Alina Fox: Tödlicher Kristall
Mit Alina Fox orientiert man sich an eine Comicfigur von Daniel Gramsch. Die Idee einen Comic in ein Hörspiel zu packen ist an sich nicht neu. Auch die Storyline ist bekannt, und erinnert an Helden wie Indiana Jones und Lara Croft. Daraus macht man bei Produktion auch keinen Hehl.
Die Geschichte um die 13 Kristallschädel, deren Vorbild übrigens tatsächlich existiert ist dagegen höchst interessant. Allein dieses Thema reicht aus um das Hörerinteresse zu wecken. Das Thema allerdings in einem Comic zusammen mit einer Fantasyfigur als Serienheldin zu packen ist gewagt. Sowas passt doch eher zu Offenbarung 23, wird man denken - man könnte aber auch sagen, das das Thema es wert ist, ein Einzelhörspiel daraus zu machen.
Ich fnde, dass die Mischung gut gelungen ist, wenn man sich erstmal darauf eingelassen hat. Auch muss man sich erst an die Figuren gewöhnen. Zunächst wirkt wirklich alles wie ein Comic, doch dann tauchen die großen Handlungsstränge auf, und zur Mitte hin wird die Geschichte sogar etwas verwirrend. Doch wer an der Story dranbleibt, wird den Faden sicher nicht verlieren.
Der Erzähler hat einen recht langen Part. Für mich wird er zu oft eingemischt. Somit hat das Hörspiel fast klassischen Charakter, und Michael Tiertz wirkt wie der Erzähler aus einem alten Karl-May-Hörspiel. Da das Genre 'Abenteuer' ist , passt das auf jeden Fall. Lob und Tadel auch bei dem Rest des Ensembles. Vieles ist gut gesprochen, manches wirkt allerdings steril und emotionslos. Hier hätte man als Regiesseur sicher mehr Hand an legen sollen.
Soundtechnisch hat man sich auf ein Minimum reduziert und damit viel Raum für die Story gelassen, die dadurch leider nicht ohne Längen ausfällt. Die erfrischenden Pausen durch peppige Musikeinlagen fehlen einfach mancherorts. Das Cover ist schon als sehr comichaft zu bezeichnen. Ob das jeden Käufer anspricht bleibt abzuwarten.
Fazit: Spannendes und interessantes Thema, ungewöhnlich umgesetzt, und leider nicht ohne Längen.