... Harald Jacobsen über seine beiden neuen Romane, Jerry Cotton und zukünftige Projekte
... über seine beiden neuen Romane, Jerry Cotton und zukünftige Projekte
Es geht um eine Familie, die ihre eigenen Probleme hat. Der dominante Vater hat ein florierendes Unternehmen in Schleswig-Holstein aufgebaut, das in allen Bereichen des Tourismus aktiv ist. Die Protagonistin ist die ältere Tochter des Unternehmers, die sich gegen eine Mitarbeit im Unternehmen und für eine Karierre in der Staatsanwaltschaft entschieden hat. Damit löste sie einen Bruch aus, der sie nach Berlin führte.
Als nun die jüngere Schwester bei einem Unfall mit Fahrerflucht fast getötet wird, reist Sophie Martens schleunigst nach Eckernförde, um der Familie beizustehen. Es war der Anruf ihres alten Mentors, Gero Haller, der sie über die merkwürdigen Vorkommnisse informierte. Der Rechtsanwalt wunderte sich über die Zurückhaltung der Familie in Bezug auf die Aufklärung des Falles und auch Sophie Martens kann es nicht nachvollziehen.
Die Staatsanwältin stürzt sich in die Ermittlungen und stolpert über weitere Seltsamkeiten. Es gibt Unregelmäßigkeiten in den Finanzen des Unternehmens und einen Koch, der gleichermaßen charmant und dubios daherkommt. Am Ende schaut Sophie Martens in den Abgrund menschlicher Gestörtheit.
Ich wollte einen Roman schreiben, der sich sowohl spannend liest als auch als Urlaubslektüre eignet. Da viele Touristen nach Eckernförde kommen, bot sich ein solches Vorhaben an. Obwohl ich auf blutige Vorkommnisse zugunsten psychischer Abgründe verzichte, zeigen sich erste Leser gut unterhalten.
Die Protagonistin war auf einmal einfach da und ließ sich nicht mehr vertreiben. ;) Zuerst stand die Idee einen kurzen, als Urlaubslektüre konzipierten Krimi zu schreiben. Bevor ich mir ernsthafte Gedanken über die einzelnen Figuren machen konnte, war urplötzlich Sophie Martens in meinem Kopf. Die Dame igrnorierte alle Bedenken meinerseits und trieb die Handlung aus ihrer Sicht so hervorragend voran, dass ich ihr einfach folgen musste. So viel zur Freiheit eines Autors.
Wie eingangs erwähnt, weigerte Sophie Martens sich, ihrem Vater bei der Leitung des Familienunternehmens zu helfen. Nach dem Tod der Mutter durfte Sophie bereits die Betreuung der jüngeren Schwester übernehmen und wollte später eigene, berufliche Wege einschlagen.
Der dominante Richard Martens konnte es nicht nachvollziehen und auch Vera, die jüngere Schwester, war enttäuscht über dieses Verhalten. Gäbe es nicht die Tochter von Sophie, bestünde vermutlich kein Kontakt mehr.
Wer sich schon einmal mit einem pubertierenden Teenager herumschlagen durfte, wird bei dieser Frage vermutlich schmunzeln. In dieser Zeit befinden sich die Kinder in einem hormonellen Ausnahmezustand und dadurch besteht quasi eine Dauerkrise. Wenn dann auch noch die allein erziehende Mutter beruflich extrem eingespannt ist und sich auf keine Unterstützung berufen kann, dann wachsen auch einer toughen Frau wie Sophie Martens die Dinge gern einmal über den Kopf. Celia probiert sich täglich neu aus, verweigert die gut gemeinte Erziehung und sucht sich gefährliche Freunde. Berlin kann ein sehr ungutes Pflaster für Teenager sein.
Sie ist vor allem dafür, dass Opfer von Verbrechen auch bestraft werden. Deswegen hat Sophie Martens eine Anstellung bei Gero Haller, dem Rechtsanwalt aus Eckernförde, ausgeschlagen und hat ihren Weg in der Staatsanwaltschaft gesucht. Mittlerweile hat sie natürlich auch so ihre Erfahrungen mit dem Rechtsstaatsprinzip gemacht und denkt über einige Dinge anders.
Ganz offensichtlich muss Sophie in ihrem Job sehr gut sein, denn sie steht vor einer Beförderung innerhalb der Berliner Staatsanwaltschaft.
Ja, so könnte man es sehen. Gero hat ihr die Entwicklungsmöglichkeiten gelassen, die der eigene Vater Sophie verweigern wollte. Außerdem sind beide Kämpfer für Opfer des Rechtssystems, wodurch eine enge Bindung entseht.
Nein, bisher noch nicht. Es gibt ein Projekt, welches sich erst bei der Leipziger Buchmesse herauskristallisiert hat.
Der ACABUS-Verlag hat großes Interesse an einem Thriller, der meine Reihe mit Rendsburg-Romanen fortsetzen soll. Vermutlich verschiebt sich daher der nächste Roman mit Sophie Martens ein wenig. Vielleicht finde ich aber auch genügend Zeit, um beide Romanprojekte umzusetzen. Auf jeden Fall sollen die kommenden Romane mehr Umfang erhalten, damit der Leser die Figuren noch besser kennen lernen kann.
Es soll ein Fall sein, bei dem stärker die Opfer eines Verbrechens im Blickpunkt stehen. Oftmals erhalten die Täter viel mehr Aufmerksamkeit und sogar Unterstützung als deren Opfer. Dagegen wollen Sophie Martens und Gero Haller vorgehen.
Ja, die familiäre Situation bleibt ein Spannungsfeld und wird seine Rolle im Roman behalten.
Ein Agent der Homeland Security gerät mit seinen Kollegen bei einem Einsatz in einen fürchterlichen Hinterhalt. Jeff Harper überlebt das Massaker schwer verletzt und kann sich bruchstückhaft an die Vorkommnisse erinnern. Das Team wurde von einer unheimlichen Kreatur angegriffen. Da Agent Harper sehr glaubwürdig darüber berichtet, setzt ihn sein Chef nach der Genesung auf diese Kreatur an. Zu Harpers Unterstützung wird ihm die burschikose Kryptobiologin Dr. Catherine Porter an die Seite gestellt.
Die Ermittlungen des ungleichen Paares führen schon bald zu einem alten Minenschacht, in dem es eine Art Portal in eine Parallelwelt gibt. Dort hat sich die Menschheit bereits erheblich weiter entwickelt, wobei jedoch der Krieg um Resourcen zu fürchterlichen Vernichtungen geführt haben. Eine Art Klon, die sich selbst als Deinoiden und legtime Nachfolger der Menschen bezeichnen, hat die Herrschaft übernommen.
Doch innerhalb der Kuppelstädte grasiert eine Krankheit, die diese Klone ausrotten könnte. Die Menschen leben als Sklaven oder als freie Rebellen in den Kanalisationen der Städte. Um der Menge der Menschen besser Herr zu werden, haben die Deinoiden ein Weltraumprogramm entwickelt und auf verschiedenen Planeten Kolonien angesiedelt. Doch auch hier brodelt es immer stärker und es wächst eine zusätzliche Gefahr für die Deinoiden heran.
Ja, wenn es auch schon mehr Ideen gab. Die ließen sich aber nicht gut umsetzen.
Mich beschäftigen natürlich auch die drängenden Fragen zur Ausbeutung der Resourcen unseres Planeten und gleichzeitig die enorme technische Entwicklung. Als ich einen Bericht über ein Bakterium (Deinococcus radiodurans) gelesen habe, in dem es um den Einsatz des Bakteriums als Speichermedium ging, reifte eine Idee in mir heran.
Dann kam noch die Vorstellung von Parallwelten hinzu und auf einmal gab es einen spannenden Plot. Was wäre, wenn auf unserer Seite ein Team zufällig auf ein Portal in eine Parallelwelt stoßen würde? Besonders wichtig war mir, dass bei einem Wechsel in die jeweils andere Welt auch entsprechende Veränderungen ausgelöst wurden.
Meiner Ansicht nach kann man nicht ungefährdet zwischen Parallelwelten hin und her wechseln, sondern löst jedesmal eine Veränderung aus. Es musste in dem Roman also auch um dieses Phänomen gehen.
Jeff Harper ist ein typischer Agent der Homeland Security, der sein amerikanisches Lebensmodell schützen will. Erst die Begegnung mit einer gefährlichen Kreatur sowie die gemeinsame Arbeit mit Dr. Porter verändern sein Weltbild.
Dr. Cathrine Porter ist ein Mensch, der immer auf der Suche nach dem Abenteuer ist. Sie hat sich bereits während des Biologiestudiums für die noch unerforschten Lebewesen auf der Erde interessiert und ist immer offen für Überraschungen. Das Auftauchen einer solchen Kreatur lässt Dr. Porter keinen Schlaf mehr und so treibt sie die Nachforschungen mit aller Macht voran.
Ja und nein. Diese Antwort wollte ich immer schon einmal geben und dieses Mal stimmt sie sogar. ;) Ich würde vorgreifen, wenn ich mehr über diese Kreatur erzählen würde. Soviel sei aber verraten, es ist keine reine Fiktion von mir.
Ich schreibe weiterhin regelmäßig Jerry Cotton-Romane. Zuletzt ist der Roman Der Tod spielt die letzte Karte erschienen.
Am 17.04.2012 erscheint der Band Der Mann hinter der Maske. Weitere Veröffentlichungen kann man jeweils in der Vorankündigung auf der Homepage des Bastei-Verlages entnehmen.
Dann habe ich eine Krimireihe entwickelt, die in Kiel spielen wird. Es gibt einen fertigen Roman, der das Interesse eines bekannten Verlages gefunden hat. Auf der Leipziger Buchmesse kam es zu einem persönlichen Treffen mit der Programmleiterin, die mich dazu eingeladen hatte.
Das vorliegende Manuskript gefiel ihr sehr gut, aber der Roman war als Auftaktband für die Reihe zu hart. Wir haben uns auf einen anderen Plot geeinigt und nun fehlt nur noch das letzte Wort aus der Verlagsleitung. Meine wunderbare Agentin Natalja Schmidt von der Agentur Schmidt & Abrahams hat diesen Kontakt vermittelt, wofür ich ihr sehr dankbar bin.In der Agentur liegt ein weiteres Konzept vor, worüber ich vorerst aber noch nicht sprechen kann.
Ich danke Ihnen für das Interesse und freue mich auf weitere Kontakte.
Kommentare
Wie sieht's eigentlich mit Tommy Gun aus? Gehts da weiter?