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Dinosaurus sapiens – Über die Möglichkeit einer irdischen Zivilisation lange vor dem Menschen - »Sei brav! Ich liebe dich.« – Die Intelligenz der Vögel

Dinosaurus sapiens – Über die Möglichkeit einer irdischen Zivilisation lange vor dem MenschenDinosaurus sapiens
Über die Möglichkeit einer irdischen Zivilisation lange vor dem Menschen

»Sei brav! Ich liebe dich.« – Die Intelligenz der Vögel
„Maniraptora“, so lautete das Zauberwort in den beiden vorangegangenen Kapiteln. In dieser Gruppe werden sowohl die gefiederten Raubsaurier zusammengefaßt, aus dessen Reihen Russell seinen Dinosauroid abgeleitet hat, als auch die Vögel. Was die ausgestorbenen Dinos anbelangt, so können wir ihre geistigen Kapazitäten nicht mehr direkt untersuchen.


Natürlich lassen manche Indizien erkennen, daß sie keine tumben Walnußhirne waren. So habe ich schon den Fund erwähnt, bei dem mehrere Exemplare von Deinonynchus um einen Tenontosaurus herum gelegen haben. Nun ist es bloße Spekulation, ob sie den großen Hypsilophodontiden gemeinsam gejagt haben, sich nur an seinem Kadaver verköstigten, oder gar nur zufällig mit ihm in einem Flußbett zusammengespült worden sind. Ihre bloße Anzahl jedoch kann kein Zufall gewesen sein: Sie müssen im Rudel gelebt, und vermutlich auch gejagt haben. Jagd im Rudel aber verlangt die Fähigkeit zu Improvisation, Rollenverteilung und Planung, was die Plazierung der einzelnen Jäger anbelangt.

Damit waren sie jedoch nicht allein. Die Analyse von Ichnofossilien (versteinerte Fährten) zeigt, daß auch andere Dinos in Herden unterwegs waren, darunter Iguanodonten, Hadrosaurier, Ceratopsier und sogar die nicht unbedingt für ihre großen Hirne bekannten Sauropoden (nachzulesen bei Lockley, bei Probst und Windolf, und bei Dodson). Freilich leben auch überall sonst im Tierreich Geschöpfe in Schwärmen, und jagen sogar koordiniert, so wie etwa Barrakudas, Piranhas und selbst Ameisen. Aber um bei Troodon und seinen Verwandten einen zweifelsfreien Nachweis potentieller Intelligenz führen zu können, leben wir weit über 65 Millionen Jahre zu spät.

Und wieder schwingen wir den Zauberstab und sagen das magische Wort: „Maniraptora!“

Per definitionem gehören auch die Vögel in diese Gruppe, und ihre Linie ist nicht am Ende des Mesozoikums erloschen. Sie sind auch heute noch so zahlreich, daß es kaum Mühe bereitet, ihr Verhalten zu beobachten. Ja, man kann sie sogar speziell auf sie zugeschnittenen „IQ- Tests“ unterziehen! Darf man aus den geistigen Leistungen heutiger Piepmätze Rückschlüsse ziehen auf die längst ausgestorbener Raubsaurier?

Schon ohne wissenschaftliche Versuchsreihen läßt sich allein aus dem Alltag immer wieder erkennen, daß unsere gefiederten Mitgeschöpfe nicht unbedingt minderbemittelte Wesen sind, deren Verhalten allein vom Genom her gesteuert wird. Ich führe an dieser Stelle eine eigene Beobachtung als Beispiel an: Wir haben zuhause Zwerghühner. Nachts wird die Luke zu ihrem Stall geschlossen, zum Schutz gegen Zugluft und Marder. Morgens öffne ich sie wieder und fülle die Tröge mit Getreidekörner. Mit einiger Regelmäßigkeit nutzen ein bis drei Nachbarskatzen die Gelegenheit, mir aufzulauern, um ein paar Leckerlis zu erschmusen. Dabei handelt es sich um in Stangenform gepreßtes Fleisch, und als markanten Futterplatz habe ich einen Brunnen erwählt, in Sichtweite der Türen von Garage und Haus. Dies hat den Zweck, die Dachhasen leichter ins Freie locken zu können, um sie nicht versehentlich einzuschließen. Oftmals aber sind sie nicht wirklich hungrig, oder aber so paranoid, daß sie hinter jeder Hecke einen anderen Stubentiger wähnen, und sich nicht trauen, durchs Fressen unvorsichtig zu werden. So kommt es immer wieder vor, daß sie ihr Naschwerk nicht anrühren, oder aber große Portionen übrig lassen. Was machen die Zwerghühner als Erstes, kaum daß ich sie ins Freie entlassen habe? Sie steuern den Brunnen an, oft in einem wahren Wettlauf, um sich an dem gütlich zu tun, was die Samtpfoten verschmäht haben. Niemand hat ihnen gewiesen, daß dort etwas Schmackhaftes liegen mag; sie haben sich den Ort aus eigenem Antrieb gemerkt.

Aber damit sind wir noch längst nicht am Gipfel gefiederter Lernfähigkeit angelangt. Eines der spektakulärsten Beispiele hierfür liefert ausgerechnet einer unserer vertrautesten heimischen Piepmätze, wie es Heinz Sielmann filmisch präsentiert hat (auch erwähnt bei Range). In Großbritannien gibt es immer noch den Milchmann, der frühmorgens seine Ware vor die Haustüren stellt. Hier sind regional ausgerechnet Meisen zu einer wahren Plage geworden, haben sie doch (seit den 1930‘er Jahren schon) mitbekommen, daß in den Flaschen etwas Leckeres verborgen ist. Etwas, das sich trinken läßt, wenn man nur den Verschluß aufpickt. Zunächst versuchte man dem zu begegnen, indem man mehrere Flaschen- Attrappen am Eingang plazierte. Die Meisen haben jedoch einfach alle ausprobiert, bis sie endlich auf Milch gestoßen waren. Also hat man Gläser rausgestellt, die der Lieferant über den Flaschenhals stülpte: Die Tiere kamen damit nicht mehr an den Verschluß heran. Sie ließen ihren Frust an den Gazetten aus, die wenig später der Zeitungsbote ausgeworfen hatte.

Daß dieses Verhalten nicht ohne Folgen blieb, ist in einem Bericht von TIERE.ALLGEMEIN.GER nachzulesen, demzufolge Sperlinge und Amseln dem „schlechten“ Beispiel ihrer entfernten Cousins folgten, und schließlich ganze Vogelschwärme die Milchwagen verfolgten. Alfred Hitchcock hätte an diesem Anblick seine wahre Freude gehabt!

Lernfähigkeit ist ein Anzeichen dafür, daß sich eine Spezies über das Diktat der Instinkte erheben kann. Freilich sind sogar Goldfische in dieser Hinsicht schon zu beeindruckenden Leistungen befähigt.

Als ein anderes Indiz für eine fortschrittlichere Form der Intelligenz gilt das Spielen. Wer spielt, agiert in einer Welt, die derzeit nicht real ist, sondern der Vorstellung entstammt. Die Schwanzquaste mag ein Körperteil von Papa Löwe sein, aber wenn sein Töchterchen darauf losgeht, sieht es darin eher ein Beutetier seiner Wahl. Und wenn zwei junge Hunde miteinander balgen, so mimt mal der eine, und mal der andere den Unterlegenen – Ein wirklicher Kampf um die Rangordnung ist das nicht. Im Spiel werden Verhaltensweisen trainiert, die nicht genetisch vorprogrammiert sind.

Tatsächlich spielen tun aber nur die „höheren“ Säugetiere und manche Vögel; von der Mehrzahl unserer gefiederten Freunde und den Panzerechsen als nächsten lebenden Verwandten der Dinosaurier ist Vergleichbares nicht bekannt. Könnte man daraus schließen, daß sie ausschließlich dem Instinkt verhaftet sind?

Mitnichten! Denn das kindliche Spiel ist nicht der einzige Indikator dafür, daß sich ein Lebewesen auf ungewohnte Situationen einstellen kann. Vogelküken zum Beispiel spielen nicht, wohl aber manche erwachsenen Tiere (insbesondere Raben und Papageien). Bei ihnen geht es jedoch weniger um das Durchleben frei erfundener Situationen, als um den experimentellen Umgang mit Dingen, die man vorfindet. So hat man unsere Milchmann- Stalker von oben, die Kohl- und Blaumeisen, einem einfach nachzubauenden Intelligenztest unterzogen. In ein Futteral aus durchsichtigem PVC, wie man es beim Kauf mancher Zahnbürste als Hülse erhält, wurden Haselnüsse gepackt. Die Öffnung wurde mittels eines Streichholzes versperrt, das durch zwei gebohrte Löcher in dem Plastik- Etui gesteckt worden war. Anschließend wurde das Ganze mit der Öffnung nach unten an einem Baum angebracht. Als es den ersten Meisen gelungen war, den Mechanismus zu durchschauen, und durch Herausziehen des Zündholzes an die begehrte Nahrung zu kommen, wurde die Apparatur Schritt für Schritt komplizierter gemacht, durch Hinzufügen weiterer Hölzer und Röhrchen – Auch diese Aufgabenstellungen sind bewältigt worden. Hierbei taten sich vor allem Kohlmeisen als Tüftler hervor, während die Blaumeisen lieber an den Öffnungen warteten, und ihre Vettern die Arbeit machen ließen.

Ähnliche Versuche hat man auch mit Raben und ihren Verwandten gemacht, welche die Probleme gleichfalls mit Bravour gelöst haben. Ohnehin sind die Galgenvögel längst in den Fokus wissenschaftlichen Interesses geraten. Exemplarisch behandele ich hier in Kürze Josef H. Reichholfs Buch Rabenschwarze Intelligenz, wobei ich mich den warnenden Worten des Autors anschließen möchte, was die Gefahr der Vermenschlichung anbelangt: „Die Wissenschaft muß den Eindruck beständig kritisch hinterfragen... Sie darf dem Augenschein nicht trauen… Sie (die Wissenschaftler) müssen skeptisch bleiben, gerade weil sie ‚ihren Tieren‘ so zugetan sind. Die Vermenschlichung von Tieren hat sehr viel Unheil angerichtet.“

Daß er selbst nicht ganz frei von dieser Subjektivität zu sein scheint, schimmert in seinem Buch immer wieder mal durch. Da gibt es etwa das Beispiel von einem altersschwachen Hund, der eine Krähe so lange gehetzt hat, bis ihm die Puste ausgegangen ist. Herr Reichholf will bemerkt haben, daß sich der Vogel immer wieder umgeschaut und das Tempo dem Verfolger angepaßt hat, um den zu necken. Aus solch persönlichen Eindrücken wissenschaftlich verwertbare Erkenntnisse ziehen zu wollen, kann einen in gefährlich seichte Fahrwasser verschlagen (Das gilt auch für Zwerghühner, die sich Futterplätze auf Brunnen merken).

Verwandt mit der Vermenschlichung ist ein anderes Problem, nämlich der Tunnelblick. Wer sich auf eine bestimmte Art konzentriert, wird mehr und mehr Besonderheiten entdecken, die ihn beeindrucken – Daß gleiche Dinge auch bei anderen Spezies vorkommen, mit denen er sich nicht gerade beschäftigt, mag ihm darüber ganz entgehen.

So rühmt Reichholf beispielsweise die individuellen Verhaltensweisen der Krähenvögel, und deutet sie als Zeichen von Intelligenz. Sieht man sich allerdings die Filme des verstorbenen Steve Irving an, dessen Lieblinge nicht Raben, sondern Panzerechsen gewesen sind, so erfährt man, daß auch Krokodile bereits über erkennbare „Persönlichkeiten“ und unterschiedliche, an die Situation angepaßte Verhaltensweisen verfügen. Junge Nilkrokodile beispielsweise tun sich gern zu Rudeln zusammen, um das Wild an der Tränke zu erlegen, während ältere groß und stark genug sind, alleine Beute zu machen. Wohlgemerkt, Krokodile sind Geschöpfe mit einem wechselwarmen Metabolismus, der einer Versorgung des Hirns mit Sauerstoff Grenzen setzt, und bei denen das Verhältnis von Hirn- zu Körpermasse dem mehrerer Dinosaurier entspricht.

Aber von solchen Größenverhältnissen auf eine womögliche Intelligenz zu schließen, ist ohnehin eine heikle Sache. Reichholf bezeichnet den Raben aufgrund der Hirngröße als Intelligentesten aller Vögel, aber bei den Fallbeispielen, die er schildert, scheinen die kleineren Krähen weitaus mehr zustande zu bringen, so beim Wiederfinden von verscharrten Vorratsnüssen. Immerhin gibt es jedoch Untersuchungen, die naheliegen, daß es in Rabenpopulationen zur Bildung persönlicher Freundschaften und Koalitionen kommt, wie man es sonst nur bei Gruppen höherer Primaten kennt.

Selbst aus Alltagsbeobachtungen lassen sich erstaunliche Erkenntnisse gewinnen. So haben mehrere Krähen- Gemeinschaften unabhängig voneinander (Tokio, München, Bremen etc.) gelernt, Nüsse aufplatzen zu lassen, indem sie sie aus großer Höhe auf einen harten Untergrund fallen lassen. Ägyptische Geier nutzen eine ähnliche Methode, um ihre Beute zu „knacken“, aber bei denen handelt es sich nachweislich um ein angeborenes, also instinktives Verhalten. Bei den Krähen ist das nicht der Fall. Ja, auf dem japanischen Archipel sind sie noch einen Schritt weiter gegangen, und nutzen gar den Straßenverkehr zu ihren eigenen Zwecken: In einer Rotphase werden Nüsse auf der Straße plaziert, damit die dann in der Grünphase von darüber fahrenden Autos geknackt werden. Denn freigelegten Inhalt erntet man dann in der nächsten (oder übernächsten) Rotphase.

Und in Neukaledonien gibt es Krähen, die Kaktusnadeln u. ä. als Werkzeuge benutzen. Etwas Ähnliches kennt man zwar auch vom Mangrove- Darwinfinken der Galapagos- Inseln, aber bei dem scheint der Gebrauch von Dornen mehr das Ergebnis einer jugendlichen Spielphase zu sein, in der er mit Stöcken in Baumlöchern herumstochert. Diejenigen Exemplare, die dabei nicht „zufällig“ eine Insektenlarve aufspießen, benutzen auch im adulten Stadium keine Hilfsmittel bei der Nahrungssuche.

Die sogenannten Geradschnabelkrähen Neukaledoniens dagegen haben den Gebrauch von Hilfsmitteln tatsächlich erlernt – Das kennt man ansonsten nur von Kraken und höheren Primaten (sowie in begrenztem Ausmaß von dressierten Haustieren). Es geht sogar soweit, daß sie die provisorischen Werkzeuge den Anforderungen entsprechend bearbeiten, zum Beispiel ein Stück Draht biegen, daß es sich als Haken eignet (eindrucksvoll dokumentiert bei Schlaue Vögel, schlechter Ruf: Raben und Wie denken Tiere? Faszinierende Beispiele aus dem Tierreich). Und diese Kenntnisse werden laut Reichholf auch noch von Generation zu Generation weitergereicht, allerdings schreibt er nicht, auf welche Weise. Wenn es durch Beobachtung und Nachahmung geht, gibt es bei den Säugern und auch den Vögeln (Gesang) zahlreiche Vergleichsbeispiele. Eine wirkliche „Lehre“ jedoch (und sei es auch nur ein simples, aber beabsichtigtes „Vormachen“) ist etwas, das man bisher nur bei einigen Affen (Japanmakaken), Menschenaffen und Menschen angenommen hat. Range auf jeden Fall stellt klar, daß etwas derartiges im Vogelreich unbekannt ist (sowie im größten Teil des Tierreichs überhaupt, mit einer Ausnahme bei einer Ameisenart).

Trotzdem gibt es auch hier eine Einschränkung: Die Krähen bleiben ihren ererbten Verhaltensmustern treu. Bei den Versuchsaufbauten versuchen sie stets, die Nahrung (meist Nüsse) mit dem Hilfsmittel herauszuziehen, selbst wenn es einfacher wäre, sie durch das gegenüber liegende Ende der Röhre hinaus zu schubsen. In der freien Natur gibt es schließlich kaum Astlöcher, die vorne und hinten offen sind, so daß es Sinn machen würde, das Stoßen der Beute zu erlernen. Auch scheinen die Schwarzfedern keine wirkliche Vorstellung von den Gesetzen der Schwerkraft zu haben: Zwar manövrieren sie das Leckerli an abwärts führenden Schächten vorbei, aber auch an solchen, die unmittelbar nach oben abzweigen.

Wer nun allerdings die Galgen- und Schlachtfeldfraktion zur Krone der gefiederten Schöpfung hochstilisieren möchte, dem muß ich einen Dämpfer verpassen. Auch Papageien können lernen, Werkzeuge zu gebrauchen. Dr. Auguste von Bayern präsentierte in der Sendung Das! vom 23. Februar 2013 einen Clip, auf dem ein Kakadu einen Holzsplitter aus einem Ast herausbiß, um damit durch das Käfiggitter hindurch eine Nuß in Reichweite zu bugsieren.

Ein weiteres Beispiel ist der Versuchsaufbau, in dem eine Nahrungsquelle an einem Band von einem Ast herabhängt. Um an das Leckerli zu kommen, muß der Vogel den Faden abwechselnd hochziehen, und zum Umgreifen festhalten. Er zerrt die Speise also nach und nach empor, auf eine Weise, die eigene Geistesleistung erfordert. Raben haben diesen „Intelligenztest“ schon mehrfach erfolgreich gemeistert. Irene Pepperberg (zuletzt bei der Brandeis University in Waltham, Massachusetts) hat Graupapageien mit dieser Problemstellung konfrontiert, und ist dabei zu einem kuriosen Ergebnis gekommen: Die Exemplare, deren Repertoire menschlicher Vokabeln noch arg dürftig war, hatten keine Schwierigkeiten damit, es ihren schwarzen Cousins gleichzutun. Die anderen jedoch waren beredt genug, „ihre“ Menschen herum zu kommandieren, und weigerten sich, selbst etwas zu tun, was viel einfacher per Befehl zu kriegen war.

Damit wären wir auch schon bei der Sprachbegabung angelangt, die sowohl bei vielen Papageien, als auch (mit Abstrichen) bei Rabenvögeln (insbesondere Dohlen) vorhanden ist. Lange Zeit als bloßes „Nachäffen“ abgetan, handelt es sich tatsächlich um eine Form von Kommunikation. Gerade in den letzten Jahrzehnten sind zu diesem Thema mehrere Forschungen angestrengt worden, welche die Ansichten der etablierten Wissenschaft auf den Kopf gestellt haben. Beizeiten mutet es fast schon gespenstisch an, wenn man Lora oder Charly nach der Farbe eines Gegenstandes fragt, und einem wahrheitsgemäß mit „It‘s blue“ geantwortet wird. Daß der „Einstein der Vogelwelt“, Frau Pepperbergs Zögling Alex, über ein Vokabular von 200 Worten verfügte, mag man vielleicht noch mit einem Achselzucken quittieren, kennen wir doch aus der Sendung „Abenteuer Erde“ (oder „Wetten Dass?“) einen Hund, der genauso so viele Begriffe richtig zuordnen kann. Verstehen jedoch konnte Alex an die 500 Vokabeln. Außerdem bediente er sich einfacher Sätze, die er zum Teil sogar aus eigenem Antrieb anwandte. Von Zeit zu Zeit erschuf er sogar neue Bezeichnungen, indem er ihm unbekannte Objekte anhand ihrer Eigenschaften definierte: Ein Apfel etwa war eine „Banirsche“ (rot wie eine Kirsche, aber irgendwie nach Banane schmeckend), ein Kuchen ein „Njamnjam- Brot“ und eine Mandel eine „Korknuß“ (eine Nuß, die entfernt einem Korken ähnelt). Er war sogar in der Lage zu buchstabieren („N- U- T“ für „Nut“ = „Nuß“), zu addieren und zu abstrahieren (Er konnte Ziffern soweit zuordnen, daß er beispielsweise erkannte, daß die Zahl Sechs „größer“ war als drei Bauklötze, auch wenn das Symbol dafür deutlich kleiner war als die drei Würfel). Dabei hat er viele „Erkenntnisse“ gewonnen, ohne zuvor darauf trainiert worden zu sein (Schimpansen zum Vergleich muß es extra beigebracht werden, Symbole als äquivalent zum Symbolisierten zu sehen). Ja, er hatte sogar ein Verständnis von „kein“ und „Null“ – Mit dem Zahlenwert hatte der Mensch noch im Europa des Mittelalters so seine Probleme.

Freilich schildert Frau Pepperberg ihren Alex als Ausnahmetalent, das es auch schon mal an Klugheit mangeln ließ, wenn es darum ging, hochgewachsene Männer anzubalzen (ein Phänomen, das beim Menschen auch nicht gerade unbekannt ist). Seine gleichfalls an dem Experiment teilnehmenden Artgenossen finden bei ihr eher selten Erwähnung; ob sie auch zählen oder abstrahieren konnten, teilt sie uns nicht mit. Alex‘ letzte Worte an sie waren: „Sei brav. Ich liebe dich.“ und „Bist du morgen da?“

Doch nicht nur Raben und Papageien gehören zu den Schlauköpfen des Tierreichs: An dieser Stelle muß ich ausgerechnet die Tauben anführen. Sie gelten zwar nicht als besonders intelligent, gehören aber zu den domestizierten Lebensformen, und eignen sich damit vorzüglich als Versuchskaninchen. Sogar das Militär weiß sie einzusetzen, weil es relativ einfach ist ihnen beizubringen, mit dem Schnabel auf ein Touchscreen zu hacken. Nach dem üblichen Belohnungsprinzip der einschlägigen Versuchskonzepte lernen sie recht schnell, daß von zwei gezeigten Bildern eines Leckerlis einbringt, wenn man dagegen pickt. Auf diese Weise hat man untersucht, wie sie die Menschen wahrnehmen, die immerhin ihre Tröge auffüllen und die Käfige reinigen. Dazu gehörte es auch zu testen, ob sie den Homo sapiens als Ganzes erkennen, oder Teile davon (der sprechende Kopf, die fütternde Hand) als eigenständige Wesen wahrnehmen. Zunächst sorgten sie für Verblüffung, als sie männliche von weiblichen Gesichtern unterscheiden konnten. Dies lag allerdings nicht an den Formen, sondern an unterschiedlichen Farbnuancen (durch Bartschatten?), denn bei Schwarzweißaufnahmen scheiterten sie. Doch im weiteren Verlauf gelang es ihnen sogar, separate Hände/ Köpfe zu Menschenbildern (die ohne Hände bzw. Köpfe waren) zuzuordnen. Sie waren also nicht nur in der Lage, Angehörige einer fremden Spezies auch in Teilen zu erkennen, und zu einem Ganzen zu rekonstruieren, sie begriffen auch die Versuchsanordnung, bei der es darum ging, etwas Neues (vorher noch nicht gezeigte Bilder) in ihr Schema einzubauen.

Freilich ließ sich mit derselben Testanordnung auch nachweisen, daß das Leistungsvermögen der Tiere seine Grenzen hat. So wurden willkürlich Bilder von Alltagsgegenständen als positiv (Gabe von Leckerlis bei Anpicken) und negativ (Red Screen bei Anpicken) gekennzeichnet. Anschließend wurden Erstere durch neutrale Darstellungen ersetzt, und von den Tauben entsprechend ebenso als positiv klassifiziert. Doch als dann auch die negativen Bilder ersetzt wurden, wurden die nicht mehr als Surrogat erkannt: Jede neue Darstellung wurde einfach als positiv eingeordnet.

Außerdem wird in der Ausgabe Nr. 53/ 2012 der Wochenzeitung Welt am Sonntag ein Versuch geschildert, bei dem man Tauben völlig willkürlich Nahrung zugeführt hat. Anschließend ließ sich beobachten, daß sich die Tiere „merkten“, was sie kurz vor der Fütterung getan hatten, und diese Handlungen dann wiederholten, obwohl kein rationaler Zusammenhang mit der Essensspende bestand. Aberglauben scheint kein rein menschliches Phänomen zu sein.

Und trotzdem sind es ausgerechnet sie, die sogenannten „Ratten der Lüfte“, die etwas können, was selbst den meisten Menschenaffen nicht auf Anhieb gelingt: Bei einem Versuch hat man ihnen eine Halskrause umgelegt, daß sie ihr Brustgefieder nicht mehr sehen konnten. Anschließend hat man sie dort beschmutzt, ohne daß sie es mitbekommen haben, und sie vor einen Spiegel gesetzt. Sie fingen sofort an, sich zu putzen. Mit anderen Worten: Sie haben sich im Spiegel wiedererkannt.

Tauben sind „dumm“ genug, daß man sie mit einer simplen Vogelscheuche verjagen kann, die eine Krähe nicht im mindesten beeindruckt. Und just sie haben also ein Ich- Bewußtsein, nicht aber die überwiegende Mehrzahl der Säugetiere? Gerade dieser Versuch macht eigentlich deutlich, wie sehr wir bei der Beurteilung von Intelligenz auf unser eigenes Weltbild fixiert sind. Um zu verdeutlichen, was ich meine, schildere ich am besten die Reaktionen meines seligen Stubentigers auf sein eigenes Ebenbild. Zunächst beschnupperte er den Spiegel eifrig – Der jedoch roch nicht nach Katze. Anschließend lugte er hinter den Rahmen, aber auch dort war kein Artgenosse anzutreffen. Schließlich drehte er sich nach mir um, der ich den Spiegel hielt, und maunzte mich an. Er hat wohl nicht erkannt, daß er es mit seiner eigenen Reflexion zu tun gehabt hat, vermutlich aber doch, daß sein Herrchen mit ihm einen nicht sehr netten Schabernack getrieben hat. Immerhin hat er mich selbst angemault, und nicht mein Abbild im Glas.

Und hier kommen wir zum entscheidenden Punkt, warum der gute Kater den Versuch nicht bestanden hat. Seine erste Reaktion war es gewesen, die Witterung aufzunehmen. Die meisten Säugetiere haben ihren Kopf in Bodennähe, inmitten der teils hoch wachsenden Vegetation. Für sie ist es daher von Vorteil, wenn sie ihre Umwelt mehr mit der Nase, als mit den Augen wahrnehmen. Bei den überwiegend fliegenden oder zumindest aufrecht gehenden Vögeln ist es anders, wie auch bei den Menschen und ihren baumbewohnenden Verwandten: Wo der stete Wind alles verwirbelt, sind Düfte eher unbedeutend. Selbiges gilt auch für die Fledermäuse, die sich mehr auf die Augen (Flughunde) oder ihr Echo- Ortungssystem verlassen.

Wenn sich die Mehrzahl der Säuger also nicht im Spiegel erkennt, so hat das mehr mit ihrer primären Wahrnehmung zu tun, als mit einem fehlenden Ich- Bewußtsein (Man darf freilich auch nicht vergessen, daß senkrechte Spiegel in der Natur fast nicht vorkommen. Und eine Kreatur, die zu lange sinniert, ob sie sich selbst gegenüber steht, läuft Gefahr, überrumpelt zu werden).

Tatsächlich sind eine ganze Reihe von ihnen revierbildend. Wer jedoch in der Lage ist, die eigene Markierung von der eines Artgenossen zu unterscheiden, muß einen Begriff von „Mein“ und „Nicht mein“ haben. „Mein“ allerdings ist eine Ableitung von „Ich“.

Selbstredend gibt es auch Fische, die zur Brutzeit Reviere bilden. Es wäre gewiß interessant herauszufinden, welche Auffassung von Individualität ein Stichling haben mag, der unterscheiden kann, welcher Stein im Flußbett noch ihm „gehört“, und welcher nicht mehr.

Ähnliche Annahmen ließen sich auch treffen in Bezug auf die Brutpflege („meine Kinder“/ „nicht meine Kinder“) und Seßhaftigkeit („mein Nest, meine Höhle“/ „nicht mein Nest, nicht meine Höhle“), aber hier läuft man zunehmend Gefahr, es sich zu einfach zu machen. Wenn beispielsweise zur Schlupfphase ein Instinkt des Muttertieres aktiv wird, sich alle Laute oder Duftnoten kleiner Artgenossen zu merken, die gerade in der Nähe sind, so wird es daran seinen Nachwuchs erkennen, und doch keinen Begriff von „mein“ und „nicht mein“ haben.

Nichtsdestotrotz zeigen uns Kohl- und Blaumeisen, Raben und Krähen, Kakadus und Graupapageien, und sogar die allgemein weniger für ihre geistigen Fähigkeiten bekannten Tauben und Zwerghühner, daß es gleich bei mehreren Entwicklungslinien innerhalb der Vögel das Potential zu Intelligenz und Bewußtsein gibt. Könnte man da nicht darauf schließen, daß all unsere gefiederten Freunde zumindest über die Anlage zu intelligenten Höhenflügen verfügen? Und mit ihnen vielleicht auch ihre mesozoischen Vorfahren und Verwandten?

In der Tat sind die Saurier wegen der ökologischen Nischen, die sie besetzt hatten, immer wieder mit heutigen Warmblütern verglichen worden. Die Ceratopsier stellt man gern den Nashörnern gegenüber (obwohl Rinder und Moschusochsen vermutlich passender gewesen wären), die kleinen Ornithopoden den Gazellen und die dickschädeligen Pachycephalosaurier den Gemsen und Steinböcken. Die Therizinosauridae wurden als Äquivalente zu Bodenfaultieren betrachtet, und Sauropoden (mit langem Hals an Stelle des Rüssels) als Stellvertreter der Elefanten. Ja, man setzte die Reihe (so Björn Kurtén) auch bei Nicht- Dinosauriern fort, daß Plesiosaurier Robben, Pliosaurier Wale, Ichthyosaurier Delphine und Flugechsen Vögel und Fledermäuse mit ihren ökologischen Rollen vorweggenommen hätten.

Dem stehen jedoch Bau und Form der Saurierhirne entgegen (soweit wir es von den Schädelausgüssen her wissen). Die nämlich entsprechen nicht jenen der Wesen, deren ökologische Nischen sie besetzt hielten, sondern sind so konservativ verblieben, wie wir es noch von unseren rezenten Krokodilen her kennen. Die Veränderungen, die sich bei den Vögeln und Flugsauriern herausgebildet haben (insbesondere die Vergrößerung von Groß- und Kleinhirn), stehen vor allem im Zusammenhang mit dem Erwerb der Flugfähigkeit. Das heißt, hier spricht die schiere Hirngröße – und gerade das für uns Menschen ja so wichtige Zerebrum ist mit betroffen – nicht direkt für eine höhere Intelligenz, sondern einfach für eine verbesserte Fähigkeit, Körperbewegungen zu koordinieren. Vermutlich hat das Wachstum des Großhirns bei den Primaten ähnliche Ursachen, nämlich eine Anpassung an die Lokomotion hoch über dem Erdboden.

 Nun ist das Verhältnis von Hirn- zu Körpermasse nicht unbedingt ein Gradmesser für die Intelligenz eines Lebewesens; ansonsten müßte uns beispielsweise die europäische Zwergmaus darin ebenbürtig sein. Generell kommen größere Spezies mit relativ weniger Hirnmasse aus als kleinere. Allerdings zeigen uns die Wale und die Elefanten, das es auch anders geht.

Was die größten Dinosaurier jedoch anbelangt, ist deren Denkmuskel geradezu erschreckend klein (die berühmte „Walnuß“). So klein, daß die Stegosaurier und die Sauropoden eigentlich gar nicht in der Lage wären, damit ihre Körperfunktionen zu steuern.

In der Vergangenheit hat man angenommen, in einer Verdickung des Rückenmarks bei Stegosauriern eine Art „zweites Gehirn“ zu sehen. Solche Verdickungen gibt es jedoch auch bei modernen Straußenvögeln, und dort dienen sie lediglich als Sitz einer Drüse. Auf jeden Fall lassen sich Schwanzstacheln kaum effektiv gegen Raubsaurier einsetzen, wenn sie von einem Nervenzentrum gesteuert werden, das keinen direkten Kontakt zu den Sinnesorganen hat.

Die Erklärung für solch kümmerliche Bregen ist relativ simpel: Die Dinosaurier schlüpften aus Eiern, die im Vergleich zu denen heutiger (oder unlängst erst verschwundener) Laufvögel winzig waren. Also waren sie gezwungen, in Rekordzeit sehr, sehr groß zu werden, um in einer Umwelt voller Riesen zu überleben. Sie mußten damit sehr viel Nahrung zu sich nehmen, daß sie außerordentlich viel Energie in ihr Wachstum investieren konnten. Damit fehlte ihnen auch die „Freizeit“ heutiger Vögel, die sich mit halbwegs vollem Magen solchen Luxus wie etwa Spielen leisten können. Bei einer solch einseitigen Lebensführung darf ein dermaßen Ressourcen verschlingendes Organ wie das Gehirn nicht größer geraten, als es unbedingt notwendig ist.

Doch wenn man sich den Menschen betrachtet, so sind bei uns die Schlauesten nicht unbedingt auch die mit dem größten Bregen. Neben dem bloßen Volumen spielen auch Faktoren wie eine vergrößerte Oberfläche (durch Einfaltung) und Vernetzung (durch Synapsen) eine wichtige Rolle. Und Schädelabgüsse lassen zwar ganz gut erkennen, in welche wie proportionierte Abschnitte der Denkmuskel untergliedert ist, aber da es zwischen ihm und dem Schädel immer noch Raum für Hirnhaut und Adern gibt, zeichnen sich feinere Strukturen (wie z. B. Windungen) auf dem Knochen nicht ab. Über die Anzahl von Synapsen gar kann man nur spekulieren.

Fest steht, daß das Atmungssystem der Dinosaurier dem der Vögel entsprochen hat. Da es aufgrund der Luftsäcke dafür sorgt, daß die Luft die Lunge zweimal passiert (beim Ein- und beim Ausatmen), ist es effektiver als das der Säugetiere. Damit kann man davon ausgehen, daß die Sauerstoffversorgung des Gehirns bei ihnen relativ besser war als bei uns und unseren Verwandten.

Doch das allein kann die geringe Größe nicht kompensieren. Die Frage, wie damit alle Funktionen des Körpers und das Überleben in einer feindlichen Umwelt gewährleistet werden konnten, ist (insbesondere bei Stegosauriern und größeren Sauropoden) bis auf den heutigen Tag nicht vollständig geklärt. Wenn man hier entgegen aller von heutigen bekannten Reptilien bekannten Werte eine erhöhte Leistungsfähigkeit der Saurierhirne annimmt (etwa durch verstärkte Einfaltungen und Synapsen- Verknüpfungen), die zum Überleben nötig wäre, so erhält man bei Typen mittlerer Bregengröße durchaus Daten, die sich mit denen ihrer Säugetier- Äquivalente vergleichen lassen. Bei den Maniraptora jedoch erreicht man dann erschreckend schnell Werte, die sich tief im Dunstkreis der Primaten, ja, der Menschen befinden. Allerdings darf man nicht vergessen, daß es sich hierbei gerade mal um statistisch definierte Interpolationen handelt, die dazu noch auf einer unbewiesenen Annahme fußen!

Aber wenn es schon Vögel gibt, die uns mit ihren intelligenten Leistungen staunen machen, ist das nicht ein Indiz dafür, daß diese Veranlagung auch schon bei ihren nächsten dinosaurischen Verwandten vorhanden gewesen sein muß? Mitnichten! Denn an dieser Stelle muß ich noch einmal betonen, daß ich über etwas schreibe, das im Idealsten aller Fälle möglich gewesen wäre, aber über nichts, was wahrscheinlich oder gar tatsächlich der Fall gewesen ist. Man darf nicht vergessen, daß eventuelle Anzeichen von Intelligenz bei einigen heutigen Vogelfamilien eine Folge der Evolution sind. Was für einen rezenten Graupapageien oder Kolkraben gelten mag, muß nicht für seine entfernten Verwandten vor über 65 Millionen Jahren Gültigkeit besitzen. Genauso gut könnte man folgern, daß die geistigen Fähigkeiten des Homo sapiens auch schon bei den primitiven Halbaffen des späten Dinosaurier- Zeitalters vorhanden gewesen wären.

Wie schon erwähnt, rangieren die intelligentesten Dinosaurier bei dem Verhältnis von Hirn- zu Körpermasse im Bereich großer Laufvögel, aber nicht in dem der weitaus intelligenteren Papageien, Meisen und Rabenvögel. Genauso wenig, wie man sich mit einem Emu über Farben und Kekse unterhalten kann, oder ein Nandu komplexe Apparaturen bewältigt, kann man per se annehmen, ein Velociraptor oder Troodon wäre zu solchen Geistesleistungen fähig gewesen.

Auch dürfen die erstaunlichen Einzelbeispiele, die ich geschildert habe, nicht darüber hinweg täuschen, daß eine Schwalbe noch keinen Sommer macht. Weisen einige Exemplare einer Spezies ein besonderes Verhalten auf, so gilt das nicht unbedingt für alle. Und wo ein Tier in einer Situation die Fähigkeit besitzt, sich über die Instinkte zu erheben, um eine nicht alltägliche Aufgabe durch Geistesanstrengung zu bewältigen, so mag es sich doch ansonsten ganz so betragen, wie es ihm „vorprogrammiert“ ist. Wer in die eigene Tränke kackt oder vor lauter Balzen jedes Wiesel vergißt, wird wohl kaum in nächster Zukunft eine neue Zivilisation begründen. Selbst der Mensch verfällt ja gerne mal dem altgewohnten Trott, der seinen grauen Zellen so wenig wie nur möglich abverlangt. Oder hätten wir uns sonst je mit der Atomkraft eingelassen, ohne auch nur die geringste Vorstellung davon zu haben, wie wir die teilweise für Jahrmillionen verstrahlten Abfälle sicher lagern können?

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