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Dark Land oder wie man eine Serie vor die Wand fährt

Und wir motzen mal (»qualifiziert«) drauf los - Der DPP in der KritikDark Land ...
... oder wie man eine Serie vor die Wand fährt

Eigentlich wollte ich heute mit meinen Dark Land-Rezensionen fortfahren und die Bände 37 (Tödliche Rückkehr) und 38 (Twilight City in Flammen) besprechen. Doch da sich die Gerüchte bestätigt haben, dass die Serie "DARK LAND" mit Band 42 am 19. Juni 2018 eingestellt wird, habe ich diese Besprechungen aus aktuellem Anlass verschoben, da ich einige Anmerkungen zu der Einstellung der Serie einfach mal los werden möchte.

Interessanterweise ist bis heute (Stand: 3. Juni 2018), selbst auf der Facebook-Seite von "Dark Land",  nichts seitens des Bastei Verlages über die Einstellung der Serie zu lesen.

Nachdem ich bei einigen Autoren der Serie nachgefragt habe, wollte einer der Autoren das 'Gerücht' über die Einstellung der Serie weder bestätigen noch dementieren, ein anderer bestätigte dagegen die Einstellung der Serie mit Band 42.

Namen und Zitate kann ich an dieser Stelle leider nicht nennen bzw. veröffentlichen, da die Autoren dies ausdrücklich nicht gewünscht haben. Und dies muss man einfach respektieren.

Nur im Bastei-Forum sickerten nach und nach Informationen in Bezug auf die Einstellung der Serie durch, die schließlich von Michael 'Mad Mike' Schönenbröcher nach einigen Forumseinträgen mehr oder minder dort bestätigt wurden. Dazu aber mehr am Ende des Artikels. 

Und auch auf der Facebook-Seite vom "Gruselroman-Forum" wurde interessanterweise am 27. Mai 2018 kurz bekanntgeben, dass die Serie mit Band 42 eingestellt werden würde:

"Dark Land wird eingestellt. Leider hat uns aus zuverlässiger Quelle die Information erreicht, dass die Serie Dark Land mit Band 42 eingestellt wird.
Weitere Hintergründe aus erster Hand sind nicht verfügbar, wir gehen aber davon aus, dass es (mal wieder) an den Verkaufszahlen lag. Sehr schade."

Böses ErwachenDa ich die Serie seit Band 1 bespreche, habe ich mir meine Artikel zu "Dark Land" noch einmal angeschaut und Revue passieren lassen. 

Daraus wird deutlich, dass nach dem sehr positiven Beginn von "Dark Land" ab Mitte der 20er Bände ein qualitativer Abfall der Serie begann, der danach nicht wieder rückgängig gemacht bzw. aufgeholt werden konnte, so dass die Einstellung der Serie als ein durchaus hausgemachtes Problem bezeichnet werden kann.

Serien, insbesondere neue Serien,  verkaufen sich natürlich nicht von selbst. Da muss man unter anderem seitens des Verlages auch etwas Arbeit, Zeit und Geld investieren, um sie auf dem sowieso schon mageren Heftromanmarkt zu etablieren. Da braucht man bisweilen auch mal einen längeren Atem, damit dies gelingen kann. Und diesen längeren Atem haben Großverlage wie der Bastei Verlag wohl eher, als diverse Kleinverlage.

Ich erinnere mich da an ein Beispiel aus der Fernsehbranche. Als die erste Staffel der Serie "Akte X" nicht die gewünschten Zuschauerzahlen erreichte, sollte die Serie eingestellt werden.
Doch den Fans gelang es, dass die Serie fortgeführt wurde. Und siehe da, die Serie "Akte X" entwickelte sich zum weltweiten TV-Hit und zu einem Phänomen ihrer Zeit.

Aber die Schuld für die Einstellung der Serie nur beim 'bösen' Bastei Verlag zu suchen bzw. diesen in die Schuhe zu schieben, wie es manche zu tun pflegen, wäre dann doch etwas zu einfach.

Sie kommenEine Schuld für Einstellung von "Dark Land" tragen ohne Frage auch die Autoren der Serie, die natürlich in der Lage sein müssen, vernünftige und stimmige Romane zu schreiben, um die Handlung nachvollziehbar fortzuführen. Was aber leider nur zu Beginn der Serie gelang.

Denn mit der Zeit wurde deutlich, dass eine vernünftige Absprache der Autoren untereinander anscheinend nicht funktioniert hat, um die Handlung der Serie sinnvoll fortzuführen und voranzubringen, weil immer wieder Unstimmigkeiten in den Romanen und in  der Handlung der Serie auftauchten, die nur damit zu erklären sind.

Hinzu kam, dass man mit der Zeit auch den Eindruck gewann, dass die weitere Handlung der Serie "Dark Land" auch nicht  wirklich durchdacht und ausgearbeitet worden war. Ich erinnere mich da zum Beispiel an das DL-Interview mit dem Autor Marc Freund. Auf eine von meinen Fragen antwortete er

"Dies gehört zu den Themen, die wir im Autorenkreis noch näher spezifizieren müssen."

Ich nehme daher mal stark an, dass vom Autorenkreis von "Dark Land" wohl noch sehr viel hätte in der Serie näher spezifiziert werden müssen.

Zudem bemerkte Marc Freund im Zauberspiegel-Interview, dass die 

"Entwicklung der Serie in regelmäßigen Abständen auf Autoren-Konferenzen beim Verlag besprochen werde. Es würden aber auch außer der Reihe Absprachen zwischen einzelnen Autoren erfolgen. Und ihre Lektorin (Britta Künkel, Anmerkung des Autors des Artikels) sei letztlich diejenige, die alle Fäden in der Hand hielte."

Hell-o-weenDer Qualitätsabfall der Serie begann mit dem Zweiteiler 24 und 25, der eigentlich, wie auch der Zweiteiler 29 und 30, überhaupt keiner war, denn bei den beiden Zweiteilern handelte es sich schlicht und einfach um vier Einzelromane aus der Feder von jeweils zwei verschiedenen Autoren, die den Lesern einfach nur als Zweiteiler 'verkauft' wurden.

Hinzu kam, dass sich die Autoren ab Mitte der 20er Bände in viel zu viele Themen verstrickten und immer neue Fragen aufwarfen, die nie wirklich im Verlauf der Serie vernünftig oder sinnvoll beendet bzw. beantwortet wurden.

Man kann als Autor einer Serie halt nicht auf 85.000 Hochzeiten zugleich tanzen, um es mal überspitzt auszudrücken, man muss sich in einer Serie wie "Dark Land", wo die Romane und die Handlung aufeinander aufbauen, zu Beginn erst einmal auf einige wenige bzw. einige bestimmte Themen konzentrieren, um diese voranzubringen und nach und nach vernünftig abzuschließen. Ansonsten wächst das ganze einem mit der Zeit über den Kopf. Was dann in der Serie auch passiert ist.

Im Roman "DIE SCHWÄRZESTE NACHT" wurden zum Beispiel mit "Soraya", dem "Schwarzen Buch", dem "Richter" und der "Schwarzen Göttin" gleich mehrere Themen in "DARK LAND" übereilt und hektisch abgeschlossen sowie sang- und klanglos ad acta gelegt, obwohl diese Themenbereiche  in der Serie nur sehr nebulös behandelt wurden, die viel weiteres Potential (auch über die Vergangenheit von Twilight City) geboten hätten.

Hatten die Autoren keine Lust dazu, diese Themen näher zu spezifizieren und/oder auf ihren Autorenkonferenzen auszuarbeiten?

Auf der anderen Seite wurde zum Beispiel das Thema um das "Weiße Schiff" endlos in die Länge gezogen und erst nach fast zwei Dutzend Romanen endlich wieder in die Handlung der Serie aufgenommen.

Sie kommenVielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser noch daran. Das mysteriöse "Weiße Schiff" traf in DL # 10 ("Sie kommen" von Marc Freund) in Twilight City ein und lag danach 23 Romanen seelenruhig im Hafen der Stadt. Keiner schien sich in dieser Zeit um das Schiff zu kümmern, was doch sehr unrealistisch erschien. Das einzige was passierte war, dass das Gebiet rund um das Schiff als Sperrgebiet erklärt wurde.

Die Fans in dieser Hinsicht so lange hinzuhalten, ist bei einer neu gestartete Serie wie "Dark Land"  nicht gerade sinnvoll. Damit kann man schon den einen oder anderen Leser der Serie verprellen. Was vermutlich mit der Zeit auch geschehen ist.

Im Roman  "TAG DER OFFENBARUNG" (DL # 33) ging es dann bezüglich des "Weißen Schiffes" endlich ins Eingemachte, wobei aber auch dies Thematik ziemlich hektisch abgefertigt wurde. Was dann doch eher enttäuschend war, zumal mal man als Leser 23 Romane lang auf diese 'Auflösung' gewartet hat. 

Die Krönung kam aber mit den nachfolgenden Romanen, in denen gleich mehrere Protagonisten der Serie in die Welt der "Weißen Dämonen2 geschickt wurden, und damit ein weiterer; neueR Themenbereich eröffnet wurde, obwohl viele andere Themenbereiche der Serie, wie bereits erwähnt,   immer noch nicht abgeschlossen, vernünftig behandelt oder nur kurz angesprochen worden waren.

Hinzu kam auch, dass auch diverse Fragen, die in den Romanen der Serie aufgeworfen wurden, auch immer noch nicht beantwortet waren. Was sich bei einer 14täglich erscheinenden Serie langsam als Problem entwickelte bzw. sich tatsächlich mit der Zeit als Problem herausstellte. 

Endstation NirgendwoAber spätestens mit den beiden Romanen 35 (Der Clan vom Long River von Uwe Voehl) und 36 (Endstation Nirgendwo von Marc Freund) wurde mein Eindruck schließlich bestätigt, dass die weitere Handlung der Serie "Dark Land" nicht  wirklich durchdacht und ausgearbeitet worden war. 

War zu dieser Zeit schon bekannt, dass die Serie eingestellt werden würde? Wurde die Handlung deshalb ab Mitte der 30er Bände immer hektischer fortgeführt, um irgendwie zu einem Schluss zu kommen?

An dieser Stelle sollte aber auch nicht die verantwortliche Redakteurin Britta Künkel vergessen werden, bei der laut den Autoren Uwe Voehl und Marc Freund "alle Fäden zusammenliefen", der ohne Frage auch eine Mitschuld an der Einstellung der Serie "Dark Land" trifft.

Denn die hat anscheinend bei der weiteren Planung der Serie nicht wirklich aufgepasst, um eventuell noch die Notbremse ziehen zu können,  und die Serie eventuell noch in eine andere Richtung lenken zu können. Stattdessen hat sie sich vermutlich auf die Autoren verlassen, obwohl Britta Künkel laut dem Autor Uwe Voehl, "letztlich die Romane der Serie lektoriert und freigibt."

Wenn man das alles so betrachtet, scheint bei "Dark Land" mit der Zeit wohl einiges schief gelaufen zu sein. Ich nehme aber mal an, dass "Dark Land" nicht die einzige Serie war und ist, die die Redakteurin Britta Künkel betreut.

Und was ist mit den Fans der Serie "Dark Land, werden jetzt vermutlich einige Leser des Artikels fragen.

Was soll mit ihnen sein? Laut Michael Schönenbröcher und der Redakteurin Britta Künkel scheinen die meisten Leserbriefe nur positiv ausgefallen zu sein. Aber diese pauschale Aussage wurde ja bereits zu vielen anderen Bastei-Serien, die eingestellt wurden, verlautbart. Hinzu kommt, dass man diese Affinität, bloß keine negativen Leserbriefe zu veröffentlichen, bereits von der LKS diverser anderer Bastei-Serien kennt, die nach wie vor laufen. Vieles wird da vermutlich auch schön geredet.

Hätte mehr Kritik und mehr negative Leserbriefe also seitens der Leser von "Dark Land" die Verantwortlichen der Serie früher wachgerüttelt?

Ich glaube wohl kaum, obwohl ich mich immer wieder über die Aussagen mancher Leser, zum Beispiel im Bastei Forum gewundert habe. Da wurde zwar manchmal der eine oder andere Romane etwas 'kritisch' betrachtet, doch im Endeffekt kam es dann trotzdem immer zu der pauschalen Aussage: "Trotzdem ist der Roman top" oder "trotzdem vergebe ich fünf Sterne".
Bei solchen Aussagen und solcher Kritiklosigkeit seitens der Fans und Leser der Serie ist es kein Wunder, dass manche (vermutlich selbst beim Bastei Verlag) immer noch glauben, dass die Serie hätte gerettet werden können.

Aber es gibt wohl keine Serie auf dem Heftromromanmarkt, in der alle Romane toll und top sind. Das mag vielleicht in irgendeiner Märchenwelt so sein, aber in der Realität sind  immer diverse Romane dabei, die nicht das Gelbe vom Ei sind. Auch hier wurde, insbesondere seitens der Leser und Fans in Bezug auf "Dark Land"  sehr viel schöngeredet bzw. verklärt. Aber diese Schönrederei trifft auch auf andere Serien des Bastei Verlages zu.

Wie wird wohl das Ende der Serie "Dark Land" mit Band 42 aussehen?  Wird Twilight City komplett zerstört werden? Das suggeriert jedenfalls "Die letzten Stunden von Twilight City", der Titel des letzten Romans der Serie. Und was wird aus den Protagonisten der Serie? Kehrt Wynn (Johnny Conolly) in seine Welt zurück, um danach wieder bei John Sinclair mitzumischen?

Aus verlagstechnischer Sicht wäre wohl ein offenes Ende der Serie sinnvoll. So könnte der Bastei Verlag die Serie "Dark Land" in Form von Paperbacks noch einmal veröffentlichen, was bei den beiden ebenfalls eingestellten Serien "Der Hexer" und "Die Abenteurer" sehr gut und erfolgreich geklappt hat, und gegebenenfalls in dieser Form fortführen. 

Wie zu Beginn des Artikels erwähnt, komme ich nun auf die halbherzige 'Bestätigung' über die Einstellung der Serie seitens Michael 'Mad Mike' Schönenbröcher zurück bzw. zu sprechen, die erst nach den beiden Einträgen der User "Loxagon" und "Schlurchi" und nach meinem nachhaken im DL-Forum erfolgt ist. 

Eine offizielle Verlautbarung seitens des Bastei Verlag über die Einstellung von "Dark Land" ist allerdings bis heute (Stand: 3. Juni 2018) nicht erfolgt.

Der User "Loxagon" schrieb:

"Ein paar Bände vorher wird auf der LKS von 1A Verkaufszahlen gesprochen ... zB Band 35. Ist Also Band 42 der letzte, wurde man (wie so sehr oft) vom Verlag verar..."

Auf den Eintrag von User "Loxagon" kam von Mad Mike folgende Antwort im Forum:

"Da versucht Loxagon mal wieder eine Fake News zu etablieren. "Ja, die Verkaufszahlen sind bestens!" wurde auf der LKS nie gesagt, bzw. geschrieben. Nur, dass die Reaktionen auf die Serie sehr positiv sind. Was sie übrigens bis heute sind."

Tag der OffenbarungDazu kann ich persönlich nur folgendes sagen. Ob man nun auf der LKS schreibt, dass die Verkaufszahlen stimmen oder die Reaktionen auf die Serie positiv bzw. sehr positiv sind, ist im Grund Pott wie Deckel, denn beide Aussagen suggerieren dem Leser, dass die Serie gut läuft, und dass mit einer Einstellung der Serie wohl in nächster Zeit nicht  zu rechnen ist.

Und wenn man merkt, dass die Verkaufszahlen einer Serie nicht stimmen, muss man versuchen gegenzusteuern. Das müsste im digitalen Zeitalter für einen großen Verlag wie den Bastei Verlag eigentlich  besser funktionieren, als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren.

Doch bei meinen Besuchen auf der Facebook-Seite der Serie "Dark Land", musste ich leider feststellen, dass sich dort so gut wie nichts tat.

Alle 14 Tage wurde nur der neue DL-Roman mit Cover kurz vorgestellt. Das war es dann auch schon. Keine Hintergrundinformationen zur Serie, keine Informationen zur Entstehung der Serie oder ähnliches,  um wenigstens mal zu versuchen, das Interesse an der Serie weiter zu schüren oder ähnliches zu bewirken.
Denn wenn man schon eine Facebook-Seite online hat, sollte man diese auch sinnvoll nutzen. Was leider sträflich versäumt wurde.

Nach dem Eintrag von "Loxagon" kam von  User "Schlurchi" folgender Eintrag im Forum:

"Aber erst im GEEK!-Magazin verkünden, die Serie wäre gut angekommen und man könne sich vorstellen, dass sie noch lange läuft....und dann fällt schon bei Band 42 der Hammer...weiß auch nicht was ich davon halten soll."

User "Andro" (der Bastei-Autor Sascha Vennemann), der den Artikel in Geek # 30 (19. April 2017) geschrieben hatte, veröffentlichte - nach meiner Nachfrage - daraufhin den genauen Wortlaut des Abschnittes seines Artikels im Forum.

"Dark Land wird von den Lesern wunderbar aufgenommen“, freut sie (Redakteurin Britta Künkel) sich. „Viele Leserbriefe und Rezensionen sind erfreulich positiv und geradezu überschwänglich!“ Deswegen stehen die Zeichen auch weiterhin gut, dass sich Dark Land längere Zeit am Markt behaupten kann."

Und danach folgte noch folgender Kommentar von ihm:

"Bei so wenig Zeit und nur knapp 30 Romanen, die seit dem ins Land gezogen sind, hat sich natürlich nichts an diesen Aussagen ändern können. Ironie aus"

Der Forumseintrag von Sascha Vennemann wurde danach noch von Michael 'Mad Mike' Schönenbröcher durch folgende Bemerkungen ergänzt:

"Nicht zu vergessen, dass zum Zeitpunkt des Interviews gerade mal Band 10 auf dem Markt war. Außerdem lässt sich ja leider von Rezis und Leserbriefen begeisterter Fans (die es auch jetzt zum Ende der Serie noch gibt) nicht auf den kommerziellen Erfolg schließen.
Es ist nun mal so: Verkaufen sich die Hefte zu schlecht, kann man das nur eine gewisse Zeit durchhalten; irgendwann ist Schluss.
Und dann wäre es auch Blödsinn, die Serie noch 8 Bände weiterlaufen zu lassen, um die Nr. 50 zu erreichen, was die Gesamtbilanz aller Produkte in dem Segment belastet.  Wer Bastei ahnungslos "Leserverarsche" vorwirft, weiß nicht, wie sehr wir um DL gekämpft haben."

Auf meine Frage im Forum, seit wann denn die Einstellung der Serie bekannt gewesen sei, erfolgte von Michael Schönenbröcher jedoch bis heute keine Antwort.

Interessanterweise veröffentlichte Michael Schönenbröcher jedoch am 30. Mai 2018 dann noch  seine Begründung (fettgedruckt) im Forum,  warum nicht frühzeitig auf die Einstellung der Serie "Dark Land" hingewiesen wurde.

"Für alle, die allzu schnell vergessen, hier noch einmal mein Posting zur Einstellung von VAMPIRA.
Nicht nur, dass ich damals frühzeitig die Einstellung bekannt gegeben habe, wir haben uns auch bemüht, die Serie zu einem vernünftigen Ende zu bringen, indem die letzten Bände umgeschrieben wurden.
Das Ergebnis meiner frühen Bekanntgabe waren seitenlange Diskussionen und Beschuldigungen im Forum. Wundert es da, wenn man sich zukünftig dreimal überlegt, eine Einstellung vorab zu kommunizieren?"

Ob man die Einstellung vorab oder nachträglich den Lesern kommuniziert, ist eigentlich ebenfalls Pott wie Deckel. Es erfolgt halt nur eine Verschiebung des Problems oder der  "seitenlangen Diskussionen und Beschuldigungen im Forum", wie es Michael Schönenbröcher in seinem Forumseintrag so schön bezeichnet.

Nach seinen drei Forumseinträgen schwieg Mad Mike wieder. Und schweigt bis heute, schließlich hat er ja keine Lust auf "seitenlange Diskussionen und Beschuldigungen im Forum".
Doch diese werden wohl nicht nur dort zu finden sein. Denn spätestens wenn alle Leser  von "Dark Land" in Band 42 endlich darüber informiert werden, dass die Serie eingestellt wird, wird es diverse Emails und Leserbriefe an den Bastei Verlag hageln. Und dann sind sie wieder da, diese 'unverschämten' seitenlangen Diskussionen und Beschuldigungen seitens der Fans und Leser.

Da fragt man sich schon, für welchen Personenkreis denn die Serien des Bastei Verlages geschrieben werden. Ich nehme mal an für die Leser und nicht für einen kleinen und ausgesuchten Personenkreis beim Bastei Verlag.

Und wenn eine Serie eingestellt wird, ist die logische Schlussfolgerung daraus, dass natürlich einige Leser ihren Unmut darüber zum Ausdruck bringen wollen. Aber dann wäre es auch sinnvoll, diese Emails und Schreiben der Fans und Leser auch an die Verantwortlichen Damen und Herren weiterzuleiten, die die Einstellung der Serie entschieden haben.

Im Grunde kann man sagen, dass das Einstellungsverfahren einer Serie beim Bastei Verlag  immer nach Schema-F abläuft.

Eine neue Serie geht an den Start. Nach einigen Heften wird den Lesern auf welche Weise auch immer suggeriert, dass die Serie gut läuft, doch Monate später halten die Leser plötzlich das letzte Heft der Serie in ihren Händen, in der verkündet wird, dass die Serie aufgrund schlechter Verkaufszahlen und  mangels Lesern leider eingestellt werden musste. Und natürlich hat man um die Serie gekämpft, aber es hat alles nichts genützt... 


Zur Einleitung -  Zur Übersicht

© by Ingo Löchel

 

 

Kommentare  

#46 Sarkana 2018-06-11 22:49
zitiere Laurin:
... die Aussage würde nur dann Sinn machen, wenn man bei der Gewinn- und Verlustrechnung alle Heftromanserien in einen Topf werfen würde

Tja, das muß man aber. Wenn man mehrere gut bis mäßig laufende Objekte hat, dann bindet man sich keins mit roten Zahlen ans Bein. Natürlich zeiht das das Gesamtergebnis runter und darauf kommt es letztlich an.
Direkte Auswirkungen auf die Verkaufszahlen anderer Hefte hat das nicht, aber das Gesamtergebnis der Abteilung wird halt nicht besser (und das der Unterabteilung Männern erst Recht nicht) - und das könnten im Verklag schon ein echtes Problem darstellen, das ist kein Familienbetrieb mehr sondern eine Aktiengesellschaft in der eine nicht laufende Abteilung auch schon mal recht fix eingestampft oder zurecht geschrumpft wird.
#47 Stefan 2018-06-17 15:16
zitiere Valerius:
Interessant ist ja auch, dass der Bastei Verlag die Serie "Amerika" erneut herausbringt, obwohl die historische Abenteuerserie bereits 1996 nach nur 22 Heften eingestellt wurde. Glaubt man beim Verlag tatsächlich, dass "Amerika" ab dem 26. Juni 2018 besser läuft, als vor über 20 Jahren.

Nein. Es ist einfach nur eine Nachdruckserie (und damit günstig), die einen freigewordenen Programmplatz belegt.
#48 Magister Foran 2018-06-17 17:10
Es ist ja zunächst immer schade um sterbende Phantastik-Serien, aber... weder habe ich von der Existenz der Serie etwas mitbekommen noch hötte ich sie gekauft. Die letzten Heftromane die ich neu gekauft habe waren "Mythenland" von Volker Ferkau. Und das gerne. Ich bin halt kein "Mehrfachkäufer", sondern Fantasy-Leser. Western, Raumschiffheftchen (auch wenn ich die Autor*innen zT mag und zT persönlich kenne) und Krimis interessieren mich nicht. und das war im Heftroman auch nie anders (im Tb habe ich bis 14 noch Krimis gelesen, alle Ian Fleming zB). Ich habe "Bastei Fantasy" gesammelt wenn auch nicht behalten, Dragon liegt noch gesammelt auf dem Speicher... und MYTHOR vermisse ich bis heute und lese es immer wieder gerne. Damals wurde Mythor trotz schwarzer Zahlen eingestellt ... weil es eben zu kleine schwarze Zahlen waren und man nach der Übernahme von Zauberkreis nur die erfolgreichsten Serien weiter betreiben wollte.

Im Heftroman gab es, vom kurzen Mythenland abgesehen, dessen Folgeerscheinungen ich digital auch brav gekauft habe, nie wieder einen Versuch, eine Fantasy-Serie zu lancieren. Was hat das mit Dead Land zu tun? Nun ja, es war eine Serie mit Phantastik, möglicherweise hätte mich das Weisse Schiff durchaus gereizt, mehr wissen zu wollen... aber wenn ein Fantasy-Fan wie ich von der Serie erst nach der Entscheidung der Einsteillung überhaupt liest, dann ist, darauf wollte ich schon hinweisen, die Öffentlichkeitsarbeit vielleicht suboptimal gewesen. Klar, mich erreicht man nicht über die LKS von John Sinclair oder Lassiter, aber auf der Buchmesse gehe ich schon auch stets am Bastei-Lübbe Stand vorbei und schaue was es da neues an Fantasy gibt. Eine Zeile auf der Titelseite der Szene-Zeitschriften erreicht mich auch, braucht aber aktive PR (die übrigens viel günstiger ist als Fernsehwerbung, die mich eh auch nicht erreicht). Aber wenn da eine aktive Fangemeinde war, müsste die dann nicht auch Share-Pics und Memes mit Titelbildern durch die Sozialen Medien spülen? Dort zumindest würde es Leute erreichen, die noch wissen was ein Heftroman ist, weil sie selbst zur von Horst (und dem Bastei-Unternehmensbericht) genannten Zielgruppe gehören.

Für mich heisst das, in heutigen Zeiten, für Fans nicht nur eine positive Leserrezi schreiben sondern auch in den Sozialen Medien dafür werben und zeigen dass ihr Fans seid.

Für Verlage heisst das dass sie eine "Fan-Rahmen für dein Profilbild" App anbieten sollten und vorbereitete Sharepics aus den Titelbildern mit schönen Zitaten, wie das jeder bessere SPler macht - und dass ein Heftroman Leser immer zugleich auch digital suchen sollte, um eine Mischkalkulation zu ermöglichen, in dem Print und Digital sich ergänzen. Eine gute Serie fängt mit einem kostenlosen Digitalerstroman, der seine Fans bereits mitbringt, genügend Lesende ein so dass eine vierstellige Zahl dabei bleibt. Behaupte ich. Ich wünschte ein Verlag würde das Konzept mit Fantasy mal ordentlich angehen.
#49 VM 2018-06-17 21:32
Sicherlich hat Ingo Löchel recht, wenn er in seinem Artikel moniert, dass konzeptionell bei Dark Land einiges nicht perfekt lief. Dabei hat die Serie es im Kern ja nur mit drei Autoren zu tun gehabt, die über JS bereits miteinander bekannt waren. Logan Dee sollte man als Hauptautor mit entsprechender Erfahrung auch zutrauen können, hier die Serienstruktur zu gestalten und das Heft in der Hand zu halten. Marques als Neuling so viel Gestaltungsraum für die Serie zu geben, halte ich da für recht riskant. Künkel "betreut" ja ebenfalls JS und auch das auf eine sehr laxe Art. Spürbar wird ihr Einfluss dort für mich eigentlich nur, indem ich in Jason-Dark-Bänden Passagen ausmache, die nachträglich von ihr (?) hineingeschrieben wurden, um eine Verzahnungen mit anderen Bänden herbeizuführen. Was aufgesetzt wirkt.

Was mich von dem Lesen DLs abgehalten hat: Das Getue um Graham Grimm, der falsche Spin-of-Charakter (offiziell ein Ableger von JS, aber de facto eine mit JS inkompatible Welt), die Initiierung der Serie über JS 2000, womit man das Jubiläum verschandelte, der Fortsetzungscharakter, die Titelbilder von Würz.

Ich hätte auf jeden Fall die Reihe "Sinclair Academy", die es nur als E-Book gab, gerne als Heftserie gehabt und das abgedrehte DL nur auf der E-Book-Schiene gestartet.

Meiner Einschätzung nach erreicht man mit Heftserien heute keine nennenswerte Zahl neuer Leser, sondern fast nur Leute, die bereits Kunden sind bzw. mal waren. Bei DL hat man sich ganz hauptsächlich auf die JS-Leserschaft verlassen, was man an den entsprechenden Werbemaßnahmen sieht. Offenbar konnte man jedoch nicht genügend aus dieser Gruppe rekrutieren. Warum auch? Ein Johnny, den man Wynn nennt und in eine nicht-JS-taugliche Dimension verfrachtet, ist zu wenig. Mich hätte man natürlich gehabt, wenn neben Johnny auch Carlotta in das Neuland gewechselt wäre. Als zentrale, straffe Handlung dann zum Beispiel etwas um einen Baphomet-Templer-Kult. Dazu Tielbilder von Taylor.

Zur Informationspolitik bei Bastei möchte ich nur mal darauf hinweisen, dass bei der JS-Convention 2016 mit Daniel Stulgies ein neuer JS-Autor an der Podiumsdiskussion beteiligt war, von dem bis heute kein einziger Roman mehr erschienen ist. Eine Information, ob dieser Herr überhaupt noch für JS tätig ist/wieder sein wird, gibt es trotz Nachfragen nicht.

Btw: Hat sich Susanne Picard als Lektorin von PZ verabschiedet? Beim Durchblättern des aktuellen Bandes im Kiosk wirkte es auf mich so, ich war allerdings auf die Schnelle nicht ganz schlau aus dem Mittelteil geworden.

Grüße

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