eingeprägt wie dieses. Der Funke srpang nicht mehr über, auch wenn diese Produktion für mich immer nur ein Fragment im großen Winnetou-Zyklus war, der seinerzeit als Hörspiel erschien.

 

Die Artikelreihe der "Hörspiel-Memories:

Marie und die Vampire - Ich schockte sie mit dem Marotsch

Als die Jenseitskutsche durch die Frühstücksküche fuhr - Ein Spanier lernt das Gruseln

Udo und die "Drei ???" - Wie ich einen Hörspielschatz fand, der mich nicht lockte

Der Tag, an dem Geld bei Vater keine Rolle spielte und neue Hör-Erlebnisse ermöglichte

Die Ogallala im Ohr - Winnetou auf Vinyl blieb ein dauerhaftes Fragment

Unvergesslich: Jackie und der Riese

Falsch interpretierter Jugendschutz an der Kasse 

Der Trommler, der mir den Werwolf versaute 

Kalle in der Bücherei-Schachtel von Gleis 1 

Warten auf Macabros - Eine Bestellung, die nie ankam

Ähnliche Artikel:

Jugend reloaded - Die Rückkehr der Klassiker: Ein ganz eigener Rückblick von G. Walt

Kommentare  

#1 Cartwing 2015-10-14 06:42
hatte ich auch damals. So harmlos waren die im Vergleich mit dem Dracula Hörspiel gar nicht. Ich erinnere mich noch vage, dass in einem Karl May Hörspiel (Schatz im Silbersee ?) irgendeine Raubkatze jemandem den Kopf zerbiss. Das Geräusch habe ich heute noch im Ohr.
#2 G. Walt 2015-10-14 10:28
Die Motive des Jugendschutzes waren schon damals zweifelhaft, aber das Ettikeet ab 12 Jahre waren in interne Empfehlung bei der Gruselserie-
Aber May ist eben May und unter diesem Namen liese sich UCH EINE wERWOLFSGESCHICHTE AN kINDER VERKAUFEN; WENN ES SIE GÄBE:
#3 Marduk 2015-10-14 12:36
zitiere G. Walt:
Aber May ist eben May und unter diesem Namen liese sich auch eine Werwolfsgeschichte an Kinder verkaufen, wenn es sie gäbe.


Gibt es doch:
"Winnetou unter Werwölfen", erschienen 2010 als Piper Taschenbuch. Und hat richtig gute Kritiken bekommen... ;-)
#4 joe p. 2015-10-14 12:37
Der schwarze Panther. Das ist in der Tat eine Szene aus "Der Schatz im Silbersee", ganz am Anfang. Eins zu eins aus dem Roman übernommen. Das ist insofern interessant, als das SiS einer der fünf oder sechs Bände ist, die extra für die Jugend ausgewiesen sind. :-) In Puncto Gewalt ist die Geschichte nicht ohne: so tötet der gefangene und gefesselte Winnetou kurzerhand einen alten Häuptling, der ihn provoziert hat durch einen Tritt. Auch der grausame Foltertod des Roten Cornel wird, wenn auch nur als Rückblick ziemlich genau referiert.
"Dracula" habe ich mir erst vor ein paar jahren angeschafft. (neulich erst wieder angehört) Die Geschichte ist gegenüber der Vorlage deutlich entschärft, aber mit zehn hätte ich die sehr schwer verdaut.
#5 Toni 2015-10-14 15:27
Der größte Horror für mich war damals, als dieser Gaul (Ri..oder so) bei Hadschi... usw. dran glauben musste :cry: . Die Platte habe ich danach nie mehr gehört!
#6 G. Walt 2015-10-14 15:33
zitiere Toni:
Der größte Horror für mich war damals, als dieser Gaul (Ri..oder so) bei Hadschi... usw. dran glauben musste :cry: . Die Platte habe ich danach nie mehr gehört!


Ja sowas finde ich auch immer schrecklich. Da ist doch wirklicher so schön unwirklich und weit weg...

@Marduk: Echt? Naja was es so alles gibt.
#7 Feldese 2016-05-22 08:38
Ja, die Fragmente! Wir hatten damals "Der Schatz im Silbersee" in der Aufnahme mit Joseph Offenbach. Toll! Auf Singles mit tollen Covern, ich glaube fünf Stück, nacheinander gekauft. Nur: Das gesamte Hörspiel bestand aus 6 kleinen Vinylscheiben. Und als wir die letzte, die uns fehlte, kaufen wollten, gab es sie nicht mehr. (Die Welt war ja so klein, bekam man es nicht in oder über den Plattenladen im Ort, dann gab es es eben schlichtweg nicht mehr. Das gleiche habe ich, da im Buchladen, mit einem Pfeifer-Buch von Berndt Guben im KMV erlebt).
Erst viele Jahre später habe ich das Ende vom Schatz im Silbersee dann auf Cassette gehört, die die Offenbach-Version vollständig brachte. (Naja, fast vollständig, die Cassettenedition war gegenüber der Single-Version gekürzt...)

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles